
(Marburg) Reich-Ranicki. Kein Name ist in Deutschland mehr mit der Literaturkritik verbunden. In einem Briefwechsel verriet Reich-Ranicki mehr über sein Schaffen. Kritiker sind bei Autoren und anderen Kunstschaffenden selten beliebt. Martin Walser hat einst mit dem Roman „Tod eines Kritikers“ eine Kontroverse ausgelöst.
Auch, weil Deutschlands bekanntester und wohl streitbarster Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki als Vorbild der Figur des titelgebenden Kritikers erkannt wurde. Kein Wunder, dass Walser sich gerade Reich-Ranickis annahm. Einige seiner Ausbrüche in der Fernsehsendung „Das Literarische Quartett“ sind legendär.
Den 2013 verstorbenen Kritiker verband eine besondere Beziehung mit dem Dichter und Publizisten Peter Rühmkorf. Ganze 278 Briefe haben sich die beiden scharfzüngigen Männer geschrieben. Darin geht es hauptsächlich um Bücher und Literaturgeschichte, aber auch immer um Politik. Einblicke ins Schaffen von Kritiker und Lyriker gibt das Buch „Der Briefwechsel“. Die Korrespondenz wird am 9.6. in einer Lesung mit Diskussion in Marburg unter die Lupe genommen.
» 9.6.2015, „Der Briefwechsel“, Technologie- und Tagungszentrum Marburg