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Still Collins
Still Collins

Eine der Institutionen zwischen Kassel und Paderborn ist die Oktoberwoche. Seit 1948 ist sie ein stetiger Pfeiler im Warburger Eventkalender und jährt sich in diesem Jahr zum 69. Mal. Handgemachte Livemusik zollt 2017 einem der größten Musiker aller Zeiten Tribut und auch der 90er Jahre-Kultstar Captain Jack findet seinen Weg auf den Warburger Schützenplatz. Die Vagabunden, eine Band namens Wanda, Impuls und die Gaudirocker sorgen für zusätzliche musikalische Akzente. 

Ein bisschen wie Marmite, sagt man im Heimatland von Phil Collins. Marmite ist eine Würzpaste, die man im Mutterland von Fußball und den Beatles gerne auf Toast isst – oder eben leidenschaftlich verabscheut. Genau so verhält es sich mit Phil Collins, der von einem Teil der musikbegeisterten Leute geliebt wird und von einem wieder anderen Teil gehasst wird. Seinen Grund mag das alles haben – nehmen wir mal das Jahr 1985; man konnte Collins nicht entkommen. Phil Collins als Genesis-Sänger, mit Soloplatte, auf Phil Baileys Platte. Easy lover, Sussudio, auf Eric Claptons Platte. Take a look at me now. Puh.

Die Band „Still Collins“ jedenfalls lässt keinen Zweifel aus ihrer Liebe für die Musik von Phil Collins. Und so findet man sie mit ihrem Programm „The best of Phil Collins and Genesis“ am 3. Oktober im Bierzelt auf dem Schützenplatz. Bereits letztes Jahr durften sich Fans der 90er-Musik über einen super Auftritt der Vengaboys freuen – und in diesem Jahr wird nochmal eine Schippe draufgelegt. Niemand geringeres als Captain Jack ist am 4. Oktober im Bierzelt am Start. Von Produzent Udo Niebergall 1995 ins Leben gerufen, haben sie mit Hits wie „Captain Jack“, „Drill Instructor“ oder „Iko Iko“ ihren festen Platz in der Musikgeschichte.

Den Traum vom Rampenlicht hatte Norman Langen schon als Teenager: Er konnte ihn verwirklichen, weil seine durch und durch zeitgenössische Schlager-Definition so viele verschiedene Facetten und Emotionen vereint – und er selbst so bodenständig geblieben ist wie kaum ein anderer Musiker seiner Generation. Mal lebensnah und tiefsinnig, mal einfach nur ausgelassen und 120% tanzbar, präsentiert Norman Langen diesen Sound ab sofort auf seinem neuen Label Telamo.

Seine Mutter hätte ihn beinahe Jerome genannt: Am 07. März 1985 in Würselen-Bardenberg geboren, tauschte Norman Langen die Mundharmonika, die schon sein Großvater gespielt hatte, mit 13 gegen etwas Zeitgemäßeres (ein Keyboard) ein und stand wenig später zum ersten Mal auf einer Bühne. Mit 15 stand für ihn dann endgültig fest, dass er Sänger werden wollte: Was zur Jahrtausendwende mit dem Dance-Projekt „TAMO“ begann, führte nach mehrköpfigen Konstellationen wie „The CreW“ und der R&B-Boygroup „BeXcess“ (später „Manhattan“) schließlich auch zu ersten Solo-Experimenten. Dafür schrieb sich Norman zunächst sogar den Alternativ-Vornamenswunsch seiner Mutter auf die Fahne: Mit Anfang 20 machte er unter dem Künstlernamen Sam Gérome Musik.

