
(Schrecksbach) Bekanntermaßen wird der, der es nicht schafft, ein Instrument zu erlernen, entweder Konzertveranstalter oder Musikjournalist. Entweder die Band ins Dorf holen oder Plattenrezensionen für den „Rolling Stone“ schreiben – die Freie Musikinitiative Schrecksbach (FMS) hat sich für Ersteres entschieden.
Über dreißig Jahre Rock in der Provinz: Seit 1995 hat die FMS bei über 50 Konzerten mehr als 100 Bands und Solokünstler aus dem In- und Ausland auf die Bühne geholt – im kleinen Schrecksbach. Auch eine CD zu Ehren der Beat-Legende The Petards wurde produziert. Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Kulturarbeit ohne Förderung – getragen von Idealismus und unterstützt von einigen treuen Sponsoren.

Die Anfänge – von der Idee zur Initiative
Los ging alles 1994, als Heiko Schwalm und Marco Miltz in der Mehrzweckhalle Schrecksbach ein Konzert mit der britischen U2-Coverband The Doppelgängers organisierten. Die große Resonanz bestätigte ihre Idee, anspruchsvolle Live-Konzerte auch „aufs Land“ zu bringen – fernab von Großstadtkonzerten und den üblichen Discoabenden.
1995 gründeten sie gemeinsam mit Gleichgesinnten die Freie Musikinitiative Schrecksbach, die im November desselben Jahres mit dem ersten Konzert an den Start ging – einem Jimi-Hendrix-Revival-Konzert, bei dem „More Experience“ aus der Schweiz vor über 700 Besucherinnen und Besuchern spielten.

Internationale Künstler, regionale Acts und große Namen
Seit 1998 stehen bei der FMS internationale Künstler auf dem Programm. So spielten in den vergangenen Jahren u. a. die „Sand Rubies“, Todd Thibaud, „The Great Crusades“, Rich Hopkins und der unvergessene Neal Casal in Schrecksbach. Ebenfalls zu Gast: Aynsley Lister aus Großbritannien und „Helldorado“ und „BigBang“ aus Norwegen – letztere traten wenige Tage später auf dem Mega-Festival Rock am Ring auf, kaum verwunderlich, sind sie nach A-ha doch die „Nummer Zwei“ in Norwegen.
Auch Cover-Acts von höchster Qualität haben die FMS-Bühne gerockt: die „Glitter Twins“ (die „hessischen Stones“), „Ozzmosis“ (Ozzy Osbourne-Tribute), „Straight Bourbon“ (Blues Brothers-Show) und „Mad Zeppelin“ mit einer spektakulären Led-Zeppelin-Show.
Traditionell wird jeder Abend von einer regionalen Vorband eröffnet – ein erklärtes Ziel der FMS, um Musikerinnen und Musikern aus der Region eine Bühne zu bieten. Einer der beliebtesten Support-Acts ist seit Jahren übrigens „Supercobra“ aus Marburg, die puren Rock mit 60s-Beat-, Punk- und Garage-Einflüssen mischen. Die Band nennt das „Stromgitarren-Kungfu“, und ein besseres Wort wurde bislang nicht gefunden.





Festivals, Jubiläen und unvergessliche Momente
1999 organisierte die FMS das „Summerrock“-Festival in Röllshausen, 2002 ein Benefizfestival für die Geschädigten der Elbe-Jahrhundertflut. Zum 10jährigen Jubiläum 2005 spielten „Revolverheld“ vor 1.000 begeisterten Gästen – genau zu dem Zeitpunkt, als ihr Debütalbum in die deutschen Top Ten einstieg. Für Revolverheld war es eines ihrer ersten großen Konzerte – in der Mehrzweckhalle Schrecksbach!
Auch Künstler wie Henni Nachtsheim (einstiger „Rodgau Monotones“-Frontman und „Badesalz“-Comedian) oder „Selig“-Sänger Jan Plewka mit seiner damaligen Band „TempEau“ – bevor „Selig“ sich wieder reformierten und nunmehr wieder riesige Erfolge feiern. Das 25jährige Jubiläum wurde mit Wolf Maahn & Band begangen, fraglos einem der größten deutschen Rockkünstler.
Comedy, CD und Radio
Die FMS hat ihr Programm immer wieder erweitert: Vier Comedy-Abende mit Michel Birbaek, Henni Nachtsheim und Gerd Knebel (beide „Badesalz“) sowie ein Open-Air-Kino mit dem Kultfilm „Almost Famous“ ergänzten die Konzertveranstaltungen.
2003 wurde in Zusammenarbeit mit Gerold Stiebeling (ZUN Records) aus Schwalmstadt die CD „Tribute To The Petards“ produziert, bei der viele ehemalige FMS-Gäste ihre Versionen von Petards-Songs beisteuerten – selbst internationale Musiker wie Rich Hopkins oder Todd Thibaud schickten ihre Beiträge aus Übersee. Die Release-Party im Mylord wurde vom Hessischen Rundfunk begleitet und lockte viele Petards-Fans nach Schrecksbach, wo die deutsche Beat-Rock-Band (die übrigens auch das bekannte Herzberg-Festival begründeten) in den 1960er Jahren gegründet wurde.

