
(Kassel) Latenz, oder die sogenannte Verzögerungszeit, bezeichnet das Phänomen, dass etwas schon passiert ist, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt in Erscheinung tritt. Besonders seit Beginn der Pandemie sind wir verschiedenen Latenzen ausgesetzt.
Während wir uns noch mitten im Geschehen befinden und mit ganz handfesten Sendeverzögerungen in Video-Konferenzen beschäftigt sind, werden die eigentlichen Folgen derzeitiger Entscheidungen nur als Zukunftsprojektionen an die Wand geworfen.
Erste Ausstellung – erstes Treffen
Die Graduiertenschule für Bewegtbild, die sich hier das erste Mal physisch begegnet, nimmt sich in ihrer ersten Ausstellung, welche vom 9. bis 22.7.2021 im Kasseler Kunstverein stattfindet, den Möglichkeitsräumen dieser Latenzen an. In einem hybriden Ausstellungssetting sind Arbeiten zu sehen, die um das Senden und Empfangen kreisen, um Gedächtnisverlust und virtuelle Erinnerungsarbeit, um intergenerationale Traumaweitergabe und die physischen Räume der digitalen Abstraktion, um hyper-überwachte Unterhaltungsumgebungen und virtuelle Kontaktaufnahmen.
Zusammenspiel zwischen analogen Objekten und digitalen Räumen
Im Kassler Kunstverein verweisen analoge Objekte auf digitale Räume, in denen sich künstlerische Untersuchungen der Gegenwart in Richtung Zukunft finden. Die gezeigten Arbeiten projizieren und spekulieren, was mit Verzögerung empfangen werden wird.
Die Objekte im Ausstellungsraum nehmen Bezug auf künstlerische Arbeiten, die auf der dafür entwickelten Website latenzen.online zu sehen sind. Über QR-Codes gelangen die Besucher*innen zu den multimedialen Inhalten. Dafür kann das eigene Smartphone genutzt oder vor Ort ein Tablet ausgeliehen werden. Gerne können auch eigene Kopfhörer mitgebracht werden.
Die Graduiertenschule für Bewegtbild: Analoge Realitäten, Digitale Materialitäten ist ein Projekt der Kunsthochschule Kassel. Es wird durch Mittel des Studienstrukturprogramms des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst unterstützt.
Die Graduiertenschule existiert seit 2020. Sie bietet Künstlerinnen und Gestalterinnen Raum für zwei Jahre postgradual im Bereich Bewegtbild zu forschen.
Ausstellende Künstler*innen: Alicia Carotta, Christoph Schnerr, Geeske Janßen, Juliane Henrich, Katrin Esser, Laura Därr, Silke Körber, Tobias Sauer, Zeno Gries
Grafik und Gestaltung der Website: Christoph Schnerr und Laura Därr
Zur Finissage am 22.7. wird die Website screen-sharing.net gelaunched, die von da an als Präsentations- und Austauschplattform für die Forschungsprojekte der GBB fungiert und von den Teilnehmer*innen kontinuierlich bespielt und gestaltet wird.
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