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Windkunstfestival „Bewegter Wind“ auf dem Dörnberg bietet bewegende Kunst! | (c) Reta Reinl

(Zierenberg) Vom 17. bis 31. August 2025 weht wieder frischer Wind durch die Landschaft: Das 12. internationale Windkunstfestivalbewegter wind“ verwandelt Zierenberg in eine Bühne für kreative, bewegte Kunst unter freiem Himmel. Nun soll Kunst im Idealfall, den geneigten Betrachter immer bewegen, aber in diesem Fall bewegt sich die Kunst oftmals auch selbst. Alle zwei Jahre findet der Wettbewerb an wechselnden Orten der Region statt und bringt Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt zusammen.

Rückblick: Internationale Kunst im Zeichen des Windes

Seit 2004 hat der Verein „bewegter wind“ elf internationale Kunstwettbewerbe ausgerichtet. Insgesamt wurden 724 Werke von 598 Künstlerinnen und Künstlern aus 36 Ländern präsentiert – verteilt auf 35 verschiedene Ausstellungsorte.

Windkunst in der Landschaft: Flüchtig und faszinierend

Der Bewegter Wind e.V. macht Wind als künstlerisches Medium erfahrbar. Die Werke – Objekte, Installationen, Videos und Performances – werden an wechselnden Orten gezeigt: zwischen Wäldern, Höhenzügen, Seen oder Steinbrüchen. Dabei verschmelzen Natur und Kunst zu einem besonderen Erlebnis. Wind wird nicht nur sichtbar gemacht, sondern auch als Symbol für Geist und Kommunikation verstanden – ein kulturell aufgeladenes Motiv, das in vielen Weltkulturen verankert ist.

Neue Ausgabe des Wettbewerbs: Das Thema „…fresh“

Für den aktuellen Wettbewerb reichten Künstlerinnen und Künstler aus 22 Ländern 156 Bewerbungen ein. Ideen aus aller Welt – etwa Fadeninstallationen aus Japan, feministische Perspektiven aus Nigeria, Performances aus Ungarn oder Umweltreflexionen aus Mexiko – wurden digital erfasst und für die Jury aufbereitet. Das Thema „…fresh“ diente dabei als Ausgangspunkt für vielfältige Interpretationen, die gesellschaftliche, ökologische und poetische Ansätze verbanden.

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Die Jury: Expertinnen für Kunst, Wandel und Transformation

Die Auswahljury des diesjährigen „bewegter wind“-Festivals setzte sich aus drei erfahrenen Fachfrauen aus Kunst und Kultur zusammen, die mit unterschiedlichem Hintergrund und gemeinsamer Leidenschaft für zeitgenössische Kunst den Auswahlprozess prägten.

Corinna Köbele, Initiatorin der Künstlerstadt Kalbe, bringt langjährige Erfahrung darin mit, wie Kunst soziale Transformationsprozesse in ländlichen Räumen anstoßen und gestalten kann. Teresa Weißert, Künstlerin und Kunstwissenschaftlerin, ist Teil des Kompost-Ensembles und dort für künstlerische Transformationsprozesse verantwortlich – auch sie bereicherte die Jury mit einem besonderen Blick auf konzeptionelle Tiefe und Wandelbarkeit.

Das Orga Team von Bewegter Wind beim stimmungsvollen Vorbereiten | (c) Reta Reinl so
Das Orga Team von Bewegter Wind beim stimmungsvollen Vorbereiten | (c) Reta Reinl

Ergänzt wurde das Gremium durch Reta Reinl, Künstlerin und Kuratorin des Projekts, die das Festival seit vielen Jahren mitgestaltet und begleitet. Gemeinsam trafen sie in einem intensiven Auswahlverfahren ihre Entscheidung für die überzeugendsten Konzepte – unter Berücksichtigung von Vielfalt, künstlerischer Qualität und inhaltlicher Relevanz.

Ausgewählte Werke: Frischer Wind aus aller Welt

Aus allen Himmelsrichtungen erreichten die Ideen das Vereinsheim von bewegter wind – 156 Bewerbungen aus 22 Ländern flatterten zum Wettbewerbsthema „…fresh“ ein. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt setzten sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Thema auseinander: Es ging um Umwelt und Klima, gesellschaftliche Veränderungen, Erneuerung, Fragilität – und um die Kraft des Winds, Dinge zu bewegen und Perspektiven zu verschieben. Von flirrenden Fadeninstallationen aus Japan über neue Frauenbilder aus Nigeria bis hin zu Mantarayas aus Mexiko reichten die Konzepte – poetisch, politisch, verspielt.

Bevor die Jury über die Werke entscheiden konnte, mussten die Vereinsmitglieder viel Vorarbeit leisten: Alle Einsendungen wurden gesichtet, in die Datenbank übertragen, aufbereitet und visualisiert. So entstand ein beeindruckender Überblick über künstlerische Entwürfe, die sich mit frischen Ideen, verändernden Kräften und neuen Sichtweisen beschäftigen.

Die Jury nahm sich zwei volle Tage Zeit für intensive Diskussionen. Gemeinsam trafen sie eine Auswahl aus Objekten, Installationen, Videos und Performances, die das Festivalthema „…fresh“ aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchten.

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Natur und Erneuerrung

So zeigt etwa Regina Carmona aus Brasilien mit ihrer Installation Small Fresh Bed die stille Erneuerungskraft der Natur. Matthias Block aus Frankfurt fordert mit Aufforstung zu einer neuen Wahrnehmung politischer Prozesse auf, während Giorgio Gerardi aus Venedig die sich ständig wandelnde Gestalt von Wolken als Sinnbild für die Transformation der Realität begreift.

