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Cover Emlin_Borkschert_Vollauflosung_S1_RGBWer an deutsche Campingplätze denkt, denkt an genau abgegrenzte Stellplätze, sauber drapierte Fußmatten und liebevoll gepflegte Wohnwagen. Er denkt an Recht und Ordnung, an Deutschland im Kleinen. Nicht so Krimiautor Emlin Borkschert. Der Ostwestfale mit dem holprigen Namen assoziiert mit Camping vielmehr Mord, Lügen und Verleumdungen. Also genau das, was Krimifans erwarten – und mit Borkscherts Erstlingswerk „Des einen Freud, des anderen Tod“ entsprechend serviert bekommen.

Auf 280 Seiten lässt der Krimi-Newcomer seine Protagonistin Grit Loch, eine kleine, dickliche Endvierzigerin, die gerade an einem Programm zur Wiedereingliederung in den Polizeidienst teilnimmt, im Camping-Milieu ermitteln. Denn auf einem Campingplatz auf Usedom wurde die Leiche eines Teenagers gefunden. Wer kann ein Interesse haben, einen 15-jährigen zu töten? Und warum hat so ziemlich jeder auf dem Campingplatz etwas zu verbergen? Dann verschwindet auch noch eine junge Frau, die gesehen haben soll, was in der Mordnacht geschehen ist. Mit unorthodoxen Methoden macht sich die Kriminalbeamtin in spe auf die Suche nach dem Mörder …

Mitten in Deutschland, im Dreiländereck Westfalen, Hessen und Niedersachsen, liegt Borgentreich-Manrode hoch über den sanften Hügeln der Warburger Börde. Hier kennt jeder jeden. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Das größte Verbrechen ist die nicht gefegte Straße am Samstagnachmittag. In dieser Idylle lebt und arbeitet der Krimiautor Emlin Borkschert und denkt sich finstere Kriminalfälle aus. „Die Idee für das Buch hatten wir bei einer unserer Campingreisen quer durch Europa“, erzählt der 39-jährige. „Gerade den Widerspruch zwischen der ach so heilen Welt, die ein Campingplatz suggeriert, und einem Kriminalfall wollte ich für meinen Roman nutzen.“ Mit Erfolg. Sein Roman „Des einen Freud, des anderen Tod“ erscheint als Taschenbuch im Verlag CW Niemeyer und wird im Rahmen der Leipziger Buchmesse erstmals offiziell vorgestellt. Es ist ab dem 1.3. im Buchhandel, online sowie als E-Book erhältlich.

Emlin_BorkschertBorkschert hat lange auf diesen Erfolg hingearbeitet. In der Kindheit schon früh die Liebe zum Schreiben entdeckt, verfasst er seit Jahren Kurzgeschichten und hat auch schon einen Roman geschrieben, der aber nie veröffentlicht wurde. „Dass es bereits mit meinem zweiten Buch geklappt hat, einen Buchverlag zu überzeugen, ist ein wahnsinniges Glück“, erklärt der Krimiautor. „Wenn ich andere gute Schreiber sehe, weiß ich, dass Talent allein oft nicht reicht.“ Der gebürtige Verler ist Mitglied einer privaten Autorengruppe, die sich regelmäßig trifft, um sich auszutauschen. „Meine Autorenfreunde haben mich auch beim aktuellen Krimi unterstützt, ihr kritisches Feedback hat dem Buch viele Impulse gegeben.“

Für die nächsten Monate sind neben dem Schreiben eines neuen Krimis auch zahlreiche Lesungen in ganz Deutschland geplant. Natürlich auch auf Usedom, wo „Des einen Freud, des anderen Tod“ spielt. Passend zum Thema wird Emlin Borkschert im Sommer auch auf einigen Campingplätzen seinen Debütkrimi vorstellen.

» „Des einen Freud, des anderen Tod“, 1.3., CW Niemeyer
» [Emlin Borkschert bei Facebook]

 

1974 in Verl geboren, schreibt Emlin Borkschert nicht nur Kurzgeschichten, sondern arbeitet auch als Banker. Außerdem ist er Kolumnist („An Englishman in New York“) und bloggt. Zum Roman wurde er auf einer Campingreise durch Europa inspiriert. Sein vierbeiniger Begleiter heißt Timmy.


Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Auf Wildwechsel.de veröffentlichen wir ausgewählte Artikel der Printausgaben sowie Artikel die speziell für den Online-Auftritt geschrieben wurden.

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