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Marburger Stadt-Geld, Marburg Miteinander
Ein voller Erfolg für Marburgs Wirtschaft und Arbeitsplätze: Mit rund 1,5 Millionen Euro Umsatz hat die »Stadt-Geld«-Aktion den lokalen Handel und die Gastronomie angekurbelt. | (c) Patricia Grähling

Das Hilfsprogramm Marburg Miteinander ist laut Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ein voller Erfolg. Fast 1,5 Mio. Euro hat die Corona-Hilfsaktion den Marburger Betrieben beschert. Das Stadt-Geld haben die Marburger*innen in rund 550 Betriebe vor Ort getragen – zur Wiederbelebung von Handel und Gastronomie und zur Sicherung tausender Arbeitsplätze für die ganze Region.

„Fast 80 Prozent eingelöstes Stadt-Geld – das ist ein großer Erfolg und ein tolles Zeichen der Solidarität der Marburger*innen mit unseren Betrieben vor Ort.“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies nach sieben Wochen Aktionszeitraum.

Tausende Arbeitsplätze durch Corona in Gefahr

Da Marburg eine Universitätsstadt ist, gibt es hier viele Mini-Jobs. So zum Beispiel fast die Hälfte aller Beschäftigten im Marburger Hotel- und Gaststättengewerbe und 30 Prozent im Handel.

Gleichzeitig hat fast jedes dritte der über 300 Handelsunternehmen wegen Corona Kurzarbeit angemeldet. Bei den heimischen Hotels und Gaststätten sind es sogar 68 Prozent von 172 Betrieben in der Stadt. Die Statistik der Marburger Arbeitsagentur zeigt: Corona trifft die heimischen Unternehmen hart, tausende Arbeitsplätze sind in Gefahr. Aus diesem Grund unterstützt die Stadt die lokalen Unternehmen mit mehreren Programmen des Hilfspakets »Marburg Miteinander«.

Marburger Stadt-Geld: 1,5 Mio. Euro durch Corona-Hilfsaktion

Das Ziel durch die Aktion war es, Läden, Kneipen, Restaurants, Cafés und Dienstleister*innen der ganzen Marburger Vielfalt „kurzzeitig und mit Wucht“ zu unterstützen, wie der OB erklärt. Alleine durch Gutscheine sind fast 1,5 Mio. Euro Umsatz zustande gekommen.

Mit ihren Gutscheinen kauften die Marburgerinnen größtenteils im lokalen Handel ein: Die erste vorläufige Auswertung zeigt, dass rund 70 Prozent des Stadtgelds dort eingelöst wurden. Mit 19 Prozent der Gutscheine haben die Marburgerinnen in der Gastronomie bezahlt, rund 10 Prozent wurden für Dienstleistungen genutzt.

Dazu kommt noch der Umsatz, den die Kundinnen beim »Stadt-Geld-Einkauf« geschaffen haben. Bis zum letzten Feriensamstag konnten die Marburgerinnen ihr Stadt-Geld ausgeben, das sie Ende Juni per Post aus dem Rathaus erhalten haben. Der letzte Tag war gleichzeitig auch der umsatzstärkste Stadt-Geld-Tag: Insgesamt 6676 Gutschein-Codes à 10 Euro haben die Betriebe allein am vergangenen Samstag eingescannt.

Insgesamt 27 Prozent des Stadtgelds wurden in Bekleidungsgeschäften eingelöst, 23 Prozent in weiteren Einzelhandelsgeschäften, 18 Prozent in Kaufhäusern, 9 Prozent in Schuhgeschäften, 8 Prozent in Buchläden und jeweils 7 Prozent in Spielwaren- und Elektro-Geschäften.

Die Stärkung der lokalen Wirtschaft durch diese Aktion beträgt das Dreifache des eingesetzten Stadt-Gelds. „Das hatten wir gehofft und mit der Aktion bezweckt“, so Dr. Thomas Spies. „Vielen herzlichen Dank an alle, die mitgemacht und dabei geholfen haben, unsere Betriebe zu unterstützen und die Jobs für tausende Menschen aus der ganzen Region, die hier arbeiten, zu erhalten.“, bedankt er sich.

Doch die Marburgerinnen haben beim Stadt-Geld-Einkauf auch noch Geld aus eigener Tasche drauf gelegt. Laut einer Umfrage haben das zwei Drittel der Kundinnen getan – von 1 oder zwei Euro bis zu über 200 Euro mehr pro Einkauf oder Besuch.

Marburg Miteinander: Stadt-Geld als Vorbild

Das freut natürlich die Geschäftsleute. IHK, Einzelhandelsverband und Handwerkerschaft lobten das Marburger Stadt-Geld schon als leuchtendes Beispiel und Vorbild für Hessen und ganz Deutschland, bevor es überhaupt losging.

Auch die Betriebe waren zufrieden mit dem Konzept. In einer Zwischenumfrage äußerten sich über 90 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden damit. Durch eine eigens eingerichtete digitale Plattform verlief auch die Abwicklung zwischen den Betrieben und der Stadtverwaltung zügig: der Gegenwert der Gutscheine konnte spätestens innerhalb einer Woche überwiesen werden.

Das Marburger Stadt-Geld, das bis zum Ferienende nicht in die heimische Wirtschaft getragen wurde, bleibt im 3,7-Mio.-Corona-Hilfspaket »Marburg Miteinander«. Das Geld wird schließlich für die weiteren Programme zur Linderung der Corona-Krise genutzt. Dazu gehört unter anderem eine Kampagne zur Förderung des lokalen Handels und Konsums, die Anfang Oktober startet.

„Damit wollen wir den Schwung der Corona-Solidarisierung mit der lokalen Wirtschaft, die Besinnung aufs Lokale in der Bevölkerung weiter verstärken und verstetigen. Wir wollen mit Blick auf den Herbst, auf das anstehende Weihnachtsgeschäft und darüber hinaus für das Einkaufen in der Region, für den lokalen Konsum, für regionale Produkte und damit für die Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe über Corona hinaus werben“, kündigt Spies an.

„Daran können sich alle wieder beteiligen und so zum Erhalt unserer lebendigen Stadt beitragen“, so der Oberbürgermeister.

» weitere Informationen zum Hilfspaket

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