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Nach Kontroverse: Absage von 187 Strassenbande beim AStA Sommerfestival
Nach Kontroverse: Absage von 187 Strassenbande beim AStA Sommerfestival

„Liebe AStA Sommerfestival-Fans, das Engagement der 187 Strassenbande hat eine kontroverse, wenngleich auch wichtige Diskussion losgetreten. Leider wurde in diesem Zusammenhang auch zu Störaktionen aufgerufen….“ Mit diesen Worten beginnt eine Stellungnahme in der der AStA der Universität Paderborn heute auf Facebook die Absage von 187 Strassenbande beim AStA Sommerfestival 2018 bekannt gibt.

Mehr zu den umstrittenen Deutsch-Rapper 187 Strassenbande und Hintergründen:

Im April gab der AStA Paderborn bekannt, dass die Gangsta-Rapper von 187 Strassenbande als Headliner auf dem AStA-Sommerfestival 2018 spielen. Darauf folgte eine Kontroverse, die sich bis in die Führungsetage der Uni zog. Der Grund: 187 Strassenbande würden – laut einigen Kritikern – in ihren Texten sexistische und frauenfeindliche Ansichten verbreiten. Andere dagegen bezeichnen die Texte als „ironisch“ und/oder Kunst. Jetzt hat der AStA Konsequenzen aus der Debatte und den nachfolgenden Demonstrations-Androhungen gezogen und in Absprache mit dem Management der Band den Auftritt abgesagt.

Laut AStA wurde sogar zu Störaktionen aufgerufen. Diese „gefährden im schlimmsten Fall das friedliche und bunte Fest, das das AStA Sommerfestival immer war und auch in Zukunft bleiben soll“. Daher wurde nach Angaben des AStA die Entscheidung getroffen, den Auftritt abzusagen; dies geschah jedoch „100% im Sinne des Festivals. Es gebe aber bereits einen anderen Headliner, der derzeit noch geheim gehalten werde.

Nachdem 187 Strassenbande als Headliner bekannt gegeben worden war, erhitzten sich die Gemüter in einer Pro- und Kontra-Debatte. Sogar die Hochschulleitung nahm schließlich Stellung und distanzierte sich von den Texten der Band. Das Graduiertenforum der Fakultät für Kulturwissenschaften erklärte in einer Stellungnahme, dass die Universität „fraglos kein Ort für frauenfeindliche, homophobe sowie gewalt- und drogenverherrlichende Stimmen“ sei.

Online-Petition gegen den Auftritt

In einer Online-Petition sprachen sich über 1300 Unterzeichner gegen den Auftritt aus: „Sexismus ist keine Meinung – Sexismus ist keine Kunst.“ Ein „Student und AStA-Festival-Besucher“ eröffnete hingegen eine Petition, die sich auf die Kunstfreiheit bezieht und eine „klare Differenzierung zwischen der Musik und der Realität“ betont. Diese hat zurzeit 50 Unterschriften. Es folgte eine Podiumsdiskussion, ausgerichtet von der Universität Paderborn.

Gegenstimmen auf Facebook meinten, dass derartige Musik „einen Lifestyle, eine Kultur, ein Lebensgefühl“ ausdrücke; zudem beriefen sie sich auf die künstlerische Freiheit: „Es ist Kunst, und Kunst darf alles„, schreibt Stephan L.* Außerdem wurde kritisiert, dass andere Bands des Festivals, wie MC Bomber oder Karate Andi, die ähnliche Texte schreiben, nicht dieselbe Kritik erhielten wie die 187 Strassenbande. „Karate Andi ist okay? MC Bomber ist okay? All die anderen Auftritte der vergangenen Jahre sind okay?„, fragt Matthias S.*

(*Namen von der Redaktion geändert)

17.5.2018, AStA Sommerfestival, Paderborn

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