Jungvolk mit niedlichen Knopfaugen hält Einzug! Sechs junge Waschbären haben ein neues Zuhause im WildtierPark Edersee gefunden, ein siebenter wird voraussichtlich in einigen Tagen folgen. Besucher können die neugierigen Kletterkünstler aus nächster Nähe im Waschbärgehege beobachten.
Der Waschbärennachwuchs ist zwischen zehn bis vierzehn Wochen alt. Vor ca. neun Wochen wurden die einzelnen Tiere, jeweils drei Mädchen und drei Jungen, in der Nationalparkeinrichtung abgegeben. Seitdem werden sie von Tierpfleger Thomas Wagener und seinem vierzehnjährigen Sohn Dennis professionell und liebevoll von Hand aufgezogen. Ihr dauerhaftes Zuhause im Waschbärgehege des WildtierParks Edersee haben sie am vergangenen Montag, den 29. Juli, bezogen. Besucher können die Kleinbären seither ausgiebig aus nächster Nähe beobachten. Dennis Wagener betreut die sechs kleinen Waschbären tagsüber im Gehege. Besuchern beantwortet er gerne fragen zu seinen kleinen Schützlingen, z.B. dass das abwechslungsreiche Futter dem Speiseplan eines Allesfressers gerecht wird. Die Kleinbären bekommen u.a. Katzennassfutter, Fisch oder Bananen.
Diese Speisepalette ist auch der Grund, warum der siebente Waschbär erst in ca. zehn Tagen zu seinen Artgenossen im Gehege stoßen wird. Das acht Wochen alte Kerlchen wird von Familie Kraft aus Mandern großgezogen und bekommt aufgrund seines jungen Alters noch Katzenmilch. Sein Futter wird langsam umgestellt und dem der älteren Waschbären angepasst. Außerdem muss er sich an das Gehege und die zahlreichen WildtierPark-Besucher gewöhnen. Daher kommt der kleine Waschbär an einzelnen Tagen vorerst immer nur für wenige Stunden in das Gehege, so zusagen als Gast.
Die Nacht verbringen die sechs kleinen Waschbären noch nicht frei in ihrem Gehege. Familie Wagener hat ihnen eine Schutzhütte gebaut, in der sie sich tagsüber vor Uhus oder anderen hungrigen Raubvögeln verstecken können. In diese Hütte verbringen sie auch die Nacht. Tierpfleger Thomas Wagener und sein Sohn verschließen jeden Abend sehr sorgfältig die Hüttentür, um zu verhindern, dass die nachts unbeaufsichtigten, aber sehr neugierigen Kletterkünstler ausbüxen.
Tierpfleger Thomas Wagener freut sich trotz der zeitintensiven Handaufzucht sehr über die sechs Neuzugänge: „Obwohl frei lebende Waschbären nicht immer auf Gegenliebe stoßen, sind sie inzwischen fester Bestandteil unserer Region. Zahlreiche unserer Besucher haben noch nie einen Waschbären mit eigenen Augen gesehen. Ich freue mich daher, dass wir unseren Gästen jetzt inzwischen sogar sechs kleine Waschbären zeigen können.“
In den vergangenen Jahren erfreuten sich die Besucher an einem einzigen Waschbären, der Bärlie genannt wurde. Bärlie verstarb 2012 aufgrund von Altersschwäche im stolzen Alter von siebzehn Jahren.
Beim Nachwuchs handelt es sich bei allen sieben Waschbären um Findelkinder. Sie wurden meistens nach einem starken Gewitter, während dem sie aus einem Baum fielen, gefunden und in den WildtierPark gebracht. Zwei von ihnen wurden beispielsweise auf der Bad Wildunger Brunnenallee entdeckt und der örtlichen Polizei gemeldet, die sich darauf hin an den WildtierPark wandte.
Die Nationalparkverwaltung empfiehlt, grundsätzlich keine Jungtiere im Wald oder im urbanen Bereich aufzulesen, sondern sie stattdessen an Ort und Stelle zu belassen.