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Der Kasseler Künstler Marco Di Carlo präsentiert ab dem 12. Juni die Sonderausstellung "Zernetzung" im Museum für Sepulkralkultur in Kassel | (c) Marco Di Carlo
Der Kasseler Künstler Marco Di Carlo präsentiert ab dem 12. Juni die Sonderausstellung „Zernetzung“ im Museum für Sepulkralkultur in Kassel | (c) Marco Di Carlo

Seit gestern, dem 12. Mai, haben die Museen in Kassel wieder geöffnet. Das betrifft auch das Museum für Sepulkralkultur, das zwar auf den Großteil seiner üblichen Programmpunkte verzichten muss, trotzdem aber ein spannendes Projekt für die Besucher zur Schau stellen will.

(Kassel) Auf Ausstellungseröffnungen, Sonderveranstaltungen, öffentliche Führungen und Gruppenführungen muss im Museum für Sepulkralkultur bis auf Weiteres verzichtet werden, trotzdem „freue“ man sich, dass „unser Haus nun wieder belebt wird.“

Den Anfang im Museum für Sepulkralkultur macht ab dem 12. Juni die Sonderausstellung „Zersetzung“ vom Kasseler Bildhauer Marco di Carlo. Worum geht es in dieser Ausstellung? In allem ist unsere Welt vernetzt. Wir leben auf einem Planeten und erleben, wie fruchtbar und zugleich in seinen Folgen unberechenbar weltweiter Austausch ist.

Flora und Fauna, Wasser, Luft, Meere, Klima und natürlich Menschen und ihre Waren zirkulieren; und dies – wie schon seit Jahrhunderten – auch von Krankheitserregern begleitet. Strukturen aller Art formieren und vernetzen sich und stehen in permanenter Verbindung.

Der Kasseler Bildhauer Marco Di Carlo (geb. 1980) wird im Rahmen der Abschlussausstellung seines Georg-Meistermann-Stipendiums das Museum für Sepulkralkultur mit Strukturen aus Kabeln und Objekten durchziehen.

Er bindet organisches Material aus Fundstücken ein und gestaltet seine Installationen als symbolisches Miteinander von sich durchdringender Natur, Technik und Kultur.

Holz, Knochen oder Felle erlangen in phantastischer Weise durch ihre Integration in ein Gewebe aus Kabeln und elektronischen Bauteilen Momente ihrer Lebendigkeit zurück.

Di Carlos Arbeiten spielen mit der Ambivalenz unserer Existenz. Tod und Leben erfassen wir als unterschiedliche Zustände, doch aus einer evolutionären Perspektive machen diese beiden uns so vertrauten Kategorien kaum mehr Sinn, denn das sogenannte Leben besteht zugleich aus unzähligen Prozessen der Vernetzung und Zersetzung von Molekülen.

» Website des Museums für Sepulkralkultur

Von Frank Booth

Freier Autor

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