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Die Techno-Gesellschaft in Aktion beim WET Open Air
Die Techno-Gesellschaft in Aktion beim WET Open Air

Technofreunde können sich auch dieses Jahr wieder auf das WET Open Air Festival freuen, welches am 31.08. stattfindet. Bereits zum fünften Mal wird zum gemeinsamen Techno feiern und Entspannen im Raum um Stuttgart und unter freiem Himmel geladen. Zunächst war nicht sicher, ob das Event auch 2019 stattfindet wird.

Das Freibad Gärtringen, als vorheriger Austragungsort des Events musste gestrichen werden, da Organisation und Administration  von der Gemeinde nicht zu tragen waren. Das Freibad des Badezentrums Sindelfingen als Alternative sichert nicht nur den Termin,es bietet darüber hinaus mehr Platz und weitere positive Konsequenzen für die Besucher.

Neben mehr Becken zum gemeinsamen Chillen, wird es auch einen Food-Court. Außerdem wird es im Unterschied zum letzten Jahr auch erstmals eine zweite Bühne geben. Es gibt also mehr Acts als zuvor und die Möglichkeit zwischen den Bühnen zu pendeln, auf denen die  DJs und andere Live Acts von 11:00 Uhr bis 22:00 Uhr zum tanzen bringen.

Ob Techno-verrückt oder House-infiziert bietet das WET Open Air Festival einen Tag mit heißen Beats und kalten Wasser zum abkühlen. International renommierte DJs sorgen für die Stimmung und der Food-Court für die Energie zum Tanzen.

Gerade das atmosphärische Setting zwischen Pool und Musik zeichnet dieses Event aus und soll wie in den Jahren zuvor beibehalten werden.Der diesjährige Vorverkauf spricht dafür, dass die Erweiterung auf zwei Bühnen gut ankommt und die Leute dieses Jahr eine mindestens genau so entspannte Erfahrung erwarten.

Es wird größer werden als letztes Jahr und die Erweiterung auf zwei Bühnen und mehr Acts deutet ein Wachstumspotential an. Man darf also gespannt sein, auf das was noch folgt.

Hinter dem Event steht 99 GHOSTS, eine Entertainment Marke in der Elektronischen Musikszene, die weltweit für die Organisation von Veranstaltungen wie dem WET Openening Air Festival verantwortlich sind. Neben dem Geheimtipp Sam Paganini (Drumcode Records) werden auch weltbekannten Namen wie FJAAK (Monkeytown Records) im Line-up präsentiert.

GHEIST (Radau), die von Star-DJ Solumun (Dynamic) entdeckt wurden und den Berliner Underground Sound prägten, werden ebenfalls auftreten.

Sie planen sogar eine besondere Show, nämlich einen DJ-Live-Hybrid. Was das ist? Es stehen noch Karten zum Verkauf, findet es heraus!

Die Künstler im Detail

Pan-Pot

Man lernt nie aus. Das dachten sich 2003 unabhängig voneinander auch die jungen, angehenden Produzenten Tassilo und Thomas – und schrieben sich bei einem Producer-Kurs am renommierten SAE Institut in Berlin ein. Kaum während des Studiums kennengelernt, fand man sich kurz darauf im Studio wieder. Gemeinsam.

Der Grundstein einer internationalen Musikkarriere war gelegt. Was mit sphärischen, düsteren und experimentellen Klängen begann, nahm vier Jahre später seinen ersten Peak an: Pan-Pot war geboren und direkt von Anfang an präsentierte sich das Duo ziemlich eindrucksvoll mit der Veröffentlichung ihres Debüt-Albums „Pan-O-Rama” – einem Werk, das kompromisslos ehrgeizig entstand und den Musikstil Techno im 360-Grad-Blickwinkel forcierte.

Zeitsprung ins Hier und Heute: Pan-Pot haben mit „Second State” ihr eigenes Label-Imperium geschaffen, reisen von Event zu Festival und von Club zu Open Air – weltweit! – und versprühen ihre unverwechselbaren Vibes on Stage mit der grenzenlosen Verbindung zwischen Techno, House und allem, was dazwischen liegt. Wie sich das anhört? Live zu erleben beim WET Open Air Festival.

