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NABUCCOMit der Oper „Nabucco“ gelang Verdi 1842 der internationale Durchbruch als Komponist und der berühmt gewordene Gefangenenchor im 3. Teil wurde zur heimlichen Nationalhymne des italienischen Volks. Einheit und Freiheit waren auch hier die Stichworte, die auch uns nicht unbekannt sind.

Kein ganz leichter (antiker) Stoff, der da in der musikalischen Umsetzung so mühelos von den Italienern begeistert mitgeschmettert wurde. Die Befreiung des jüdischen Volkes aus babylonischer Gefangenschaft und die etwas übersteigerte Selbsteinschätzung des Titelhelden Nabucco, der nur zu gern selbst Gott spielen würde … das ist nicht zwangsläufig das Material, aus dem die Popsongs des 19. Jahrhunderts geschrieben wurden.

Doch Verdi ist genau das gelungen. Es scheint, als habe er Feuer gefangen an diesem Versuch des jüdischen Volkes, sich aus der Unmündigkeit zu befreien, und hat die antike Vorlage auf das Italien des 19. Jahrhunderts übertragen. Reiner Zufall, dass es überhaupt dazu kam, denn zunächst mal hatte Verdi gar keine Lust, sich mit dem ihm schnell in die Hand gedrückten Libretto zu beschäftigen, doch die wutentbrannt auf den Tisch geknallten Seiten schlugen just an der Stelle auf, die Verdi zum Innehalten und zum Nachdenken brachten.

» 26.8. 2013, „Nabucco“, Hotel Schloss Gehrden, Brakel-Gehrden

Von Maria Blömeke

Ehemaligen Ww-Redakteurin

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