
(Marburg) Für viele beginnt die Weihnachtszeit erst so richtig, wenn »Der kleine Lord« im Fernsehen läuft: Jedes Jahr zur Adventszeit versammelt sich eine treue Fangemeinde vor dem Bildschirm, um Cedric Errols Geschichte zu erleben – seit 1982 ein fester Bestandteil der deutschen Festtagstradition. 2025 wird diese vertraute Erzählung lebendig – auf der Bühne des Erwin-Piscator-Hauses. Das Hessische Landestheater zeigt Der kleine Lord als bewegendes Theaterstück für die ganze Familie und verleiht dem Klassiker eine neue, unmittelbare Kraft.
Ein Theaterstück für die ganze Familie mit Herz und Haltung
Der kleine Lord ein Theaterstück für die ganze Familie – dieser Satz ist kein leeres Versprechen. Das Stück handelt von Cedric Errol, einem Jungen, der mit seiner Mutter in New York in bescheidenen Verhältnissen lebt. Trotz aller Herausforderungen bewahrt Cedric sein großes Herz. Seine engsten Vertrauten sind der Ladenbesitzer Mr. Hobbs und der Schuhputzer Dick Tipton. Als Cedric erfährt, dass er der Erbe eines englischen Adelstitels ist, verändert sich sein Leben schlagartig.
Er muss seine Mutter verlassen und zieht ins ferne England, wo er seinem strengen Großvater, dem Grafen Dorincourt, begegnet. Was folgt, ist keine bloße Adelsgeschichte, sondern eine tiefgründige Erzählung über Empathie, Zusammenhalt und die Kraft des Guten. Langsam, fast unmerklich, beginnt sich der mürrische Graf durch Cedrics Herzlichkeit zu wandeln.
Der kleine Lord: Die Geschichte hinter der Geschichte
Die literarische Vorlage stammt aus dem Jahr 1886 und wurde von der britischen Autorin Frances Hodgson Burnett verfasst. Unter dem Originaltitel Little Lord Fauntleroy avancierte der Roman zum internationalen Erfolg. Besonders im deutschsprachigen Raum wurde die Geschichte durch die gleichnamige britische TV‑Verfilmung von 1980 populär – seit 1982 gehört sie zur festen Vorweihnachts‑Fernsehtradition.
Diese Verfilmung brachte die Geschichte in Millionen Haushalte – und schuf ein generations-übergreifendes Erinnerungsbild: ein Junge mit edlem Erbe, der mit Menschlichkeit und Güte seine Umgebung verändert. Auf der Bühne kann diese Wirkung unmittelbar und live erlebt werden – mit Akteuren, Musik, Raum und Bewegung.
Charaktere mit Tiefe: Wer ist Cedric wirklich?
Cedric Errol ist nicht nur ein sympathischer Kinderheld – er verkörpert Mut, Großzügigkeit und Aufrichtigkeit in einer Welt, die ihm wenig bietet. Mit seiner Mutter in New York lebend, steht er im Alltag vor Herausforderungen, die seine Freundschaft mit Mr. Hobbs und Dick Tipton noch wertvoller machen.
Graf Dorincourt wiederum ist eine Figur voller Widersprüche: hartherzig, vom Adel geprägt, in späteren Jahren isoliert. Seine Begegnung mit Cedric stellt nicht nur sein Leben auf den Kopf, sondern eröffnet die Möglichkeit einer inneren Öffnung. Im Stück‑Handlungsrahmen beginnt er, Fürsorge und Liebe anders wahrzunehmen – ein Wandel, der nicht abrupt, sondern sanft erzählt wird.
Weitere Figuren wie Mrs. Errol/Minna, Mr. Havisham oder der Pfarrer Mordaunt bieten Räume für Empathie, Loyalität und moralische Verantwortung. Die Inszenierung macht deutlich: Es geht nicht um Adelstitel oder Macht, sondern um das „Miteinander“, das in schwierigen Verhältnissen wachsen kann.
Die Entstehung des Romans: Zwischen Industrialisierung und Kinderliteratur
Frances Hodgson Burnett wuchs im England der Ausläufer der Industrialisierung auf und wanderte mit ihrer Familie in die USA aus. Ihre Erfahrungen mit gesellschaftlichem Wandel, sozialen Gegensätzen und kultureller Mobilität spiegeln sich in ihrem Werk. Der Roman »Der kleine Lord« verknüpft Elemente des Gesellschaftsromans mit den Erwartungen an eine Kinder‑ oder Jugendgeschichte – und erreicht somit eine breite Leserschaft.