Sam Paganini

Lange Zeit als Geheimtipp bei Insidern gehandelt – doch längst ist der Italiener weit drüber hinaus gewachsen: Sam Paganini hat die internationale Technoszene im Sturm erobert. Sein Facettenreichtum hat ihn dorthin geführt, wo er heute ist: an der Spitze des Underground. Brachiale, perkussive, bombastische und energetische Tracks sind seine Trademark – gespickt und formvollendet mit kraftvollen Harmonien in den einzelnen Stücken.

Dieses Konzept ging auf – und schnell um die ganze Welt! Releases auf Richie Hawtins Kult-Label „Plus 8” ebneten Sam Paganinis Weg zu einem der einflussreichsten Techno-Institutionen: Cocoon. Die nächste Stufe des Erfolges erklimmte er bei Adam Beyers Imprint „Drumcode”. Unvergessen ist der Track „Rave”, eine seiner größten Erfolge mit mehr als 30 Millionen Views auf YouTube. London – Singapur – Paris – Sidney – Sindelfingen. Welcome to WET Open Air Festival, Sam Paganini.

Kobosil

Zwei Jahre nach dem Mauerfall: die Geburtsstunde von Max Kobosil. Grenzen und Barrieren – die kennt der Berliner auch in seinem Sound nicht, solang es um Techno geht. Das Schlüsselerlebnis, DJ zu werden, war sein erster Besuch im Berghain.

Drei Stunden stand er in der Schlange– und aus dem einstigen Gast wurde ein Resident-DJ des berühmten wie berüchtigten Clubs. Das Berghain war und ist das Fundament von Kobosils Karriere, die ihn mittlerweile um die ganze Welt führt.

Seine Soundvielfalt reicht von subtil-hypnotischen Synthieklängen über Noise und Ambient bis hin zu dunklem, verspielten Techno. Und hin und wieder schafft es auch eine Acid- oder Industrialplatte in seine Setlist. Releases auf dem legendären „Ostgut”-Label brachten ihm weitere Lorbeeren ein.

Seine unverkennbare künstlerische Signatur zeichnet Kobosil aus, der als Alltime-Classic-Tracks unter anderem „Lust” von Locus, „Cosmic Movement” von The Martian und „War Dance” von Jay Denham angibt.

AKA AKA

AKA AKA: Zwanzig Gigs in sieben Wochen. Unzählige Remixe für Niconé & Sascha Braemer, für Remute, Oliver Koletzki und für Thomas Schumacher, um nur ein paar Namen zu nennen. Podcast-Gast bei Techno-Journalisten-Ikone Jürgen Laarmann in „1.000 Tage Techno”, in dem sie über Pro & Kontra der Musikszene sprechen.

Ein halbes Dutzend Auszeichnungen allein in ihrer deutschen Heimat als „Best Live Act”. Das sind AKA AKA – ihres Zeichens Producer, DJs, Remixer und Live-Performing-Artists. 2008 trafen sie zum ersten Mal aufeinander. Aus einer zufälligen Begegnung wurde eine Freundschaft fürs Leben.

Ihr vielleicht der breiten Masse bekanntester Track: „Woody Woodpecker”, der neun Jahre nach Erstveröffentlichung als Inbegriff und Definition des Minimal-Sounds gehandelt wird. Egal ob riesige Festivalbühne oder kleine, intime Club-Stage, AKA AKA wissen ihre Fanbase auf enthusiastische Art und Weise zu packen und zu faszinieren.

Aber nicht nur live ist das Duo „on fire”, auch ihre Studioproduktionen hallen lange nach, wie sie auf Releases, Kollaborationen und Veröffentlichungen anderer Künstler auf ihrem neuesten Label „Sacrebleu” beweisen.

Dominik Eulberg

Vögel, Natur, Westerwald, Apus Apus. Jeder Enthusiast der elektronischen Musikszene denkt da sofort an Dominik Eulberg. Dominik hat ein Merkmal, das ihn national – wahrscheinlich sogar international – von allen anderen DJs und Live-Acts unterscheidet: Er weiß es, Ornithologie und Techno in Perfektion zu vereinen.

