Seit dem 11.11.11 (kann es ein schöneres Datum geben?) hat sie begonnen, die fünfte Jahreszeit! Wie in jeder Saison gibt es viele Events, die man nicht verpassen sollte und auch der Ww-Kalender ist voll gestopft mit Karnevalsterminen. Wir haben die Vereine der Region angeschrieben und nach ihren Highlights gefragt. Aus den Antworten haben diesen regionallen Tourguide zusammengestellt.
Die Weiber sind los! So fängt es am Do., 16.02 an. Das Animalische kann frau, nicht nur in Form eines Tierkostüms, in der Marburger Stadthalle zeigen, wo das beste Michael Wendler Double Deutschlands den Frauen ab 20:11 Uhr einheizen wird.
» [ www.karneval-marburg.de ]
Das kann sie aber auch in der Ossendorfer Heinberghalle zeigen, wo der als Frauen verkleidete Elferrat den Weibern jeden Wunsch von den Augen abliest. Freuen kann man sich in Ossendorf, neben einem unterhaltsamen Programm, auch auf ein reichhaltiges Büffet.
Allen zur Freud und niemand zu Leid!
Neckisch geht es auch auf der Weiberfastnacht am Do., 16.02. in Baunatal zu. In der Kulturhalle Großenritter gibt es ab 19:31 Uhr neben anderen Schaueinlagen, karnevalistischen Tanzsport der Spitzenklasse zu sehen. Der Verein Großenritter Carnevals-Gemeinschaft 1949 Baunatal, betreibt seit Jahren mit Ehrgeiz den Tanzsport und richtete 2011 schon zum zweiten Mal die Norddeutschen Meisterschaften des Bundes Deutscher Karneval e.V. aus. Das Baunatal eine richtige Karnevalshochburg ist beweißt, dass das HR-Fernsehen ihre „Fastnacht in Nordhessen“ am So., 05.02. und die Sitzung „Lachende 11“ am Di, 07.02. aufzeichnet. Neben weiteren Events die der GCG Baunatal ausrichtet, stürmen die Jecken am Do., 16.02. um 11:11 Uhr nicht das Rathaus, nein, sondern die Hütt-Brauerei. Warum gerade die Brauerei erklärt der stellvertretender Abteilungsleiter Dietrich Geißer: „Mit dem Sturm möchten wir die Verbundenheit zu Hütt-Brauerei als Traditionsunternehmen der Region zum Ausdruck bringen.“ Außerdem sei der Inhaber Frank Bettenhäuser Ehrenritter und habe das eigene Bier, das Prinzenbräu, ins Leben gerufen, welches in der Karnevalssaison in Baunatal vertrieben wird. Kleines Highlight ist am Ende der Saison noch das 16. Männerballetttunier am Sa., 25.02. in der Kulturhalle, wo sicherlich begnadete Körper im filigranen Tanzeinsatz zu bestaunen sind.
» [ www.gcg-baunatal.de ]
In Meschede werden auch dieses Jahr wieder, ob mit oder ohne Worte, die Lachmuskeln trainiert. Am Sa., 11.02. ab 19:11 Uhr findet die traditionelle Prunksitzung in der Schützenhalle statt, dort kann man sich auf zahlreiche Darbietungen von Tanzgruppen, Büttenreden und Sketche freuen.
» [ www.kgmeschede-nord.de ]
Spannend ist es auch in Alsfeld zu feiern, denn hier findet schon seit Jahren die größte Sitzung im Vogelsbergkreis statt. Diese ist mittlerweile so groß geworden, dass nun in die Hessenhalle umgezogen wird. Am Sa., 18.02. ist es dann soweit und die „Große Carnevalssitzung“ beginnt um 19.31 Uhr. Neben einer tollen Show, gestaltet von 80-90 Aktiven, ist das Highlight der „Dappcher“ (s. kl. Bild). Gaby Muhl, die Schriftführerin des Alsfelder Carneval Clubs erläutert: „Die meisten Vereine haben einen Prinzen oder ein Prinzenpaar, aber wir haben einen „Dappcher“. Dieser ist, nun im dritten Jahr, Dennis Raab. Die Geburt unserer Symbolfigur „Dappcher“ war im Jahr 1993, welcher getreu alten Aufzeichnungen mit Kostüm in Originalfarben, Schirm und einem dicken Bauch ausgestattet ist. Der Original „Dappcher“ trieb sich um die Jahrhundertwende des 20.Jh. in Alsfeld herum und hielt dem Volk einen Narrenspiegel vor.“ Vormerken sollte man sich schon mal die Faschingsveranstaltung das ACCs im Sommer der „Äbbelwoiabend“ und im Herbst das Freundschaftstreffen mit dem LCV aus Lauterbach, bei dem gemessen wird wie viel die, in den Achtzigern gepflanzte, Freundschaftstanne im letzten Jahr gewachsen ist.
» [ www.alsfelder-carneval-club.de ]
Ein weiterer Ort zum „Sau rauslassen“ für frau ist Willebadessen, der Ort mit dem jüngsten Karnevalsverein der Region, den Willebadessner-Karnevals-Freunden (gegr. 2007), trotz jahrzehntelanger Karnevalstradition. Ab 19:30 Uhr geht es in der Stadthalle Willebadessen zu Live-Musik von „Lost & Found“ rund.
