Max Goldt startete seine musikalische Karriere in den 1980er Jahren unter dem Pseudonym Max Gold. Aufgrund eines bereits existierenden Künstlers dieses Namens bei der GEMA änderte er sein Pseudonym später in Max Goldt. Gemeinsam mit Gerd Pasemann gründete er 1981 das Duo Foyer des Arts, das teilweise der Neuen Deutschen Welle zugeordnet wurde. Goldt war dabei für die Texte und den Gesang zuständig.
Vom Musikprojekt zur Schriftstellerkarriere
In seinen Soloprojekten verwendete Goldt zunächst die von ihm als „Rubbermind“ bezeichnete Technik, bei der er eine Akustikgitarre und eine Unterlegzither mit Schlagstöcken, Pappen, Blechen und Geschenkpapier präparierte. Diese Technik erinnert an das präparierte Klavier von John Cage, den Goldt jedoch zu dieser Zeit noch nicht kannte. Nach einem Bandscheibenvorfall 1984 wandte er sich Synthesizern zu und experimentierte unter anderem mit einem Yamaha DX7 und einem Roland-Bandecho.
Goldts musikalische Einflüsse sind vielfältig: Er hörte mehrere Jahre lang jeden Tag das Werk »Les Noces« von Igor Strawinsky und entwickelte später auch eine Sympathie für Jazz und elektronische Musik. Seine musikalischen Arbeiten wurden 2019 in der 6-CD-Anthologie Draußen die herrliche Sonne – Musik 1980-2000 veröffentlicht.
Max Goldt: Vom Musiker zum Schriftsteller
Als Schriftsteller und Humorist erlangte Max Goldt ab 1987 Bekanntheit durch seine Kolumnen in verschiedenen Zeitschriften. Nach ersten Erfolgen in kleinerem Kreis wurde er vom Satire-Magazin Titanic engagiert, wo er zwischen 1989 und 1998 insgesamt 108 Kolumnen veröffentlichte. Später schrieb er weitere Kolumnen für das Magazin.
Goldts Texte erschienen gesammelt und in verschiedenen Überarbeitungen auch in Buchform. Viele seiner Texte wurden zudem als Hörbücher veröffentlicht, meist als Doppel-CDs, die Studioaufnahmen und Mitschnitte von Publikumslesungen kombinierten. Goldt überarbeitet seine Texte für die Lesungen regelmäßig und gibt als Vorbild für seine Autorenlesungen Günter Grass an, den er 1980 erlebte.
Neben seiner Arbeit als Autor und Musiker ist Max Goldt auch im Bereich Comics, Bildlegenden, Collagen und Buchgestaltung aktiv. Seit 1996 arbeitet er mit dem Zeichner Stephan Katz im Comicduo Katz & Goldt zusammen. In seinen Büchern finden sich häufig von ihm gemachte Fotografien sowie Bilder mit ausführlichen Bildunterschriften und fiktiven Bildlegenden.
Kreative Zusammenarbeit und vielseitige Talente
Goldt arbeitete ab 1991 mit Marcus Weimer (Rattelschneck) an der Collage-Reihe Die Mulde in der Satirezeitschrift Kowalski. Die Zusammenarbeit mit dem Schriftsetzer Martin Z. Schröder begann 1998, nachdem dieser Goldt 1988 bei einer Lesung in der Ost-Berliner Samariterkirche gesehen und 1996 per Brief kontaktiert hatte.
In seinen Büchern setzt Goldt nicht nur auf Text, sondern auch auf visuelle Elemente, wie Fotografien, Bildunterschriften und fiktive Bildlegenden, die seine humoristische Ader unterstreichen.
Max Goldt auf Tour – eine unterhaltsame Bühnenpräsenz
Wer Max Goldt live erleben möchte, hat bei seinen Lesungen die Gelegenheit dazu. Mit seinem einzigartigen Stil und seiner Fähigkeit, seine Texte regelmäßig zu überarbeiten und ihnen so neue Facetten zu verleihen, begeistert er das Publikum immer wieder aufs Neue.
In seinen Lesungen greift Goldt nicht nur auf seine veröffentlichten Texte zurück, sondern präsentiert auch bisher unveröffentlichte Werke. So entsteht bei jeder Veranstaltung eine ganz besondere Atmosphäre, die Fans von Max Goldts Schaffen nicht verpassen sollten.
Fazit: Max Goldt ist ein vielseitig begabter Künstler, der als Musiker, Autor, Humorist und Comiczeichner gleichermaßen erfolgreich ist. Mit seinem warmen, humorvollen Schreibstil und einer Vielzahl unterschiedlicher Projekte hat er sich im Laufe der Jahre einen festen Platz in der deutschsprachigen Kulturlandschaft gesichert. Für Fans und solche, die es noch werden wollen, bieten seine Lesungen einen unterhaltsamen Einblick in seine verschiedenen künstlerischen Facetten.
Nützliche Surf-Tipps zum Thema
- Website von Max Goldt
- Mehr über Max Goldt bei Wikipedia
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