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(Bad Hersfeld) Schauspiel und Musiktheater in all seinen Facetten. Am 15. Juni beginnt die bereits 63. Spielzeit der Bad Hersfelder Festspiele.

“Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt.” sinniert der Zauberer Prospero in Shaespeare’s Spätwerk Der Sturm. Eine Musicalversion des Klassikers soll in Bad Hersfeld nicht nur Literaturfreunde locken, sondern sich an alle Altersgruppen richten. Hier wird, wie in der jüngsten Verfilmung des Stückes, aus dem Zauberer die Zauberin Prospera, die mit ihrer Tochter auf einer fast einsamen Insel strandet. Es folgen typisch Shakespearesche Verwirrungen mit Intriganten, Wilden, Zauberwesen und einem jungen Liebespaar. Musikalisch sind nicht nur sphärische Klänge, sondern auch Rockmusik zu erwarten. Liebespaare in Schwierigkeiten finden sich auch in der anderen Musical-Produktion der Festspiele. In Show Boat machen Rassentrennung, Spielsucht und dunkle Geheimnisse der Besatzung des Unterhaltungsschiffes Cotton Blossom das Leben schwer. Nicht für alle ist der über den Mississippi tuckernde Dampfer das heißersehnte Karrieresprungbrett. Mit der Abkehr vom Heiteren und dem Fokus auf tragisch-romantische Verwicklungen prägte Show Boat die neue Form des Musiktheaters in den 1920ern maßgeblich.

Mit Nathan der Weise kann auch das Schauspiel mit einem Klassiker aufwarten. Lessings Ideendrama aus dem 18. Jahrhundert wirkt mit den religiösen Konflikten zwischen Christen, Juden und Muslimen aktueller denn je. Unter der Regie von Holk Freytag feiert es am 15.6. in der Stiftsruine Premiere. Ein paar Tage später ist dort auch eine Bühnenversion der französischen Abenteuerromane um Die Drei Musketiere zu sehen. Athos, Portos, Aramis und D’Artagnan stellen sich mit Mantel und Degen den üblen Machenschaften von Kardinal Richelieu. Neben zahlreichen Filmversionen des Stoffes, kommt er nach 1979 zum zweiten Mal auf die Bad Hersfelder Bühne. Eine weitere Filmadaption eines beliebten Romanes spielt auch in Mondlicht und Magnolien eine tragende Rolle: Vom Winde verweht. Denn bevor das Bürgerkriegsepos als Meisterwerk des alten Hollywood gefeiert werden kann, bereitet es dem Filmproduzenten David O. Selznick einige Probleme und treibt ihn zu einer Verzweifelungstat. Er sperrt sich und den erhofften Regie-Retter des Films im Büro ein. Da kommt Freude beziehungsweise Komödie auf. Im weiteren Festspielprogramm stehen Wiederaufnahmen von Ewig Jung und Der Name der Rose, die bereits in den vergangenen Jahren großen Anklang gefunden haben.

» 15.6., 63. Bad Hersfelder Festspiele, Stiftsruine Bad Hersfeld

Von Maria Blömeke

Ehemaligen Ww-Redakteurin

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