Homberg. Eine junge Frau aus Schleswig-Holstein hielt am Freitag die Polizei in Südniedersachsen und Nordhessen in Atem. Verfolgt von mehreren Streifenwagen verunglückte die 18-Jährige mit ihrem Wagen auf der A 7 nahe der Abfahrt Homberg/Efze (Schwalm-Eder-Kreis) und rannte über die zu diesem Zeitpunkt bereits voll gesperrte Nordfahrbahn der dreispurigen Autobahn. Dort konnte sie von einer Streifenwagenbesatzung gefasst werden. Wie die Polizei in Kassel am Abend mitteilt, befindet sich die 18-Jährige, die ihren Selbstmord angekündigt hatte, mittlerweile in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Die junge Frau hatte Schleswig-Holstein verlassen und fiel einer Streife der niedersächsischen Polizei auf der A 7 in Höhe der Werratalbrücke auf. Als sie bemerkte, dass sie angehalten werden sollte, erhöhte sie ihre Geschwindigkeit erheblich und fuhr derart in Schlangenlinien bzw. um die in gleicher Fahrtrichtung fahrenden Fahrzeuge herum, dass ein Überholen oder Anhalten durch die Streife nicht möglich war.
Geschwindigkeiten von bis zu 200 km
Mehrere Streifenwagen wurden hinzugezogen, um die Frau zum Anhalten zu bewegen. Teilweise wurden Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreicht. In den Baustellenbereichen fuhr die junge Frau derart schnell, dass sie mehrfach die Leitplanken touchierte.
Nahe Homberg fuhr sie mit so hoher Geschwindigkeit auf einen PKW aus Friedberg auf, dass ihr Fahrzeug nicht mehr fahrbereit war. Die 18-Jährige stieg aus und rannte auf die Gegenfahrbahn, die vorsorglich gesperrt worden war. Dort wurde sie von einer Streifenwagenbesatzung aufgegriffen.
Die 43-jährige Autofahrerin aus Friedberg wurde bei dem Unfall verletzt, konnte aber nach ambulanter Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Der verunglückte Wagen der 18-Jährigen rollte noch rückwärts gegen einen Streifenwagen der Polizei, der dabei leicht beschädigt wurde.
Über den entstandenen Sachschaden machte die Polizei keine Angaben.
» Text & Foto: nh24