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Robin Eads kommt zum Willow-Festival im Willow-Festival im Rinklin Weidengarten in Ahnatal-Kassel!
Robin Eads kommt zum Willow-Festival im Willow-Festival im Rinklin Weidengarten in Ahnatal-Kassel!

Warme Bässe, perlende Gitarren und luftiger, unbemühter Gesang machen Robin Eads‚ EP Trippin’ zum vollendeten Soundtrack der Leichtigkeit. In drei dionysischen Oden an die Liebe, den Rausch und die Kunst schwebt Robins Stimme mal introspektiv, mal über- schwänglich über der Bodenhaftung ihrer Beats, bis Worte überflüssig werden – „when I mumble it’s my art / if you understand or not / my heart, my tongue“. 

Wenn Robins Neo-soul-Vocal-Wolken die lässigen Hip-Hop-Beats umspielen, wird rein sinnlich spürbar, worum es hier geht. Ob mit einleitenden Vocal-Chops im titelgebenden Track Trippin’, Chor-Ein-würfen im Popgospel Next, der ihre Inspiration Nina Simone ins Hier und Jetzt holt, oder im meditativ groovenden Mumble Art – Robin bewahrt eine Coolness, die es mühelos mit etwa der von Noga Erez aufnehmen kann, beseelt von Künstlerinnen wie Erykah Badu oder Mahalia. 

2017 geht Robin für eine Weile nach Irland, arbeitet in einer Bäckerei, schließt enge Freundschaften und erweckt ihre Beziehung zur Geige zu neuem Leben. Schon seit der Kindheit durch die bulgarische und rumänische Geigenliteratur ihrer Lehrerinnen beein- flusst, nimmt sie nun ihr erstes Album auf.

Später studiert Robin in Utrecht. Im Programm Musician 3.0 finden Gesang und Performance-Kunst endgültig zusammen: Robin denkt beim Songwriting in Gesamtkunstwerken aus Musik, Performance und visueller Gestaltung. 2020 spielt sie die Geigen zum bis dato mehrere Millionen mal gestreamten LoFi-Hip-Hop- Beat Kaviar des Hamburger Produzenten-Duos Paris91 ein. Schnell ist klar, dass hier auch Platz für ihre Stimme ist. Wenig später entsteht in Zusammenarbeit mit Paris91 Trippin’

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ROBIN EADS – Trippin‘ [OFFICIAL VIDEO bei Youtube]

So ist auch Robin Eads’ folgendes Album, das aus derselben reichen Quelle ihrer ge- mischten Musiksozialisation schöpft. Hier besingt Robin das Leben, aber weniger das sel- ber erlebte, als das verschiedener bekannter und unbekannter Figuren, die sich nie als schwarz-weiß gezeichnet herausstellen, sondern immer als widersprüchlich und dadurch menschlich, authentisch und lebendig.

Den Anstoß für dieses Konzept gibt Robin der Song Odette and Odile, den sie in Anlehnung an Schwanensee schreibt, Lieblingsfilm ihrer Kindheit und zugleich Erinnerung ans frühe Geige spielen im Orchester. 

Robins vom Soul geprägte Vocals bestimmen weiterhin den Stil des Albums. Auch die Intimität von Trippin’ bleibt in Songs wie Leila erhalten. Warmes Saitenzupfen leitet die ein- same Geschichte der Protagonistin ein, die mit verbundenen Augen ganz allein in die Nacht hinausgeht. Hymnische Melodiebögen, wie im Outro dieses Songs, erheben sich auch in den Refrains des minimalistischen Neosoul-Gospels Odette and Odile und des Pop-Hits Enemy Jane

Robin Eads findet in sich Stories, Vibes und Sounds schillernden Facettenreichtums. Wer einmal das Ohr an die Decke ihres Kosmos legt, ahnt schnell: Da schlummert noch einiges. 

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Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Auf Wildwechsel.de veröffentlichen wir ausgewählte Artikel der Printausgaben sowie Artikel die speziell für den Online-Auftritt geschrieben wurden.

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