INFO: Der kleine Lord – Der TV-Klassiker auf DVD & Blu-ray (Foto oben) - Mehr als 30 Jahre nach der Erstausstrahlung ist die legendäre Verfilmung von Der kleine Lord (1980) mit Sir Alec Guinness und Ricky Schroder erstmals technisch restauriert auf DVD und Blu-ray erschienen – in deutscher Synchronfassung und im englischen Original. Die Geschichte basiert auf dem Roman von Frances Hodgson Burnett (1886) und erzählt, wie der kleine Cedric das Herz seines griesgrämigen Großvaters, des Earls of Dorincourt, erobert. | Extras: Booklet, deutsche & englische Fassung, limitierte Samtbox-Edition | Pressestimmen: „Alec Guinness bringt den Earl eindrucksvoll menschlich nahe.“ – Das Erste
„Leichtfüßig und mit schöner Optik.“ – TV Spielfilm
Das zentrale Motiv: Ein Kind aus einfachen Verhältnissen wird Teil eines aristokratischen Hauses – doch nicht mit der Absicht, Macht auszuüben, sondern mit dem Ziel, menschliche Werte einzubringen. In einer Zeit, in der Klassenschranken eher rigide waren, eröffnete der Roman Räume für Hoffnung, Veränderung und Mitmenschlichkeit.
Ein Blick hinter die Kulissen des HLTM
Das Hessische Landestheater Marburg (HLTM) ist ein durch öffentliche Mittel, Spenden und Eintrittsgelder finanziertes Kulturhaus mit mehreren Spielstätten. Lederner Teil des Hessischen Kulturbetriebs, bietet es ein breit gefächertes Programm von Klassik bis Moderne. Gegründet 1945, feierte das Haus Ende 2020 sein 75‑jähriges Bestehen. In der Saison 2018/19 übernahmen Eva Lange und Carola Unser‑Leichtweiß die Intendanz – eine Doppelspitze, die als Modell für Theaterleitung in Deutschland hervorsticht.
Die Spielstätten des HLTM umfassen u. a. das Erwin‑Piscator‑Haus sowie das Theater am Schwanhof. In der gesamten Region Mittelhessen ist das HLTM nicht nur als Anbieter klassischen Theaters, sondern auch als Impulsgeber für Jugend‑ und Familienformate bekannt.
Das Erwin‑Piscator‑Haus: Theatertradition trifft Moderne
Die Aufführungen von »Der kleine Lord« finden im Erwin‑Piscator‑Haus statt – einer der wichtigsten Spielstätten des HLTM. Das Haus trägt den Namen des Theaterreformers Erwin Piscator, der als Wegbereiter des politischen und epischen Theaters gilt.
Ursprünglich errichtet 1969 mit rund 550 Plätzen, wurde das Haus zwischen 2013 und 2016 umfassend saniert. Heute bietet es Raum für große Inszenierungen und Projekte mit großem Rahmen – genau der richtige Ort für eine Produktion mit Publikum aller Generationen.
Regiearbeit von Eva Lange: Vision & Umsetzung
Eva Lange studierte evangelische Theologie, Germanistik sowie Pädagogische Psychologie und Pädagogik in Göttingen. Danach absolvierte sie ihre Regieausbildung am Theater Oberhausen und arbeitete an mehreren namhaften Häusern – u. a. Münster, Kassel, Chemnitz. Seit der Spielzeit 2018/19 ist sie gemeinsam mit Carola Unser‑Leichtweiß Intendantin des HLTM.
Während ihrer bisherigen Laufbahn wurde sie mit dem Oberhausener Theaterpreis ausgezeichnet und ihre Arbeiten wurden zu Festival‑Einladungen eingeladen. Für die Produktion von »Der kleine Lord« bringt sie ihre Erfahrung im Umgang mit Jugend‑ und Familienformaten, Literaturadaptionen sowie klassischem Schauspiel mit.