Der begeisterte Hobby-Vogelkunde-Spezialist baut in seine Tracks immer wieder Sounds aus dem Umfeld von Mutter Natur ein. Eine Gabe, die ihm wohl in die Wiege gelegt wurde, lässt man seinen Nachnamen mal ein paar Sekunden auf sich wirken. Eulberg ist Beobachter der hiesigen Flora und Fauna und ein Meister seines klanglichen Fachs.

Dramaturgische, sich stetig steigernde Produktionen nehmen die Partypeople sofort mit auf eine Reise durch Magie, Ökologie und Techno. Mit dem Resultat: Kollaborationen mit DJ Hell, Nathan Fake, Roman Flügel.

Sein Label „Apus Apus” ist die prädestinierte Plattform, seine kreativen Ergebnisse der Öffentlichkeit kundzutun. Seit Jahren gehört er zur internationalen DJ-Elite der elektronischen Musikszene – um so mehr freuen wir uns, ihn beim WET Open AIr Festival dabei zu haben.

Marika Rossa

Von Rumänien und Australien über Belgien und Spanien bis hin zur Schweiz  – das ist nur ein Auszug aus der Schedule von Marika Rossa der letzten Wochen!  Natürlich fehlen auf ihrer musikalischen Reise um die Welt auch die Gigs in ihrer Heimat nicht, der Ukraine.

Und nicht nur dort wird die hochtalentierte Grande Dame des Techno hoch gelobt – obwohl sie gerade dort zu den bekanntesten und erfolgreichsten Vertretern der elektronischen Musik avancierte. Selbstredend.

Denn die schrille, bunte und im Auftreten leicht skurril erscheinende Persönlichkeit hat bereits mit AnGy KoRe und Deborah de Luca zusammengearbeitet. Klar lag da nahe, selbst ein eigenes Label ins Leben zu rufen: „Fresh Cut”, aus der Taufe gehoben im Jahr 2015. Und 2019? Spielt sie unter anderem in Porto, Prag, München und Kroatien – und Ende August in Sindelfingen beim WET Open Air.

Pappenheimer

Pappenheimer. Jahrgang: 1983. Geburtsort: Würzburg. Label: „Abfahrt”. Einflüsse: von Electro House bis Hard Techno. Stil: sämtliche Genres der harten elektronischen Musik. Neuester Clou: Kooperation mit Kerstin Eden als Projekt „Edenheimer”.

Soweit die Facts des 35-Jährigen, der als Initiator der „Abfahrt”-Event-Nächte im legendären Würzburger Club „Airport” großen Ruhm erlangte. 2015: sein erstes Album „Time Travel”, gefolgt von „Stolen Memory”, das drei Jahre später in die realen und virtuellen Recordstores kam.

Während er bei seinen Sets von den Massen auf dem Dancefloor umjubelt wird, zieht der Bajuware seinen imaginären Hut vor allem vor Acts wie The Prodigy, Aphex Twin, Dax J, deadmau5, Kölsch, Jeff Mills und Adam Beyer.

Neueste Aufgabe, die sich Pappenheiner selbst gestellt hat: die Präsenz und den Bekanntheitsgrad im Ausland weiter ausbauen. Natürlich nicht, ohne das Ziel in seinem Heimatland aus den Augen zu verlieren: Musik machen und damit begeistern.

Sascha Braemer

In der globalen House-Szene steht Sascha Braemer seit vielen Jahren für hochqualitativen Sound, für tiefsinnige Produktionen und bis ins Detail durchdachte Live-Shows. Seine Roots liegen in den 1990er Jahren, als man noch illegale Raves in stillgelegten U-Bahn-Schächten in seiner Heimat Berlin feierte.

Mit diesen Wurzeln im Background macht sich der musikalische Tausendsassa auf – auf eine Weltreise durch die Clubs. Sein Spirit ist überall zu fühlen: auf der Tanzfläche mit 120 Leuten in der kleinen Underground-Locations – oder auch auf den Dancefloors vor Zehntausenden bei spektakulären Open-Air-Events.

