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(Foto: Rainer Sander)
(Foto: Rainer Sander)

Baunatal. Es war ein fulminanter Höhepunkt am vorletzten Tag des „Baunataler Herbstpalast“. Es sind seltene Momente, wenn Fuldaer Bigband „Vorsicht Gebläse“, verstärkt mit dem „Blasorchester Neuhof“ und dem „The String Orchestra Fulda“ zu Vorsicht Gebläse XXL mutiert. Dann wird aus der Rock und Soul Bigband ein mächtiges Orchester, das voller Wucht über große Veranstaltungshallen hinwegfegt. Nur wenige Auftritte mit dem Programm „Pop Meets Classic“ finden jedes Jahr statt, eines davon am letzten Wochenende in Baunatal.

Beinahe ausverkauft war die Baunataler Stadthalle und bereits bei den ersten Takten durchfuhr es das durchweg begeisterte Publikum mit Wow-Effekten. Sie spielen druckvoll, auch bei den sanften Klängen und Dirigent Paul Momberger, der bereits gemeinsam mit José Carreras, Nena, Chaka Khan, Robin Gibb, Peter Maffay oder Chris de Burgh getourt ist, holt aus dem Amateur-Orchester alles heraus. Amateurhaft klingt die Musik zu keiner Sekunde, weder bei den klassischen Stücken noch bei rockigen Titeln. Allerdings stand die Klassik an diesem Abend im Hintergrund, die klassische Interpretation rockiger und poppiger Musik im Vordergrund.

Erfahrungen bei Michael Jackson gesammelt

Dabei kommt der Sound stets überraschend rüber und verblüfft das eine oder andere Mal mit abwechslungsreichen Ideen, Stimmen und Arrangements. Im Vordergrund stehen die Sängerinnen und Sänger: Annika Klar, die bereits Background bei gesungen hat Michael Jackson, Chris Rea, aber auch Costa Cordalis, Inka-Marina Heil, Aristoteles Siebert und Markus Schmitt. An diesem Abend in der XXL-Version verstärkt mit dem Fame Academy-Gewinner Thomas Bopp aus Maintal. Moderiert wurde der Abend wie immer amüsant und eloquent vom gerade frisch gewählten zukünftigen Neuhofer Bürgermeister Heiko Stolz.
Schon im ersten Set, der mit „Music“ von John Miles und standing Ovations bereits vor der Pause Ausklang, begeisterte das Orchester. Mit einem Toto-Medley kam Vorsicht Gebläse XXL nach der Unterbrechung auf die Bühne zurück. Besonders viel Gänsehaut produzierte der Metallica-Klassiker „Nothing Else Matters“ in der Orchesterversion. Ob Ain’t Nobody von Chaka Khan, Don’t Cry for me Argentina aus dem Musical Evita, The Show Must Go On von Queen, Thomas Bopp mit Caruso oder Journey Smalltown Boy, jeder Titel hatte seine eigenen Höhepunkte.

Last Dance zum Schluss

„Man, seid ihr geil drauf“, stellte Heiko Stolz fest und begann mit dem Publikum bereits früh den Schlussapplaus einzuüben, der stark an die Karnevalsraketen erinnerte, kein Wunder, wenn man aus der Karnevalshochburg Fulda kommt. Und Vorsicht Gebläse bildet auch: „Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens“, erfährt man vom Moderator und Hey Jude von den Beatles – ebenfalls für Gänsehautgefühl interpretiert – hieß ursprünglich Hey Julian und sollte dem Lennon-Sohn über die Trennung der Eltern hinweghelfen.

Als Zugabe fegte Donna Summers Disco-Hit Last Dance über ein restlos begeistertes Publikum in der Baunataler Stadthalle hinweg, das glücklich und zufrieden den Heimweg antreten konnte. (rs)

Von Frank Booth

Freier Autor

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