» [ www.karnevalsfreun.de ]

Damit die Männer an diesem Tag nicht zu Haus bleiben müssen, können sie sich als Frau in Schale geworfen im Pfeffermintz in Warburg auf ein paar Specials freuen, ohne Kostüm ist hier vor 22 Uhr aber auch für die Weiber kein Einlass.
Etwas früher muss man in Peckelsheim dran sein, denn hier wird ab 14:30 Uhr in der Stadt um den Rathausschlüssel gekämpft und letztendlich auch mit dem Rathaussturm der Straßenkarneval in Peckelsheim eröffnet. „Pickel-Jauh!“, dass ist Schlachtruf und der Name des Vereins, der trotz seiner kleinen Größe sehr viel auf die Beine stellt. Laut Pressewart Marco Janzen, sehen sie sich als Geheimtipp der Region, denn sie sind mit viel Herzblut dabei, sind offen für alle Karnevalisten und zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus. Los geht’s in Peckelsheim schon vor der Hauptsaison, am Sa., 4.2 mit dem Büttenabend in der Schützenhalle, der ein abwechslungsreiches Programm mit Tanzgruppen, Büttenrednern, Sketchen und vielem mehr bietet. Danach gibt die Band „No Limit“ aus Warburg Gas. Highlight der 5. Jahreszeit in Peckelsheim ist aber der Rosenmontagsumzug, am 20.02 mit anschließender Feier.
Seit über 30 Jahren wird auch in Willebadessen am Rosenmontag durch die Stadt gezogen. Mit musikalischer Unterstützung vor und während dem Umzug und einer Moderation, kann man die laut Pressesprecher Uwe Cebul „familiäre Großveranstaltung“ verfolgen. Er sagt zu dem: „Wer Karneval feiern möchte, wo man sich wohlfühlt, ist mit Willebadessen sicherlich gut beraten“.
» [ www.pickel-jauh.de ]
75 Jahre Narretei, feiert dieses Jahr die Volkmarser Karnevalsgesellschaft e.V., begonnen mit der Prinzenproklamation am 21.1., vier Wochen lang. Warum die Stimmung in Volkmarsen so gut ist, beantwortete der Präsident Markus Kremper überzeugt mit „Weil wir es halt drauf haben…“.. Das die Stadt zur Saison so richtig am Beben ist, merkt man daran, dass alle Lokale und fast jeder aktiver Verein mitmacht und seine eigene jecke Fete organisiert. So veranstalten z.B. die Reiter am Fr., 17.02 ab 19.30 Uhr das Karnevalsreiten oder die Turner den „Turnerball: Nacht der Masken“ am Sa., 18.2. Hauptattraktion ist die „Große Prunk- und Fremdensitzung“ am Sa., 11.2 in der Nordhessenhalle, wo sicherlich auch der eigene Karnevalsschlager aus dem Jahre 1938 (auch zuhören auf der Website www.schurri.de) schwungvoll geschmettert wird. Denn Kremper betont: „Der Hit hat nicht an Aktualität verloren und ist quasi unsere Hymne“.. Besonders sehenswert ist auch hier der Rosenmontagsumzug mit fast 1000 Teilnehmer und hochwertigen Motivwagen.
» [ www.schurri.de ]
Weiterer Ort zum „Sau rauslassen“ für frau ist Grebenstein, hier wird unter dem Motto „Allen zur Freud und niemand zu Leid“ gefeiert. Ab 20:11 Uhr geht es in der Zehntscheune mit einem abwechslungsreichen Programm rund.
» [ www.gcc-grebenstein.de ]
Einen „kleinen, aber feinen“ Umzug gibt es Rosenmontag in Wrexen zu sehen, hier ist die Besonderheit der „stehende Umzug“ bei dem die Zuschauer die Gruppen aus nächster Nähe betrachten und mit ihnen zusammen feiern können. Danach gibt’s eine närrische Party in der Diemelgoldhalle, wobei die stellv. Ministerin für Öffentlichkeit und Medien Severin Ramus „warnt“: „Wer einmal Diemelwasser getrunken hat, kommt immer wieder!“. Aha.
» [ www.karneval-wrexen.de ]
Zur Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Ossendorf verspricht der 2. Vorsitzenden Marc Engemann: „Ossendorfer Karnevalisten sind Feierspezialisten“. Highlight des Programms in der Heinberghalle am So., 19.02., ist die Verleihung des „Cochumer Orderns“ für die misslungenste Leistung des Jahres, wer wird wohl dieses Jahr das Rennen machen?
» [ www.karneval-ossendorf.de ]
Hat man nach diesen heißen Tagen aber noch nicht genug, kann am Aschermittwoch, an dem traditionell alles vorbei ist, noch nach Kelze bei Hofgeismar (nördlich von Kassel) reisen. Während in anderen Gemeinden Katerstimmung herrscht, legen die Kelzer erst richtig los. Als hugenottischer Brauch und Protest gegen das Einläuten der Fastenzeit, wird in Kelze ordentlich gefeiert. Beginnend mit einem Umzug, bei dem Eier, Wurst und Speck gesammelt werden, und endet mit einem Nachmittagsspaß in der Gaststätte „Zum Jean Bonnet“, wo die „Beute“ gebraten und an die hungrigen Narren verteilt, kann man noch einmal richtig Fastnacht bis in die Puppen feiern.
» [ www.kelze-online.de ]
Jetzt müsst ihr Jecken selbst entscheiden, welches Event euch am meisten überzeugt, doch zur Fleischbeschau nach Rio de Janeiro ausfliegen oder einfach daheim bleiben! Somit: Schurri, Alaaaf und Helauu!