Slackliner haben Nerven wie Drahtseile, aber halten das auch die Bäume aus? Das Phänomen Slacklining wird mit zunehmender Verbreitung immer mehr zu einem Trendsport. Über einen Gurt, der ungefähr zwei bis vier Zentimeter breit ist und zwischen zwei Bäumen, Straßenlaternen, Stahlpfosten oder sonstigen Befestigungspunkten gespannt wird, balancieren die Slackliner in einer Höhe von circa 30 bis 70 Zentimeter.
Slackline entwickelte sich Anfang der 1980er Jahre aus einer Nebenbeschäftigung in der Szene der Freikletterer. Diese vertrieben sich bereits seit den 60er Jahren die Zeit an Ruhe- und Regentagen damit, auf Absperrketten und -tauen an Parkplätzen zu balancieren.
Auch in Paderborn wird die Slackline-Szene immer größer. Über Internetforen organisieren und treffen sie sich. Ein beliebter Slackline-Ort in Paderborn sind die Paderwiesen, die sich besonders gut durch ihre Baumanordnung für Slacklining eignen.
Da bei dieser Sportart einige bedenkliche Konflikte bezüglich des Baumschutzes auftreten können, wurde Slacklining in einigen Städten Deutschlands schon strikt untersagt.
In Paderborn wird die neue Trendsportart von der Stadt jedoch geduldet.
Problematisch ist, dass die Zugbelastungen der gespannten Gurte stark auf die Rinde drücken, wobei die Wachstumsschicht gestört werden kann. Noch schlimmer wäre, wenn die Rinde zerstört wird, sodass Pilze und Krankheitserreger in den Baum gelangen können. Falls die Stämme noch zu dünn oder geschwächt sind, kann es auch schnell zu Stammbrüchen kommen.
Dabei sollte auch jedem Slackliner klar sein, dass er damit städtisches Eigentum beschädigt oder zerstört und dafür haften muss. „Jeder Slackliner sollte sich bewusst sein, dass auch Bäume lebende Geschöpfe sind“, erhofft sich Toni Wiethaup vom städtischen Amt für Umweltschutz und Grünflächen ein baumschützendes Verhalten bei diesem Freizeitsport und gibt Tipps dafür:
Tipps:
– Grundsätzlich nur mit Stammschutz slacklinen. Als Stammschutz haben sich Gummimatten in einer Größe von 120 cm x 15 cm x 0,5 cm bewährt.
– Nur Bäume ab einem Mindeststammdurchmesser von 40 cm benutzen.
– Es sollten nur Bäume mit einer groben Rindenstruktur gewählt werden.
– Von Anfang Februar bis Ende Mai sollte besonders Rücksicht auf Bäume genommen werden, da sie in der Zeit noch empfindlich sind.
– Die Lasten sollten möglichst auf eine größere Fläche verteilt werden.
– Reibflächen auf der Rinde sollten vermieden werden und sind in geeigneter Weise abzupolstern.
Quelle: Stadt Paderborn