Emotionen, Metamorphose und Netzwerk

Estella Garcia aus Spanien erkundet im Video Confused das Spannungsfeld zwischen Angst und Sehnsucht. Dorothea Kirsch aus der Eifel nimmt sich mit ihrer Installation In Abrahams Wurstkessel des Themas Metamorphose auf humorvolle Weise an. Irene Anton aus Berlin zeigt mit der farbintensiven Arbeit Intervention invading network, wie Netzwerke uns verbinden und verändern.

Gesellschafftlicher Wandel und Zukunftsvisionen

Zahra Mohebbi lenkt mit Whispers of Freedom den Blick auf die unterdrückten Frauen im Iran und gibt ihnen eine künstlerische Stimme. Und Marketa Varadiova aus Tschechien entwirft mit einer vierlagigen Schutzinsel für Insekten einen eigenständigen Mikrokosmos – inspiriert von Swifts fliegender Insel Laputa.

Wind, Wasser, Klang: Bewegung als Gestaltungskraft

Andere Beiträge übersetzen das Thema „…fresh“ durch Bewegung im Wasser: Lorena Malo aus Mexiko etwa transformiert Mantarochen in schwebende Windobjekte aus recycelten Materialien. Die Künstlergruppe The Impossible Trio präsentiert einen windbetriebenen Plattenspieler (Music of the Weather Cycle) und setzt sich gleichzeitig mit KI-Interpretationen auseinander. Ole Prietz und Emanuel Ott-Despoix stellen mit Windrad Community und Windrad der Dystopie zwei Werke vor, die gesellschaftliche Dynamiken und Umweltfragen im Zeichen des Klimawandels aufgreifen. Auch akustisch wird das Thema erfahrbar: mit Klanginstallationen und einer Stimmperformance von Ralf Peters, die das Unsichtbare hörbar machen.


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Ausblick: Kunstwerke im Werden

Noch sind einige Werke im Entwurfsstadium, doch die Vorfreude wächst: Bis zur Eröffnung im August verwandeln sich Skizzen, Konzepte und Visionen in lebendige Kunstwerke, die im Wind sichtbar, hörbar und erlebbar werden. Die Ausstellung verspricht einen außergewöhnlichen Parcours durch die Zierenberger Landschaft – geprägt von thematischer Vielfalt, überraschenden Perspektiven und internationaler Formensprache.

Wer sich schon vorher einen Eindruck verschaffen möchte, kann auf der Website in die Welt der Windkunst eintauchen: Dort erhalten alle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler eine eigene Seite mit Informationen zu ihren Arbeiten und weiterführenden Links zum Gesamtwerk. Ein frischer Wind weht also nicht nur durch die Ausstellung, sondern auch digital – global, inspirierend und voller Impulse für neue Denk- und Sichtweisen.

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Spannende Objekte werden zum Windkunstfestival „Bewegter Wind“ transportiert. | (c) Reta Reinl

Lust auf Kunst, Begegnung und Tatkraft? Werde Teil des Teams!

Helfende gesucht!

Wer Lust hat, internationale Künstler bei ihrer Arbeit in der Landschaft zu begleiten und Teil eines außergewöhnlichen Projekts zu werden, ist bei bewegter wind genau richtig.

Gesucht werden engagierte Helferinnen und Helfer für ganz unterschiedliche Aufgaben: Unterstützung beim Aufbau von Kunstwerken, Abholung von Künstler am Bahnhof, Fahrten zur Unterkunft, gemeinsames Kochen, kleinere Besorgungen im Baumarkt, Dokumentationsfotos – und vieles mehr. Manche Aufgaben entstehen ganz spontan, andere sind geplant – Flexibilität und Freude am Mitgestalten sind hier genau richtig.

Die Aufbauwoche findet vom 11. bis 16. August 2025 statt, der Abbau beginnt am 1. September 2025.

Mitzuhelfen bedeutet nicht nur, praktisch tätig zu werden, sondern auch Teil des Entstehungsprozesses einer internationalen Kunstausstellung zu sein. Es ist eine besondere Gelegenheit, Künstler aus aller Welt zu begegnen, kreative Energie zu spüren und mitzuerleben, wie sich eine Landschaft mit Kunst verwandelt. Ob für ein paar Stunden oder mehrere Tage – jede helfende Hand ist willkommen.

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Gastgebende gesucht!

Für das internationale Windkunstfestival bewegter wind werden in Zierenberg und Umgebung gastfreundliche Menschen gesucht, die ein Gästezimmer oder ein Appartement möglichst kostenfrei für Künstler zur Verfügung stellen können.

Der Verein übernimmt die Verpflegung der Gäste und stellt auch Bettwäsche zur Verfügung – Gastgeber müssen sich also um wenig kümmern, leisten aber einen wichtigen Beitrag zur Realisierung des Festivals.

Besonders dringend wird Wohnraum in folgenden Zeiträumen benötigt:

  • während der Aufbauwoche vom 11. bis 16. August 2025
  • am Performancewochenende am 23. und 24. August 2025
  • sowie zum Abschlusswochenende rund um den 31. August 2025

Die Unterbringung ermöglicht nicht nur einen reibungslosen Ablauf des Festivals, sondern auch spannende kulturelle Begegnungen mit Künstlern aus aller Welt.

Wer unterstützen kann oder mehr Informationen möchte, erreicht das Team über mail@bewegter-wind.de oder telefonisch bei der Kuratorin Reta Reinl.

Jede Unterkunft – ob einfaches Gästezimmer oder kleines Appartement – hilft mit, bewegter wind in Zierenberg lebendig werden zu lassen.



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Von Lea-Sophie Mirasch

Ich bin 25 Jahre alt und habe eine Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistentin. Momentan studiere ich Medienwissenschaften an der Universität Paderborn.

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