Außerdem war die FMS mehrfach im Radio zu hören, unter anderem bei hr1 mit Radiolegende Klaus Walter oder in Form eigener Radiosendungen beim inzwischen eingestellten Format „Radio im Vogelsberg“.
Back to the Roots & große Bühnen
Zum 20jährigen Jubiläum im Jahr 2015 kehrte die FMS mit „Mandowar“ in die altehrwürdige Kneipe „Ohly“ zurück – ausverkauft! Später folgte ein echtes Rock-Highlight: John Diva & The Rockets of Love, die mit ihrem 80er-Hair-Metal-Sound für ein weiteres ausverkauftes Konzert sorgten.
Auch bei der 800-Jahr-Feier Schrecksbachs im Jahr 2023 gestaltete die FMS das Bühnenprogramm, holte Arno Dittrich und Roger Waldmann von den besagten Petards für Grußworte auf die Bühne und organisierte ein Konzert mit „Overback“ aus Marburg im Schlossgarten – ein unvergesslicher Abend für über 1.200 Gäste!

Eine Initiative, die die Region prägt
2010 sagte Jörg Bombach, hr3-Programmchef, im Rahmen der Talkrunde „MedienMittwoch“ in Offenbach zum Thema „Ist das Rhein-Main-Gebiet als Musikstandort noch zu retten?“: „Eine Musikstadt zeichnet sich in der Summe durch die überdurchschnittliche Anzahl von Musikproduktionen und Musikdarbietungen aus. Die Gesamtzahl von Locations und Bands/Klangkörper ist in absoluten Zahlen zu bewerten. Sonst müsste Schrecksbach mit seiner Kulturinitiative in Deutschland die Nummer 1 sein.“
Ein größeres Kompliment könnte es für die FMS kaum geben. Seit nunmehr 30 Jahren ist sie ein unverzichtbarer Teil der regionalen Kulturszene – und sorgt dafür, dass die Provinz rockt!
Und eines dürfen wir festhalten: Sehr viele Konzerte der FMS wurden aufgrund der Qualität vom Wildwechsel präsentiert. Die Musikinitiative hat auch immer den Werbewert des Magazins geschätzt und regelmäßige ihre Veranstaltungen im Ww mit Anzeigen inseriert. Zudem war die FMS einer der ersten, die in der Corona Pandemie dem Ww mit einer Spende zur Seite stand. Im Gegenzug gab es das legendäre Schreckspark Ww Cover.

Nun steht das 30-jährige Jubiläum mit einer große Rock Show an: JOHN DIVAs – Tribute To The Heroes.
Bereits in 2019 waren JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE bei der FMS zu Gast. Seiner Zeit bei einem restlos ausverkauften Clubkonzert. Da mittlerweile die Band längst größere Hallen bespielt, im Vorprogramm von Europe und Def Leppard oder auch dreimal beim Wacken Open Air begeistert hat, wird die Live Sause am 15. November 2025 in der Mehrzweckhalle Schrecksbach stattfinden.
Unter dem Titel JOHN DIVAS TRIBUTE TO THE HEROES – denn um nichts anderes geht es hier – nehmen sich John Diva und seine Band wieder die größten Hits des Jahrzehnts zur Brust.

Der geborene Entertainer John Diva wird durch eine Show der Superlative führen, flankiert von einer Band, die mit allen Wassern und Whiskeys gewaschen. Mit Songs von Bon Jovi, Guns N‘ Roses, Def Leppard, Whitesnake, Van Halen, Mötley Crüe und vielen anderen werden die großen Helden und der Stadionrock der 80er entstaubt und einzigartig zelebriert. Nicht umsonst hängt der Band der Ruf nach, die Beste ihre Art zu sein.
Dabei dürfen neben den Mega-Hymnen wie „Living on a Prayer“, „Paradise City“ und „Here I Go Again“ auch die großen Balladen dieser Zeit nicht fehlen. Als Support werden die Marburger SUPERCOBRA spielen. Die Band hat gerade erst ihr viertes Album „Nothing But Lies“ auf den Markt gebracht, mit durchwegs guten Kritiken, unter anderem im Rock Hard Magazin.
Infos zur FMS und Tickets für die 30 Jahre Show gibt es unter: www.fmsrocks.de
(Zum Schluss als Galerie die FMS Anzeigen im Ww)










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Wildwechsel präsentiert:
»30 Jahre Freie Musikinitiative Schrecksbach (FMS)«
JOHN DIVAs Tribute To The Heroes, Supercobra
(5/5)
19:00 Uhr | Konzert in Schrecksbach, Mehrzweckhalle Schrecksbach
Genre: Rock, Hair Metal, Hard Rock, Stadion Rock
Hier gibts die Tickets!
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21:00 Uhr | Konzert in Schwalmstadt, Rockschuppen Schwalmstadt
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Die allerherzlichsten Glückwünsche an die Jungs der FMS, die tatsächlich noch gar nicht gar so alt aussehen, wie die fulminante Anzahl exorbitanter Konzerte vermuten ließe. Großartiges Engagement!!! Viele Grüße, Micha G.