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In Kassel und weit darüber hinaus ist der Name Mr. Brown untrennbar mit Soul, Funk und schwarzer Popmusik verbunden. Der gebürtige Uwe Welsch zelebriert seit den späten Sechzigern Black Music in all ihren Facetten. Seine große Mission: nicht bloß Hits spielen, sondern Geschichte hörbar machen und Brücken schlagen – zwischen Jahrzehnten, Kontinenten und allen positiven Menschen!

Unter dem Künstlernamen „Charlie Brown“ (nach dem Coasters-Hit, nicht nach der Kreation im Comic Strip „Peanuts“) begann DJ Mr. Brown alias Uwe Welsch 1967 seine DJ-Karriere…

Frühe Jahre & Entstehung von Mr. Brown

Uwe Welsch begann seine Karriere am DJ-Pult 1967, als er spontan im „Fats Domino Club“ einsprang – ursprünglich nur als Ersatz für einen verhinderten Stamm-DJ. Die Qualität seiner Sets beeindruckte sofort: US-GIs spendierten ihm später Whiskey und Zigaretten.

Damals arbeitete Welsch noch als Buchhalter für die US-Armee in Fuldatal-Rothwesten. Doch bald merkte er: Zwischen Bürojob und nächtlichem Auflegen lässt sich schwer balancieren. Der Weg als Vollzeit-DJ war geebnet.

In Kasseler Clubs wie Soul City, Club Atlantic, Last Penny, Odeon, etc. legte er nur oder über- wiegend Soul Music auf. Es begann mit Rhythm & Blues (Sam Cooke, Arthur Alexander, Gene McDaniels, Ben E. King, The Exciters, etc.) aus den frühen 60ern.

Dann folgte der Motown- (Temptations, Marvin Gaye, Gladys Knight) und der Memphis-Sound (Aretha Franklin, Wilson Pickett, Sam & Dave, Otis Redding). In den 70ern tourte er durch die U.S.-Kasernen in Deutschland mit „Mr. Brown’s Funky Disco„, oft im Beiprogramm von grandiosen Live-Acts, wie Ann Peebles, Edwin Starr, Drifters, usw. Die Musik: Funk und Southern Soul (denn die meisten schwarzen G.I.s kamen aus den Südstaaten) und natürlich die Hits der Zeit.

INFO: Sein Künstlername ist eine bewusste Abgrenzung von „Charlie Brown“ – den er eine Zeit lang trug. Denn mit dem Comic „Peanuts“ verbundenen Fan-Geschenken (z. B. Snoopy-Figuren) war Welsch irgendwann nicht mehr einverstanden. Also wurde daraus Mr. Brown. Heute gilt er als einer der dienstältesten aktiven Soul-/Funk-DJs Deutschlands

Später, im Carthago z. B., überwiegend Disco und die Anfänge des Sounds, den wir heute „Old School“ nennen… In den 80ern, 90ern (und bis heute) steht bei ihm Funk aus den 70ern und 80ern, Acid Jazz, Jazz Funk und natürlich Soul in allen Variationen an erster Stelle, gefolgt von Blues, Reggae und Gospel. The Best Of Black Music eben…

DJ Mr. Brown aka Uwe Welsch
DJ Mr. Brown aka Uwe Welsch

Der Sound & das Genre‑Netzwerk

Mr. Brown sieht Funk und Soul nicht als schnelle Subgenres, sondern als weite Klangräume, unter denen sich zahlreiche Strömungen verbergen: Memphis‑Motown, Philadelphia‑Sound, Deep Soul, Southern & Northern Soul, Disco, R&B, Gospel etc. 

Sein Anspruch: die Perlen in all diesen Richtungen zu finden, auch solche, die im Mainstream kaum hörbar sind. Jeder Track ist für ihn ein kleiner Dialog zwischen Zeit, Herkunft und Energie. 