Endgültig auf die Überholspur wechselte er dann unter seinem tatsächlichen Namen im Jahr 2011 – mit der Teilnahme bei der achten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“. Dabei war Norman alles andere als ein gewöhnlicher Kandidat: Er hatte schon mit 17 eine klassische Gesangsausbildung am Aachener Theater angetreten und in diesem Rahmen jahrelang an seiner Stimme gearbeitet. Er hatte nach der Schule parallel zur Musik zunächst als Schweißer gearbeitet – und danach als Pfleger in einer Einrichtung für Demenzkranke: Erfahrungen, die seinen Horizont ungemein erweitert hatten. Und er sollte als erster männlicher „DSDS“-Kandidat überhaupt auf Schlager setzen, seine Lieblingssongs von persönlichen Vorbildern wie Jürgen Drews präsentieren. Den Weg des geringsten Widerstands hatte er damit gewiss nicht gewählt…

Unterstützt von seiner Mutter, seinem Stiefvater und seinen drei Schwestern, zu denen Norman Langen eine intensive Bindung hat, bekam er von Dieter Bohlen auf den Malediven schließlich sogar den Spitznamen „Schlageronkel“ verpasst, doch viel wichtiger war: Obwohl er es nicht bis in die Endrunde schaffte (Platz 7), landete der Publikumsliebling postwendend einen Plattenvertrag und stand wenig später mit seinem Debütalbum „Pures Gold“ in den Startlöchern.

Und dieser Titel sollte sich bewahrheiten: Der Erstling „Pures Gold“ schrammte im Sommer 2011 nur haarscharf an den deutschen Top-10 vorbei – Platz 11! Ein Mix aus eigenen Songs und Schlager-Coverstücken, das auch in Österreich die Top-30 eroberte, war der bereits erwähnte Jürgen Drews obendrein als Gast mit von der Partie, während Norman voll auf Sommer- und Partystimmung setzte. Nachdem auch die Auskopplungen, u. a. die Titelsingle des Debüts, ebenfalls die Charts aufgemischt hatten, hieß es Anfang 2013 dann „100% Norman“ – und wieder 100% Erfolgsgarantie: Top-50 in Deutschland, Top-75 in Österreich, setzte der für sein Lächeln bekannte Sänger seine Hitserie auch mit Singles wie „Einer von Millionen“ fort.
Deutlich reifer und facettenreicher präsentierte sich der 30-Jährige dann bereits auf dem zuletzt veröffentlichten „Wunderbar“-Album (2015). Die Mischung aus Schlager und Dance-Sounds, erweitert um Rockiges und sogar eine Ballade (ein Novum für Langen), die er mit der Unterstützung von Matthias Reim aufnahm und dafür auch erstmals eigene Songtexte beisteuerte, bescherte ihm noch mehr Fans, während der Longplayer auf Platz #41 in die Media Control Charts einstieg.

Parallel dazu glänzte Norman Langen in den letzten fünf Jahren in etlichen großen TV-Shows: Angefangen beim „Perfekten Promi-Dinner“ (VOX), avancierte er zum Dauergast im „ZDF Fernsehgarten“ und sorgte auch bei „Carmen Nebel“, „Immer wieder sonntags“ und der „ZDF Silvestershow“ gleich mehrfach für beste Stimmung. Im Megapark auf Mallorca genauso ein Stammgast wie bei sämtlichen Olé-Großveranstaltungen, räumte Norman Langen seit 2011 gleich zwei Ballermann Awards, einen Schlager Saphir („Bester Nachwuchskünstler“) sowie den Smago Award als „Shooting Star des Jahres 2011“ ab. Während die Zahl seiner Facebook-Fans im Jahr 2016 die 100.000er-Marke durchbrechen dürfte, arbeitet Norman Langen momentan an seinem vierten Studioalbum, dem ersten für sein neues Label Telamo. Die Fans können sich auf noch mehr Vielfalt und ein noch breiteres Klangspektrum freuen: Mit seinem neuen Produzenten Gerd Jacobs (Gedo Musikproduktion), der als Studio-Profi in den letzten drei Jahrzehnten etliche nationale wie internationale Top-10-Hits gelandet hat – er produzierte alles von Caught in the Act bis Ireen Sheer, von Jürgen Drews bis David Hasselhoff, von Nino de Angelo bis PAT –, ist der Sänger momentan dabei, den Zeitgeist zwischen deutschem Pop-Schlager und Discofox neu zu definieren. Will heißen: eingängige Melodien treffen auf moderne, tanzbare Beats, ehrliche, schnörkellose Texte auf innovative Pop-Elemente, Tiefsinniges auf ausgelassene Gute-Laune-Hits mit massivem Schlagerfox-Schwung.

