Mit dem Charme eines digitalen Don Juan und der Präzision eines Kriminalromans entfaltet sich eine Geschichte, die ebenso alltäglich wie erschütternd ist: Zwei Menschen aus dem Landkreis Kassel verlieren mehr als nur Geld – sie verlieren das Vertrauen in die virtuelle Nähe. Die perfide Masche des Love-Scammings zeigt erneut ihre zerstörerische Kraft.
Wie funktioniert Liebesbetrug im Internet?
Beim sogenannten Love Scamming, auch bekannt als Romance Scamming, täuschen Täter auf digitalen Plattformen romantisches Interesse vor, um emotionale Bindungen zu ihren Opfern aufzubauen – mit dem alleinigen Ziel, finanzielle Vorteile zu erlangen. Ob über Dating-Apps, soziale Netzwerke oder Messenger-Dienste: Die Täter nutzen erfundene Lebensgeschichten, gestohlene Fotos und strategisch eingesetzte Zuwendung, um das Vertrauen der Angeschriebenen zu gewinnen.
Der Begriff Liebesbetrug Internet beschreibt dabei genau diese Taktik. Wer über längere Zeit mit einem vermeintlichen Traumpartner online kommuniziert, denkt selten an einen Betrug. Diese emotionale Verwundbarkeit machen sich die Täter zunutze.
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Zwei Schicksale, ein Muster: Fälle aus dem Landkreis Kassel
Die Polizei Nordhessen berichtet von zwei aktuellen Fällen, bei denen die Täter mit nahezu identischer Vorgehensweise erfolgreich waren. Eine 53-jährige Frau lernte ihren Betrüger über Instagram kennen. Der Mann behauptete, als Ingenieur im Ausland zu arbeiten und wurde durch ihr Profilbild auf sie aufmerksam. Über Wochen hinweg entwickelte sich eine virtuelle Beziehung – zumindest aus Sicht der Frau. Vertrauen, Zukunftspläne, intensive Gespräche. Und dann die erste Bitte um Geld.
Zuerst kleine Beträge für angebliche Gebühren oder Lieferkosten eines Geldpakets. Dann größere Summen, stets plausibel erklärt. Die Frau kaufte Gutscheinkarten zur Online-Zahlung – insgesamt im hohen fünfstelligen Bereich. Erst durch einen aufmerksamen Bekannten wurde sie misstrauisch und wandte sich an die Polizei.
Ein zweiter Fall betrifft einen 66-jährigen Mann, der sich auf einer Dating-Plattform in eine angebliche Frau aus Amsterdam verliebte. Auch hier zogen sich die Kontakte über Wochen, über Textnachrichten und sogar Videoanrufe. Die Frau sprach von einem gemeinsamen Leben und einem bereits angemieteten Haus im Ausland. Um dieses Traumleben zu ermöglichen, bat sie ihn, in eine Online-Plattform zu investieren. Auch dieser Mann überwies mehrere zehntausend Euro – und stand am Ende mit leeren Händen da. Der Kontakt brach plötzlich ab, die Plattform war nicht mehr zugänglich.
Was rät die Polizei beim Romance Scam?
Die Romance Scam Polizei warnt eindringlich vor solchen Täuschungen. Die Täter agieren international, oft hochprofessionell, und setzen gezielt auf psychologische Manipulation. Die nordhessischen Fälle zeigen, dass weder Alter noch Geschlecht vor der Betrugsmasche schützen. Die Polizei gibt folgende Tipps, um sich vor Love Scamming Erfahrungen zu schützen:
- Ignorieren: Keine Geldüberweisungen oder Gutscheinkäufe für Online-Bekanntschaften tätigen.
- Sichern: Alle Nachrichten und Zahlungsbelege aufheben – sie können später als Beweismittel dienen.
- Blockieren: Den Kontakt sofort abbrechen und neue Kommunikationswege nutzen.
- Anzeige erstatten: Der Gang zur Polizei ist unerlässlich, auch um mögliche rechtliche Folgen abzufedern.
Was macht Liebesbetrug im Internet so gefährlich?
Romance Scam ist nicht nur eine finanzielle Falle, sondern auch eine emotionale. Wer betroffen ist, hat oft das Gefühl, nicht nur Geld, sondern auch echte Zuneigung verloren zu haben. Die Täter spielen gezielt mit Einsamkeit, Hoffnung und Sehnsucht – eine perfide Mischung, die oft lange unbemerkt bleibt.
Wie erkennt man Love Scamming? Häufige Anzeichen sind:
- Plötzliche Geldforderungen nach Wochen des Kontakts
- Unstimmige Lebensgeschichten oder widersprüchliche Aussagen
- Vermeidung persönlicher Treffen trotz langer Kommunikation
- Professionell wirkende Profile mit wenigen echten Informationen
FAQs – Häufig gestellte Fragen zu Love Scamming
Wie kann man sich vor Liebesbetrug im Internet schützen?
Misstrauen ist ein gesunder Reflex. Niemals Geld senden und die Identität der Person kritisch hinterfragen.
Was tun, wenn man Opfer eines Romance Scams wurde?
Alle Daten sichern, Kontakt abbrechen und unverzüglich Anzeige erstatten. Die Polizei kann auch helfen, digitale Spuren zu sichern.
Wie erkennt man gefälschte Profile bei Dating-Plattformen?
Stockfotos, schlechte Deutschkenntnisse, schnelle Vertrauensbekundungen – all das sind Warnsignale.
Kann man das verlorene Geld zurückbekommen?
In den meisten Fällen ist das schwierig, da die Täter über internationale Netzwerke arbeiten. Schnelles Handeln erhöht aber die Chancen.
Wie viele Menschen sind in Deutschland jährlich betroffen?
Offizielle Zahlen schwanken, doch die Polizei spricht von Tausenden Fällen pro Jahr – mit steigender Tendenz.
Nützliche Links zum Thema
- Original-Pressemitteilung der Polizei – Fallbericht aus dem Landkreis Kassel: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/6064706
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