In Interviews bezeichnete er sich oft selbst als „Botschafter guter Soul-Musik“ – mit Blick auf die USA, wo viele Ursprünge seiner musikalischen Meilensteine liegen.


Karrierehöhepunkte & internationale Präsenz
  • Baltic Soul Weekender: Eine wiederkehrende Bühne für Mr. Brown. In den Programmen großer Ausgaben war er mehrfach vertreten. Wikipedia
  • Theaterstübchen Kassel: Hier ist er regelmäßig Stamm-DJ – selbst im Alter von 80 Jahren legt er dort auf.
  • Tourneen & Reisen: Welsch hat nach eigenen Angaben über 120 Länder bereist – ein Teil davon durch seine DJ-Tätigkeit.
  • Neuer Auftritt – Manhattan Club, Homberg (Efze): Mit 78 legte er erstmals in diesem Club auf.

Diese Stationen machen deutlich: Sein Wirken war nie auf eine Region beschränkt – und ist es bis heute nicht.


Referenzen:

Mr. Brown ist ein absolutes High-Light des Baltic Soul Weekender – pure Funksets für jedes Publikum.

— Aus dem Interview auf ShakeFM shakefm.de

Auch in der lokalen Presse heißt es:

Kaum jemand weiß so viel über schwarze Musik wie Mr. Brown.
— HNA über seine Rolle in Kassel & darüber hinaus HNA


Heute & morgen: Der über 80-jährige DJ, der nicht aufhören will

Im Frühjahr 2025 wurde Uwe Welsch 80 Jahre alt – und denkt immer noch nicht ans Aufhören. HNA Im Theaterstübchen in Kassel setzt er seine „Soul-Mission“ fort, denn dort ist der unter anderemseit Jahren als DJ aktiv.

Er betont immer wieder, dass er nicht nur die Klassiker bringt, sondern immer wieder unbekanntere Stücke oder Neuentdeckungen in seine Sets mischt – um die musikalische Neugier lebendig zu halten.

YouTube player
Youtube Video mit Mr. Brown

Sein Fernweh war stets ein Motor: Bereits 1971 reiste er per Anhalter nach Asien, weiter bis Singapur. Seine Reiselust und seine DJ-Tätigkeit verschmolzen, sodass er auf vielen Kontinenten unterwegs war. 

In Interviews aber auch privat spricht er immer wieder von seinem Plan, „jedes Land und jeden Kontinent einmal zu sehen“, und wie sehr Musik sein persönlicher Kompass geblieben ist.


Surf-Tipps zu Mr. Brown

He's got the funk!

11.10.2025 | Party in Kassel |

Uwe Welsch aka DJ Mr. Brown, ist nicht weniger als eine Legende. Unter dem Künstlernamen “Charlie Brown” (nach dem Coasters-Hit, nicht nach der Kreation im Comic Strip “Peanuts”) begann er 1967 seine DJ-Karriere. Seitdem legte er in über 100 Clubs auf und spezialisiert sich auf Funk, Soul, Disco und der richtigen Prise Oldschool-Rap. Unvergessen ist seine Zeit als Resident in der Kasseler Diskothek Last Penny, für die er 1979 und auch auf der Abschiedsparty im Jahre 1987 federführend für die musikalische Identität zuständig war. Aber auch in anderen Diskotheken in ganz Deutschland kennt und mag man Mr. Brown. Denn das lag und liegt daran, dass er ganz genau weiß, wann er welche Bretter einbauen muss, um die Leute zum Tanzen zu bringen.

YouTube Video: DJ Mr. Brown "He's got the funk!"


Samstag 11. Oktober 2025
DJ Mr. Brown
»Kassels Disko für Erwachsene - Last Penny Party«

21:00 Uhr | Party in Kassel, Theaterstübchen
Genre: Soul, Funk, Jazz
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Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Seit 2021 erscheint Wildwechsel ausschließlich online. Laut Auswertung hat sich dadurch die Zahl der Leser noch mal deutlich gesteigert.

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