Ihre Regiearbeit setzt auf eine klare, aber feinsinnige Erzählweise: Figurenzeichnung, Raumwirkung und Musik verbinden sich zu einem atmosphärischen Erlebnis. Die Entscheidung, »Der kleine Lord« zu inszenieren, passt in das inhaltliche Leitmotiv des HLTM „Take Care. Füreinander. Miteinander.“ – welches in der Saison 2025/26 gilt.
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Musikalische Gestaltung und Wirkung
Die musikalische Gestaltung übernehmen Kathrin Ost und Gregor Sonnenberg – gemeinsam mit dem Ensemble gestalten sie Klangräume, die Erinnerungen wecken und Emotionen stärken. In der Inszenierung wird die Musik nicht nur begleitend, sondern integrativ eingesetzt: Sie verstärkt Motivationen, unterstützt Übergänge und ermöglicht das Publikum, direkt in Cedrics Welt einzutauchen.
Live‑Musik auf der Bühne, passend zur familiären Atmosphäre und zur Erzählung von Wandel und Empathie, unterstreicht die besondere Wirkungsabsicht: Die Menschen‑Verbindungen zwischen New York und England, zwischen einfachen Verhältnissen und Adel werden hörbar gemacht.
Gesellschaftliche Relevanz im Heute
Obwohl »Der kleine Lord« seinen Ursprung im 19. Jahrhundert hat, wirken die darin enthaltenen Themen zeitlos: Verantwortung, Empathie, soziale Mobilität, Generationenwechsel. Gerade in einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt oft diskutiert wird, bekommt die Geschichte erneut Bedeutung.
Das Stück spricht Kinder ab 6 Jahren an, aber ebenso Erwachsene – die Hintergründe von Herkunft, Macht und Wandel werden auf einer Ebene erzählt, die alle Altersgruppen verstehen und reflektieren können. Das HLTM positioniert sich hier klar: Theater für alle Generationen, für Familien, für Gemeinschaft.
Vergleich mit früheren Theater‑Adaptionen
»Der kleine Lord« wurde bisher selten großflächig im Theater adaptiert, insbesondere im deutschen Raum. Die Entscheidung des HLTM, das Werk als Familienstück aufzuführen, ist bemerkenswert und fügt sich in eine wachsende Tradition von Literaturadaptionen im Rahmen des spielplanorientierten Theaters ein. Der Live‑Charakter macht den Unterschied: Während viele Zuschauer die TV‑Version kennen, erleben sie hier den direkten Dialog zwischen Bühne und Publikum – inklusive Bühnenbild, Kostüm, Musik, Schauspiel.
Im Vergleich zu anderen Adaptionen setzt diese Inszenierung stärker auf die familiäre Zugänglichkeit und das generationsübergreifende Publikum – ohne auf Substanz zu verzichten. Der Fokus liegt nicht auf nostalgischer Verklärung, sondern auf aktiver Teilhabe: Ein Junge bringt Veränderung, nicht durch Titel, aber durch Haltung.
Hinter den Kulissen: Inszenierung, Bühne & Schauspiel
Die Bühne von Cosima Wanda Winter kombiniert eine stilisierte Schloss‑ und New‑York‑Szenerie: Moderne Elemente treffen auf klassische Form. Das Zusammenspiel von Bühne, Kostüm und Licht erzeugt Raum für Erzählen und Mitfühlen. Assistiert wird Regie durch Anna Keller, Inspizienz übernimmt Xenia Strauss, und Theaterpädagogik liegt in den Händen von Mia Scarcello – was insbesondere Schul‑ und Familienbesuche organisiert.
Die Besetzung: Mia Wiederstein als Cedric, Saskia Boden‑Dilling als Mrs. Errol/Minna, Georg Santner als Mr. Hobbs/Pfarrer Mordaunt, Magdalena Hanetseder als Dick Tipton, Christian Simon als Graf Dorincourt, Faris Saleh als Mr. Havisham. Die diverse Besetzung spiegelt die Zugänglichkeit des Stücks und will das Publikumserlebnis unterstreichen.
Spielzeiten, Publikumsansprache und Einladung zum Erleben
Die Premiere findet am Sonntag, 23. November 2025 im Erwin‑Piscator‑Haus statt. Die Aufführung richtet sich an Menschen ab sechs Jahren – und lädt dazu ein, sich gemeinsam mit Familie, Freunden oder schulischen Gruppen auf eine Reise zu begeben, die Herz und Verstand anspricht.
