Ab August zieht ein frischer musikalischer Wind durch den Kasseler Osten: aus einem ehemaligen Zivilschutzbunker in Bettenhausen wird der Babylon Musikbunker, ein professionelles Bandprobezentrum. Im Interview hat uns Thilo Trumpoldt vom Vorstand des Rockbüros Kassel außerdem einige interessante Fakten und Pläne zum Projekt erzählt!
Der Verein Rockbüro Kassel und das Bremer Investoren-Duo Claus Freudenberg und Rainer Mielke haben mit dem Babylon-Musikbunker einen Ort für handgemachte, vielfältige Musik ins Leben gerufen.
Die Einrichtung ist mit über 1.200 Quadratmetern Nutzfläche offen für Jung und Alt. Es wird Platz für alle musikalischen und kreativen Facetten und Strömungen sein!
70 Proberäume im Babylon Musikbunker
Nach dem öffentlichen Auftakt am 8. Juli geht es im August dann richtig los. Nach fast 15-monatigem Umbau und einer Modernisierung bietet der ehemalige Zivilschutzbunker das, was alle Musiker für ihr Schaffen brauchen: ein Tonstudio, 70 Proberäume zwischen sechs und 42 Quadratmetern und einen Präsentationsraum.
Auch für Barrierefreiheit ist gesorgt: ein neuer Fahrstuhl erleichtert den Zugang, auch um schweres Equipment zu transportieren.
Einer der Investoren, Rainer Mielke, erklärt zur baulichen Qualität des Gebäudes: „Seine meterdicke ‚Schale’ sollte früher das Innere des Gebäudes vor dem Äußeren schützen. Nun ist es umgekehrt: Die Schale schützt das äußere Umfeld vor der regelmäßigen musikalischen Lautstärke, die mit dem Bandbetrieb einhergeht.“
Rockbüro Kassel nun im Musikbunker
Das Kulturamt Kassel begleitet und unterstützt die kulturelle Entwicklung des Standorts seit 2017. Über das Kulturamt sind die Investoren auch schließlich zur Kooperation mit dem Rockbüro Kassel gekommen, wie wir im Interview erfahren:
„Das Bremer Architektenbüro hat sich nach Objekten umgeschaut und beim Kulturamt nach der Musikszene in Kassel gefragt. Da wir Probleme mit dem Brandschutz hatten, kamen sie auf uns und wir alle haben uns immer öfter getroffen. Seitdem kann man uns als gute Partner bezeichnen.“
Der Bunker ist seit Ende 2016 im Besitz der Bremer Investoren, deren Architektenbüro bundesweit zu den Pionieren gehört, was Projekte wie diese angeht.
Was ist geplant?
„Wenn die Sanierungsarbeiten fertig sind, ziehen wir als Verein ein, mieten die Hälfte des Objektes und können da dann wieder Musiker einziehen lassen.“, so Trumpoldt. So kann das Rockbüro seine über 20-jährige Kulturarbeit in Bettenhausen fortsetzen und sie an seinem neuen Standort inhaltlich noch ambitionierter gestalten und ausweiten.
„Der größte Unterschied für uns ist die Größe. In unserem alten Standort, der auch ein Bunker war, hatten wir 22 und später nur noch 11 Räume. In dem neuen Bunker sind wir auf sechs Stockwerken verteilt mit insgesamt 69 Proberäumen“, erzählt er weiter.
Besonders die neuen vielen Proberäume seien toll, da es davon in Kassel schon immer zu wenige gab. „Wir hatten eigentlich immer eine Warteliste, die voll war und sich in den letzten Jahren immer mehr gefüllt hat“, erinnert er sich. Wegen des Brandschutzes sind viele Räumlichkeiten in den letzten Jahren weggefallen.
Gelungene Partnerschaft
Auch Kulturdezernentin Susanne Völker beschreibt die Zusammenarbeit als eine inhaltlich und strukturell gelungene Partnerschaft:
„Der heutige Auftakt des Babylon Musikbunkers macht die erfolgreiche Zusammenarbeit der Bremer Investoren Mielke und Freudenberg mit dem Rockbüro e.V. und der Stadt Kassel weithin sichtbar. Neben den Musikerinnen und Musikern, die hier ihre neue Heimat finden werden, profitiert unsere Stadt als Ganzes nachhaltig von dieser kulturellen Stadteilentwicklung. Dafür gilt allen Beteiligten herzlicher Dank.“
Damit alle Musikräume parallel über ausreichend Strom verfügen, ließ sich die notwendige Ausweitung des Strom-Netzanschlusses mit Städtebaufördermitteln finanzieren. Damit nimmt die Umnutzung des Standorts eine besondere Rolle im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Kasseler Osten ein.
Stadtbaurat Christof Nolda betont: „Unterstützt durch das Förderprogramm ‚Wachstum und nachhaltige Erneuerung’ ist es uns als Stadt möglich, nachhaltig positive Entwicklungen in den Stadtteilen Unterneustadt und Bettenhausen anzustoßen oder herausragende Projekte mit besonderer nationaler Wahrnehmbarkeit und hoher Qualität umzusetzen. Der Babylon Musikbunker setzt hierzu, was die Etablierung von Projekten aus dem Bereich Kultur betrifft, ein deutliches Signal“
Ww Skype-Interview mit Thilo Trumpoldt vom Musikbunker
Es wird nicht nur Proberäume geben
Im Erdgeschoss soll ab nächstem Jahr außerdem noch ein 100 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum nutzbar sein. „Vorrangig für unsere Mieter, wenn die zum Beispiel mal ein kleines Konzert spielen wollen. Aber prinzipiell soll es ein Raum sein, der in den Stadtteil reinwirkt. Wir möchten die Chance nutzen, den Bunker mehr an die Öffentlichkeit zu bringen und einen weiteren Kulturort im Kasseler Osten zu schaffen“, erklärt uns Thilo Trumpoldt weiter.
Platz für rund 100 Bands
Der Babylon Musikbunker verbindet die Nutzer untereinander ebenso wie den Bunker mit dem Stadtteil und anderen Einrichtungen. Dadurch sehen Thilo Trumpoldt und Klaus Macpolowski vom Vorstand des Rockbüros das besondere Potential vor allem auch im Aufbau eines kulturellen Netzwerks.
So bieten die 70 Musikräume Kapazität für rund 100 Bands, über 300 Profis und Hobbymusiker*innen werden wohl im Babylon zusammenkommen.
Das Programm im Babylon Musikbunker
Geplant sind regelmäßige Vernetzungstreffen, ein jährlich öffentliches »Babylonfest«, Musikpräsentationen und ein jährlicher Bandcontest.
Es gibt noch freie Proberäume!
Wer noch einen Raum sucht, um zum Beispiel auch unter der Woche bis morgens die Bässe hochfahren zu können und an seinen Sounds zu feilen, meldet sich im Rockbüro!
Kontakt:
Adresse:
Babylon Musikbunker | Dormannweg 14 | 34123 Kassel
Veranstaltungstipps für Kassel
»Überlebt. How to trust your instincts«
11:00 Uhr | Theater in Kassel, tif - Theater im Fridericianum
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15:00 Uhr | Happy Hour in Kassel, Bolero Kassel
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16:00 Uhr | Happy Hour in Kassel, Kokotao
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