
(Kassel) Eigentlich jagen täglich Autofahrer über die Königsstraße, aber die Stadt Kassel hatte sie kurzerhand für solche gesperrt. Die Autos mussten sie räumen, denn Fußgängern und Radfahrern gehörte nun die Straße!
Einen ganzen Monat lang wandelte sich die vierspurige Bahn in ein motorfreies Paradies! Mit dem Freiluft-Experiment sollte Platz für Mensch und Umwelt fernab der Abgase gestaltet werden.

Wer profitiert von der autofreien Königsstraße?
Nach dem Experiment, das vom 4.9. bis 3.10. lief, haben die Kassler gemischte Gefühle. Auf der einen Seite stehen begeisterte Fußgänger, auf der anderen skeptische Ladenbesitzer.
So sei das Flanieren bei sehr viel weniger Verkehrslärm deutlich angenehmer gewesen, meinen Befragte. Doch ein Ladenbesitzer erzählt, dass ihm durch den gesperrten Autozugang 30 Prozent des Umsatzes weggefallen seien.
Jetzt ist morgens schon Stau!
Weitere Kommentare aus der Bevölkerung machen deutlich, dass es ein kontroverses Projekt ist. So äußern sich dazu Autofahrer auf Facebook: „Jetzt ist morgens schon Stau!“ genauso wie ein Anwohner: „Ich wünsche mir, dass das Verkehrsexperiment eine Dauerlösung bleibt.“














Endlich umgesetzt – Experiment Königsstraße seit Jahren geplant
Schon 2018 wurde ein Beschluss der Stadt Kassel gefasst, aber nie umgesetzt. 2019 griff das »Raamwerk« die Vision auf. Die Organisation setzt sich für Kreativschaffende, Nachhaltigkeit und politische Bildung ein. Zusammen mit der Stadt ist die Durchführung doch gelungen.
Der öffentliche Raum ist gleichzeitig Verkehrs-, Sozial- und Kulturraum.
Kulturdezernentin Susanne Völker
Angesichts der notwendigen Verkehrswende und der Schaffung einer multikulturellen Gemeinschaft startet die Stadt Kassel schließlich das Experiment Königsstraße. „Entstehen soll ein Ort für zwischenmenschliche Begegnungen mit kultureller Vielfalt. Der Einzelhandel in diesem Bereich soll unterstützt werden. Zudem wird durch die Verkehrsberuhigung der Ausstoß von Kohlendioxid, Abgasen und Lärm reduziert“, schreibt sie dazu.
Wie geht es nach dem Experiment weiter?
„Es braucht Zeit, bis sich Räume alternativ angeeignet werden“, sagt Stefanie Hennecke, Leiterin des Fachgebiets Freiraumplanung an der Uni Kassel. Damit sich nachhaltig städtische Räume wie beim Freiluft-Experiment Königsstraße in Kassel bilden können, brauche es vor allem eine gute Planung.
Es braucht Zeit!
Stefanie Hennecke
Dazu gehöre auch, alle mit ins Boot zu holen. In diesem Fall seien es die Ladenbesitzer, die sich Sorgen machten. „Ein Verkehrsversuch muss deshalb eine große Bandbreite an Aktionen zeigen, was alternativ im Straßenraum möglich ist“, erklärt sie weiter.
Links zum Artikel:
- Website Stadt Kassel
- Homepage »Raamwerk«
- WW-Artikel Eröffnung Fußgängerzone Königsstraße
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