Schwalmstadt. Selten wurde das Programm eines Weihnachtsmarktes so kontrovers diskutiert, wie das des 28. Schwälmer Weihnachtsmarktes an diesem Wochenende auf dem Paradeplatz in Ziegenhain. nh24 Fotostrecke“Scherzmarkt in Ziegenhain“ und „Kirmes ohne Schießbuden“ waren nur zwei der vielen Aussagen, die man auf dem Markt zu hören bekam.
Für viele brachte die „Ballermann-Party“ am Samstag ab 17 Uhr das Fass zum Überlaufen. Nichtsdestotrotz hatte der Schwälmer Weihnachtsmarkt noch nie so viele (zufriedene) Besucher wie in diesem Jahr. Bei den meisten Gästen kamen der Markt und das Programm gut an. »Nachmittags war Weihnachtsmarkt adventlich, besinnlich schön! – Abends war Party, mit Stimmung, Tanz und Fröhlichkeit! Ich fand beides toll!«, so ein beispielhafter Kommentar auf der Facebookseite der Schwalm-Touristik.
Bisher mit Defizit
Der Markt war in den letzten Jahren stark defizitär. Die Stadt übernahm die anfallenden Kosten. Das sollte sich durch längere Öffnungszeiten, höhere Standgebühren und ein neues Programm ändern. Die höheren Standgebühren hatten bei dem einen oder anderen Gastronom dafür gesorgt, mal eben für die Mayonnaise auf die Pommes sagenhaften 50 Cent Aufschlag zu berechnen. Dabei erreichten die Preis mit durchschnittlich 3 Euro für eine Bratwurst und 2 Euro für Pommes schon das Niveau eines Großstadtweihnachtsmarktes. Auch beim Glühwein langten viele Standbetreiber ordentlich zu. Mit 2,50 Euro war man hier bei den meisten Ständen dabei. Dennoch gab es auf dem ganzen Markt am Sonntagmittag keinen »Kinderpunsch« mehr und manch andere Standbetreiber musste ordentlich Rohstoffe nachfordern.
Die Rechnung sollte aufgehen, sagte Marktleiter Gerhard Reidt am Sonntag gegenüber nh24. Der Markt ist in den schwarzen Zahlen gelandet. Mit der Aprés-Ski Party habe man zu früh begonnen und auch die Auswahl der verpflichteten Musiker war nicht »optimal«, so Reidt. Dafür seien aber die verlängerten Öffnungszeiten sehr gut bei den Besuchern angekommen und der Samstagabend- sowie der Sonntag hätten alle Erwartungen an die Besucherzahlen übertroffen. Dennoch werde man die Kritik an dem diesjährigen Markt aufnehmen.
Für das kommende Jahr kündigte Reidt bereits mehr Kunsthandwerker und mehr Märchen an. Eine Christmas-Party, die nicht mehr in die Kernzeit des Weihnachtsmarktes fällt, soll es aber auf jeden Fall wieder geben.. Immerhin hätten sich am Samstagabend mehr als 2.000 Besucher auf dem Paradeplatz befunden, wenn auch nicht direkt vor der Bühne, wie Reidt mit einem Augenzwinkern zugab.
(alw)
Text & Bild: nh24