
Auch in diesem Jahr findet vom 12.-21.10.2018 der Göttinger Literaturherbst unter dem Motto “Lesen und lesen lassen” statt. Lesen werden unter anderem Orhan Pamuk, Harald Lesch, Iris Berben und Anke Engelke, Georg von Wallwitz sowie Robert Seethaler.
Geschichte des Göttinger Literaturherbstes
Begonnen hat alles im Jahr 1992, als aus der Idee und der Begeisterung eines einzelnen Mannes heraus. Im Laufe der Jahre hat er sich zu einer jährlichen herbstlichen Veranstaltung entwickelt: Der Göttinger Literaturherbst. Somit ist er das älteste durchgehend veranstaltete Literaturfestival im deutschen Sprachraum, welches in jedem Jahr der Literatur der Gegenwart eine angemessene Bühne bieten möchte. Für zehn Tage im Herbst steht in der Universitätsstadt Göttingen das Wort im Mittelpunkt und die Autoren und Autorinnen, die es ihrem Publikum schenken.
Die Veranstaltungen im Jahr 2018
Einen Vorgeschmack gibt es bereits am 1. Oktober 2018, wenn Norbert Gstrein aus seinem Roman “Die kommenden Jahre” liest. Darin treffen die empathische Schriftstellerin Natascha und der nüchterne Gletscherforscher Richard aufeinander. Als sie das gemeinsame Ferienhaus einer syrischen Flüchtlingsfamilie überlässt, entspinnt sich ein spannender Konflikt zwischen den beiden.
Los geht es dann am Freitag, dem 12. Oktober mit der Lesung von Georg von Wallwitz. Er hat sein Plädoyer für die Mathematik mit David Hilbert einem der bedeutenden Mathematiker der Neuzeit gewidmet. Deshalb trägt es auch als Titel den vielzitierten Satz Hilberts: Meine Herren, dies ist keine Badeanstalt. Im Anschluss an die Lesung von Georg Wallwitz findet der Eröffnungsempfang der Göttinger Literaturtage statt.
Ein besonderes Event für die ganze Familie gibt es am Samstag, den 13. Oktober 2018. Dann entführt Paul Maar in die märchenhafte Welt des Orients und liest Geschichten rund um
den schelmenhaften türkischen Helden Nasreddin Hodscha. Zusammen mit dem Ensemble für Alte Musik Capella Antiqua Bambergensis erkundet er dieses Land mit einem kurzweiligen, facettenreichen und einzigartigen interkulturellen Liveprojekt für Kinder ab 6 Jahren.
Komisch wird es am Montag, dem 15. Oktober wenn Iris Berben auf Anke Engelke trifft. Beide mögen das Komische – und lesen sich, in ihrer ersten gemeinsamen Bühnenarbeit, einen Abend lang durch die schönsten Beispiele: von Aristoteles bis Kurt Schwitters von Fanny Müller bis Heinrich Mann, vom Namen der Rose bis zum Herrenjux im Karneval.
Am gleichen Abend diskutieren Jürgen Neffe, Sahra Wagenknecht und Mathias Greffrath anlässlich dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr über Karl Marx und sein Hauptwerk “Das Kapital”.
Verschiedene Veranstaltungsreihen
Wie deutlich geworden sein dürfte, zeichnet sich der Göttinger Literaturherbst durch eine große Vielfalt aus. Deshalb gibt es verschiedene Veranstaltungsreihen, die sich jeweils an ein anderes Publikum richten. So soll die Verantstaltungsreihe “Junger Herbst” mit ihren “poppig-peppigen” Veranstaltungen vor allem ein junges, studentischen Publikum ansprechen, während die Reihe „Wissenschaft beim Göttinger Literaturherbst“ der fünf Max Planck-Institute und der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ein breitgefächertes Spektrum an Themen aus der Spitzenforschung in allgemeinverständlicher Form präsentiert. Unter den Titel “Science & Arts” trifft Wissenschaft im 5.Jahr auf Kunst. Die Themen der Reihe reichen von der Philosophie der Pflanzen bis zum indischen Kastensystem. Künste und Wissenschaften treten dabei in einen diskursiven Dialog. Mit Lesungen von Klassikern in “Einfacher Sprache” sollen Menschen mit Leseschwierigkeiten für das Lesen begeistert werden. Diese werden von dem Theaterduo Stille Hunde vorgetragen.
Diskussionen zu brisanten gesellschaftlichen und polititischen Themen bieten die Veranstaltungen der Reihe “Akademie der Wissenschaften”. Darüberhinaus enden die Literaturtage nicht mit den Göttinger Literaturtagen, auch in anderen Städten gibt es mittlerweile viele gut besetzte Veranstaltungen. Unter dem Motto “Herbst in der Region” kann Literatur auch in Hann. Münden oder Walkenried, Uslar, Northeim und Einbeck bis Bad Gandersheim, von Osterode, Bad Lauterberg, Witzenhausen, Seeburg bis Duderstadt genossen werden. Dabei sind keine Grenzen gesetzt.
» 12. – 21.10., Göttinger Literaturherbst