
Mein Name ist Manfred Pauly, ich erfreue mich des Rentnerdaseins, wohne in Marsberg und wandere gerne durch meine Heimat. Bei einer Wanderung während der Marsberger Wanderwoche habe ich den Grenzsteinweg in Marsberg-Erlinghausen kennengelernt und mein Interesse an der Suche nach historischen Grenzsteinen war geweckt. Suchspiele haben mich schon in meiner Kindheit fasziniert und das Gefühl, das Gesuchte zu finden, war fantastisch.
Grenzen haben unterschiedliche Bedeutungen, können trennen, aber auch verbinden. Sie beschreiben die Größe eines Grundstücks, einer Flur oder einer Gemarkung, umschließen Städte, Kreise und Länder. Der Grenzverlauf ist häufig Anlass für Streitigkeiten.
Er gibt aber auch Sicherheit, wenn man sich geeinigt hat. Grenzen folgen oft Wegen und Gewässern, verlaufen manchmal aber auch schnurgerade oder winkelig durch die Landschaft.
Hoheitsgebiete wurden abgemarkt, d.h. man setzte Grenzsteine, um den Verlauf der Grenze zu markieren. Die Steine sind häufig durchnummeriert, tragen die Jahreszahl ihrer Aufstellung und auf den Flächen sind die hoheitlichen Wappen eingemeißelt.
Historisch gesehen gehörte der Raum Marsberg zum Herzogtum Westfalen und grenzte im Norden an den Hochstift Paderborn und südlich an die Grafschaft Waldeck. Die ältesten Grenzsteine stammen aus dem Jahr 1663 an der hessischen Landesgrenze bzw. aus dem Jahr 1669 an der Grenze zum Hochstift Paderborn.
Wie findet man diese stummen Zeugen aus der Vergangenheit?
Die Suche beginnt häufig mit einer Recherche nach altem Kartenmaterial, sowohl analog als auch digital im Internet. Für Nordrhein-Westfalen wird man z.B. auf www.tim-online.de fündig.
Dann gilt es, den Grenzverlauf im Gelände zu finden, und an den markanten Stellen nach den Grenzsteinen Ausschau zu halten. Manchmal läuft man 2-3 mal dran vorbei, bis man zwischen Brennnesseln oder hinter einem Gebüsch den Stein entdeckt.
Wer nach Grenzsteinen im Warburger Raum googelt, stolpert schnell über die Bücher des Konrad Waldeyer aus Warburg und seine Internetseite https://grenzwanderer.waldeyer.name/. Er sucht, findet und dokumentiert schon seit vielen Jahren historische Grenzsteine in seiner Heimat.
Die Suche nach historischen Grenzsteinen vermittelt viel Wissen über unsere Heimat- und Regionalgeschichte, führt uns in herrliche Landschaften und lässt sich problemlos mit Abstand corona-gerecht an der frischen Luft umsetzen. Hat man erstmal einen gefunden, wird die Suche einfacher, aber die Freude über das Finden bleibt.
https://www.wildwechsel.de/ausflugziele-trotz-corona-die-schoensten-burgen-und-schloesser-in-ostwestfalen-lippe/