Diese Produktion des HLTM steht im Zeichen von Gemeinschaft, Augenhöhe und lebendiger Erzählkunst. Ein Klassiker, neu gedacht, ein Klassiker, der wieder in Bewegung kommt – und dabei nicht stillsteht.
TIPP: Lust auf mehr echtes Theater mit Tiefgang? Entdecke hier in diesem Ww-Artikel über die HLTM-Premiere von „Prima Facie“ und „Quälbarer Leib“ weitere spannende Inszenierungen, die berühren und nachhallen – jetzt reinlesen!
FAQs zum Thema »Der kleine Lord« in Marburg
- Wann feiert „Der kleine Lord“ Premiere in Marburg?
Am Sonntag, dem 23. November 2025, im Erwin‑Piscator‑Haus. - Ab welchem Alter ist das Stück geeignet?
Für Kinder ab sechs Jahren und Erwachsene. - Wie unterscheidet sich das Theaterstück von der bekannten TV‑Version?
Die Bühnenfassung ermöglicht ein unmittelbares, emotionales Erlebnis mit live gespielter Musik und direkter Interaktion. - Wer sind die Hauptdarsteller?
U.a. Mia Wiederstein als Cedric und Christian Simon als Graf Dorincourt. - Warum passt das Stück so gut in die Vorweihnachtszeit?
Weil es um Herzenswärme, Veränderung und das Gute im Menschen geht – zentrale Themen dieser Jahreszeit.
Nützliche Links zum Thema
- Offizielle HLTM‑Seite zur Produktion – mit Spielterminen, Besetzung und Tickets.
- Wikipedia: Der kleine Lord (Roman) – Informationen zur literarischen Vorlage und ihrer Geschichte.
- HLTM „Über uns“ – Hintergrund zur Intendanz und Struktur des Hauses.
- Der kleine Lord in der beliebten Filmfassung die regelmässig zu Weihnachten im TV läuft als Blueray, DVD oder Stream bei Amazon
Termine „des“ Kleinen Lord im Erwin-Piscator-Haus
»Der kleine Lord«
Frances Hodgson Burnett
15:00 Uhr | Theater in Marburg, Erwin-Piscator-Haus - Stadthalle Marburg
Genre: Familienstück
Hier gibts die Tickets!
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»Der kleine Lord«
Frances Hodgson Burnett
09:00 Uhr | Theater in Marburg, Erwin-Piscator-Haus - Stadthalle Marburg
Genre: Familienstück
Hier gibts die Tickets!
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»Der kleine Lord«
Frances Hodgson Burnett
11:00 Uhr | Theater in Marburg, Erwin-Piscator-Haus - Stadthalle Marburg
Genre: Familienstück
Hier gibts die Tickets!
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»Der kleine Lord«
Frances Hodgson Burnett
15:00 Uhr | Theater in Marburg, Erwin-Piscator-Haus - Stadthalle Marburg
Genre: Familienstück
Hier gibts die Tickets!
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»Der kleine Lord«
Frances Hodgson Burnett
17:00 Uhr | Theater in Marburg, Erwin-Piscator-Haus - Stadthalle Marburg
Genre: Familienstück
Hier gibts die Tickets!
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»Der kleine Lord«
Frances Hodgson Burnett
14:00 Uhr | Theater in Marburg, Erwin-Piscator-Haus - Stadthalle Marburg
Genre: Familienstück
Hier gibts die Tickets!
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»Der kleine Lord«
Frances Hodgson Burnett
17:00 Uhr | Theater in Marburg, Erwin-Piscator-Haus - Stadthalle Marburg
Genre: Familienstück
Hier gibts die Tickets!
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Weitere Veranstaltungen im HLTM
»Prima Facie«
Suzie Miller
19:30 Uhr | Theater in Marburg, Großes Tasch - Hessisches Landestheater Marburg
Genre: Monolog
Hier gibts die Tickets!
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»Hola! Magico Mexico!«
Hessisches Landestheater Marburg
20:15 Uhr | Theater in Marburg, Kleines Tasch - Hessisches Landestheater Marburg
Hier gibts die Tickets!
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»Prima Facie«
Suzie Miller
19:30 Uhr | Theater in Marburg, Großes Tasch - Hessisches Landestheater Marburg
Genre: Monolog
Hier gibts die Tickets!
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