Die Band Gaudirocker aus dem oberfränkischen Bamberg sind DIE Senkrechtstarter des letzten Jahres. Kein gecasteter Haufen, sondern eine gewachsene Band die schon jahrelang zusammen auf der Bühne steht und dem Publikum den Spaß an der Musik zu jeder Zeit vermitteln kann – das sind die Gaudirocker! Neben aktuellen Chart-Hits hat die Band alle Songs am Start die es braucht, um mal richtig abfeiern zu können. Abgedeckt wird die komplette Bandbreite von Schlagern, Volksrock und Party-Hits bis hin zu härteren Rocknummern die man kennt und liebt und die sich perfekt zum abtanzen, mitsingen und party machen eignen. Ständig wechselnde Outfits und Show-Elemente (brennende Geige) sorgen für viel Abwechslung auf der Bühne und nicht nur einmal am Abend bekommt das Publikum mit dem Front-Trio Simone, Heidi und Nobby die „3-fache-Gesangspower“ zu sehen und natürlich zu hören.

Die Vagabunden – das ist nicht nur eine Formulierung, sondern die treffendste Bezeichnung für diese Spitzen-Band. Die Mannschaft aus jungen und erfahrenen Profi-Musikern aus dem gesamten nordbayerischen Raum hat ein in jeder Hinsicht professionelles Bandkonzept auf die Beine gestellt und gehört zur absoluten TOP-Liga der Party- und Stimmungsbands. Das ausgefeilte Programm und die aktuelle Besetzung sind in der deutschen Partymusikszene einzigartig. Jeder Musiker ist ein Könner auf seinen Instrumenten, man sieht die Spielfreude und den Spaß auf der Bühne. Man merkt, dass hier Musiker auf der Bühne stehen, die ihr Handwerkszeug verstehen. Durch die Nähe und die Intensität der VAGABUNDEN werden sie Woche für Woche zu Publikums-Lieblingen und dies ist das typische Markenzeichen für ihre unzähligen Fans in ganz Deutschland und auch den USA. Das Equipment der VAGABUNDEN ist auf dem modernsten Stand und lässt für den Zuhörer bzw. Zuschauer keine Wünsche offen. Hier wird ausschließlich LIVE musiziert und die nötige Technik nur zur Verbesserung des Gesamtsounds genutzt. Programmtechnisch sind die VAGABUNDEN für jede Veranstaltung, ob Party-, Bier- oder Weinfest, Feste jeglicher Art, Tanzveranstaltungen etc. bestens gerüstet. Das Spektrum reicht von „zünftig“ bis „top-modern“:
Rock, Pop, aktuelle Titel aus den Charts, Oldies und – was viele nicht mehr können – sie können auch noch volkstümlich, wenn die Veranstaltung dies erfordert. Das heißt konkret, hier wird noch Stimmung gemacht und zum richtigen Zeitpunkt „brennt die Luft“ und es läuft „PARTY PUR“.

Und wem das Warburger Festbier, das traditionelle Urtyp, nicht genug Umdrehungen hat, der kann sich an den zahlreichen Fahrgeschäften begeistern, die wie in jedem Jahr über den gesamten Schützenplatz verteilt sind – genauso wie zahlreiche Essensstände, die beinahe nichts zu wünschen übrig lassen: Von Steaks über Champignons, chinesischem Essen, Döner und Bratwurst, kulinarisch ist für jeden was dabei.

Allerdings kann man auch ein gutes Glas Wein in der „Desenbergalm“, dem kleineren der beiden Festzelte genießen. Für musikalische Unterhaltung wird auch hier gesorgt, unter anderem von Einer Band namens Wanda, Donnervögel oder den Gaudirockern. Komplettiert wird die Zeltlandschaft der Warburger Oktoberwoche wie in jedem Jahr von der großen Gewerbe- und Verkaufsausstellung, in dem sich die Gewerbetreibenden der Region präsentieren.

» 30.September – 8. Oktober 2017, 69. Warburger Oktoberwoche, Schützenplatz, Warburg

Von Frank Booth

Freier Autor

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