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Turbostaat © Andreas Hornoff
Turbostaat © Andreas Hornoff

Mehr als Punk! Was mag man wohl bei Songtiteln wie „Harm Rochel“, „Haubentaucherwelpen“, „Fünfwürstchengriff“ oder „Pennen bei Glufke“ denken? Ist völlig unerheblich, denn die textliche Genialität von Turbostaat erschließt sich relativ schnell. Nach dem großen Erfolg ihres 2013er Albums „Stadt der Angst“ (Top 20) fanden sie sich zusammen mit ihrem Stammproduzenten Moses Schneider wieder in den legendären Hansa Tonstudios in Berlin ein, um das Nachfolgealbum „Abalonia“ aufzunehmen. Das Album handelt von einer Protagonistin, die aus ihrer Heimatstadt flieht und auf der Suche nach einem besseren Leben auf allerlei gesellschaftliche Zusammenhänge trifft.

Überhaupt finden sich in der Musik von Turbostaat immer wieder Blicke auf die Gesellschaft, die ein kompromissloses Verorten der Band im Punk-Genre schwierig macht. Denn hohle Phrasendrescherei findet man in den Textbüchern von Turbostaat nur sehr selten – und wenn, dann als bisweilen sarkastischen Kommentar in die Richtung desjenigen.

Und genau das ist der Trick bei Turbostaat. Selbstverständlich ist die Musik um die Texte auch von hoher Qualität, doch Zeilen wie „Erinnere dich / Was hatte man dir alles schon erzählt? / Vielleicht fehlt ja deinen Leuten / eine Schulter wie ein Tier / Warum denn an dir zweifeln? / Sie sind doch alle hier“ schreibt einfach niemand anders. Und deswegen ist es völlig egal, was man über die Songtitel denkt.. (mh)

Und was geht noch im KFZ?

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· 11. April: Heinz Strunk – „Jürgen, die gläserne MILF (Lesung)
· 16. April: As Hopes Decay, A Second Glance, Call It Tragedy (Metalcore)
· 28. April: Kristin Amparo ft. Combo de la Musica (Soul, Jazz)
» 27. April 2017, Turbostaat, KFZ, Marburg
» www.turbostaat.de

Von Frank Booth

Freier Autor

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