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Eröffnung Graduiertenzentrum OWL
Eröffnung des Graduiertenzentrum OWL

Anfang Dezember ist es offiziell an den Start gegangen, nun wurde es im Rahmen einer Festveranstaltung feierlich eröffnet: Das Graduiertenzentrum OWL der Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Das Zentrum begleitet die an der Hochschule OWL durchgeführten kooperativen Promotionen mit einer Reihe an Serviceleistungen, unterstützt den wissenschaftlichen Austausch und bietet finanzielle und inhaltliche Förderung. „Das Graduiertenzentrum OWL ist eine der ersten Einrichtungen ihrer Art – nicht nur in der Region, sondern auch landes- und bundesweit“, so Hochschulpräsident Dr. Oliver Herrmann.  

Dr. Oliver Herrmann
Dr. Oliver Herrmann

„Wir sind überzeugt, dass die Hochschule OWL in vielen Bereichen auf internationalem Niveau forscht und diese Forschung vor allem auch in kooperativen Promotionen sichtbar wird. Die Einrichtung des Graduiertenzentrums OWL ist ein historischer Schritt, um diese Promotionen zu unterstützen und eine fachübergreifende Plattform für den Austausch, die Vernetzung und die überfachliche Qualifikation unserer Promovenden schaffen“, sagte Herrmann in seiner Begrüßung. Das Graduiertenzentrum OWL dient als Serviceeinrichtung für Promovierende und deren Betreuerinnen und Betreuer und begleitet die an der Hochschule OWL durchgeführten Promotionen institutionell mit einem breiten Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen, Stipendien und Vortragsreihen. Gleichzeitig bündelt die Einrichtung alle in der Forschung aktiven Personen wie Professorinnen und Professoren und wissenschaftliche Mitarbeitende unter einem Dach und schafft damit einen Raum für den interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch und Vernetzungsaktivitäten. Darüber hinaus soll es die Schnittstelle zum Graduierteninstitut NRW bilden, welches Mitte Dezember 2015 gegründet wurde.

Professor Martin Sternberg, Vorsitzender des Graduierteninstituts NRW und Präsident der Hochschule Bochum, referierte im Rahmen der Eröffnungsfeier über das Thema „Promotionen an Fachhochschulen“ und stellte die kooperative Promotion als guten Weg für Fachhochschulen heraus: „Bei der kooperativen Promotion hat die Doktorandin oder der Doktorand Zugriff auf das Beste aus zwei Welten, nämlich der Universität und der Fachhochschule. Durch dieses Format erhalten die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wichtige Impulse aus unterschiedlichen Richtungen.“ Es sei ein gutes Instrument, welches sowohl durch das Graduierteninstitut NRW als auch durch das Graduiertenzentrum OWL der Hochschule OWL gefördert wird.

Um den rund 80 anwesenden Gästen Einblick in die Leistungen der Promovierenden der Hochschule OWL zu gewähren, stellten mit Dr. Henning Trsek und Dr. Alexander Maier zwei Personen, die ihre Promotion bereits erfolgreich abgeschlossen haben, sowie mit Maria Gabriel eine aktuell Promovierende ihre Doktorarbeiten in Kurzvorträgen vor. Trsek und Maier haben beide im Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik promoviert. Gabriel schreibt ihre Doktorarbeit derzeit im Fachbereich Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik und hat kürzlich das Promotionsstipendium des Graduiertenzentrums OWL in Höhe von 1.700 Euro monatlich für drei Jahre erhalten.

Professor Niggemann, wissenschaftlicher Leiter des Graduiertenzentrums OWL, und Tatjana Nisic, Leiterin der Geschäftsstelle des Graduiertenzentrums OWL, stellten den Anwesenden im Rahmen der Eröffnungsfeier die Ziele des Zentrums sowie die konkreten Angebote und Maßnahmen vor, von denen alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler sowie deren Betreuerinnen und Betreuer profitieren können. „Das Graduiertenzentrum OWL versteht sich als sozialer Mittelpunkt für Promovierende und betreuende Professorinnen und Professoren und lebt eine Kultur der Forschung und des wissenschaftlichen Austausches – auch durch die Einbindung von Firmen und  Forschungseinrichtungen in der Region OWL und in der nationalen und internationalen Wissenschaftsszene“, erläuterte Professor Niggemann. Tatjana Nisic ergänzte: „Das Graduiertenzentrum OWL ermöglicht ein teilstrukturiertes Promotionsstudium, das neben einem Weiterbildungsprogramm und der Möglichkeit des Erwerbs eines Zusatzzertifikats verschiedene forschungsclusterspezifische Kolloquien und Veranstaltungsreihen enthält. Daneben findet eine jährliche feierliche Absolventenfeier im Rahmen eines Wissenschaftstages statt, der durch das Zentrum ausgerichtet wird und zu der Vertreterinnen und Vertreter aus der Industrie und öffentlicher Hand eingeladen werden.“ Auch Reise-, Abschluss- sowie volle Promotionsstipendien werden über das Graduiertenzentrum OWL an Promovierende vergeben.

„Das Graduiertenzentrum OWL stellt einen Meilenstein in der Entstehung und Etablierung der Promotionswege an Fachhochschulen dar und trägt somit zum Aufbau eines fachhochschulspezifischen Mittelbaus bei“, ergänzte Professor Stefan Witte, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer an der Hochschule OWL. Während Fachhochschulen inzwischen wissenschaftliche Abschlüsse zum Beispiel in Master-Studiengängen vergeben und an kooperativen Promotionen beteiligt sind, bilden sie bis dato keinen eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs aus und sind somit komplett auf die Rekrutierung des wissenschaftlichen Personals von außen angewiesen. Traditionell wird der Fachhochschulnachwuchs an Universitäten ausgebildet, sammelt dann hochschulexterne Berufspraxis und kehrt im Rahmen einer Professur an die Hochschule zurück. Mit dem Graduiertenzentrum OWL wird nun die Voraussetzung dafür geschaffen, den Nachwuchs aus eigenen Reihen zu rekrutieren und so den Wettbewerbsnachteil gegenüber den Universitäten und hochschulexternen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auszugleichen.

» [ Website zur Hochschule OWL ]

Von Robert Ehrlich

Ww Praktikant

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