5/5 - (3 votes)

 Lesedauer: 2 Minuten
Das Verdi Quartett. Bratscherin Karin Wolf (ganz rechts) hatte die Idee für das Konzert.
Das Verdi Quartett. Bratscherin Karin Wolf (ganz rechts) hatte die Idee für das Konzert.

Zum Europatag am Montag, den 9. Mai, finden in Kassel und allen Partnerstädten Kassels (Mulhouse, Florenz, Arnstadt, Berlin-Mitte, Vasteras, Jaroslawl und Rovaniemi) zeitgleich um 19 Uhr Sonderkonzerte statt, die dem Gedenken an die Opfer von Terroranschlägen gewidmet sind. Die Stadt Kassel lädt in den Konzertsaal der Musikakademie »Louis Spohr«. 

Nach einem Grußwort durch den Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Bertram Hilgen, werden zwei kammermusikalische Meisterwerke erklingen, die – ohne im eigentlichen Sinne programmatisch ausgewählt zu sein – dem gedanklichen Ansatz der Veranstaltung gerecht werden.

Das Verdi Quartett eröffnet den musikalischen Teil mit dem Streichquartett Nr. 7 fis-moll op. 108 von Dmitrij Schostakowitsch, der seinen Hörern in dieser extrem knappen, mitunter beinahe aphoristischen und dabei außerordentlich fesselnden Komposition vor Augen und Ohren führt, dass sich auch mit zwei oder drei Tönen große Musik machen lässt.

Im Anschluss an die Grußadressen spielen die vier »Verdis« gemeinsam mit dem Pianisten Matthias Kirschnereit das Klavierquintett f-moll op. 34 von Johannes Brahms, von dem Clara Schumann, die »ewige Vertraute« des Komponisten schrieb: »Mir ist nach dem Werk, als habe ich eine große tragische Geschichte gelesen.« Ähnlich beeindruckt zeigte sich der Freund Joseph Joachim: »Es ist … ein Stück von tiefster Bedeutung, voll männlicher Kraft und schwungvoller Gestaltung, alle Sätze bedeutend, sich ergänzend«, heißt es in einem Brief des großen Geigers, der selbst Komponist genug war, um die tieferen Zusammenhänge in der Struktur sogleich zu entdecken.

Idee und Konzeption des Konzertes verdanken sich der Bratschistin Karin Wolf, die als Professorin unter anderem an der Musikakademie der Stadt Kassel Louis Spohr unterrichtet und gemeinsam mit ihren Partnern vom Verdi Quartett am Europatag im Konzertsaal der Musikakademie zu hören sein wird. Die vier »Verdis« sind Kammermusiker mit Herz und Seele: Gegründet vor 30 Jahren von der Juilliard-School-Absolventin Susanne Rabenschlag (Violine) und der bei Max Rostal und Bruno Giuranna ausgebildeten Bratscherin Karin Wolf, sind heute der Franzose Matthias Ellinger an der zweiten Violine sowie der aus Ungarn stammende Zoltan Paulich als Cellist mit dabei.

Geboren in Westfalen und aufgewachsen in Namibia, zählt Matthias Kirschnereit zu den führenden Pianisten seiner Generation. Er ist mehrfacher Preisträger bei Wettbewerben wie dem Concours Géza Anda in Zürich. Zu seinen Mentoren zählten Murray Perahia, Claudio Arrau, Bruno Leonardo Gelber und Sándor Végh. Er gibt jährlich etwa 50 bis 60 Konzerte, ist seit 1997 Professor an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und Künstlerischer Leiter der Gezeitenkonzerte. Die FAZ bezeichnete ihn als »einen Ausdrucksmusiker par excellence, der mit seinem Klavierspiel die spezifisch deutsche Klavierkunst fortsetzt.«

Textquelle: Presseinfo

Foto: Kulturamt Füssen, Peter Samer

» 9. Mai 2016, Internationales Konzert zum Gedenken an Opfer von Terroranschlägen, Konzertsaal der Musikakademie Louis Spohr, Kassel

» [ Website des Verdi Quartettes ]

Von Frank Booth

Freier Autor

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.