Beleuchtet man seinen Stil, stellt man schnell fest: Das klingt warm, synthieorientiert, beatgewaltig. Und zugleich schafft es Sascha Braemer mit der Prise unverwechselbarer Leichtigkeit, seinen ganz eigenen Style zu offerieren. Schlagworte, die man mit ihm in Verbindung bringt: Watergate Berlin, Rex Club Paris, DGTL, Love Family Park und natürlich sein eigenes Label „Whatiplay”. What will he play at WET? Prepare for the big!

Victor Ruiz

Wer 266.000 Follower auf Facebook hat, den verbindet man eigentlich nicht mehr mit dem Wort „Underground”. Und doch ist Victor Ruiz der personifizierte Underground – und der weiß die weltweiten Massen zu überzeugen.

Von Berlin aus, wo der eigentlich in São Paulo geborene Süd-Amerikaner wohnt und lebt, fliegt der Kreativkopf um die Welt. Getreu seines persönlichen Mottos „Music is Past, Present and Future” stellt er bei jeder Appearance unter Beweis, dass technoider Untergrund längst keine Nische mehr ist.

Und doch würde er den Begriff „massentauglich” nie in seinen Wortschatz aufnehmen. Ein ganz besonderes Teamwork, das ganz besondere Früchte getragen hat, ist die Kooperation mit Thomas Schumacher. „Wonder” und „Apollo II” sind hoch anerkannte Releases, die es in die Playlists der weltweit erfolgreichsten Techno-DJs geschafft haben.

Ein Zitat aus einem Bericht im Online-Magazin “Resident Advisor” bringt es par excellence auf den Punkt: „As Victor injects pure love on every single work he does, thanks to music, he exists.”

Raphael Dincsoy

„We are Techno“. So lautet die Event-Reihe von Raphael Dincsoy. Und: He is Techno! Der Baden-Württemberger gehört nicht nur im Südwesten zu den Koryphäen des harten, technoiden Sounds. Längst spielt er auf den großen Festivals Deutschlands und Europas.

Und während Raphael Dincsoy unter der Woche als Booker für einen der besten Clubs der Nation arbeitet – den Lehmann Club in Stuttgart – tritt er an den Wochenenden selbst an die Regler.

Vor Kurzem hat er seine neuesten Releases „Farewell Note“ und „Stay High“ (beides auf Lehmann Musik) auf den hiesigen Dancefloors getestet. Resultat: Abgehfaktor hoch zehn! Unbedingt mal auf Soundcloud checken, denn dort hat Raphael Dincsoy so allerhand an Produktionen und Sets am Start.

FJAAK

Das Berliner Duo FJAAK, die in Spandau als Live-Act starteten und sich zwischen 80s-Cyberpunk, Techno und Tech-House bewegen, produzierten unzählige Tracks in ihrer gemeinsamen Wohngemeinschaft.

Mit rund vierzig Tracks in der Hinterhand machte man sich auf den Weg durch die Clublandschaft. “Demos verschicken mit Erfolg”, lautete ihre Vision. Und der Traum wurde wahr: Das Berliner Live-Duo Modeselektor nahm sie an die musikalische Hand und ebnete FJAAK den Weg zu Events und Labels.

Veröffentlichungen auf diversen renommierten Labels waren das Basement. Ihren ersten Live-Auftritt hatten sie 2013, seit dem hat sich viel getan: FJAAK spielen bei den angesagtesten Festivals und in Clubs, wie dem Berghain. Vor wenigen Monaten verabschiedete sich mit Kevin ein Mitglied aus der Gruppe, um eine Solokarriere zu starten. Seit dem tritt das ehemalige Trio als Duo auf.

GHEIST

In den vergangenen zwei Jahren haben GHEIST ganz schön Wellen geschlagen. Sie prägen nicht nur den Berliner Underground-Sound, sondern genießen auch international hohes Ansehen. Nach Veröffentlichungen auf Top-Labels, wie Sashas Label “Last Night On Earth” oder auch Mobilee Records, starteten sie im vergangenen Jahr mit “Radau” ihr eigenes Outlet.

Dort veröffentlichten sie mit “Frequent Tendencies” direkt einen der Übertracks des Jahres, der sich in den Top-Ten der Jahres-Verkaufscharts von Beatport platzieren konnten.

Das blieb nicht ohne Folgen: Superstar-DJ Solomun wurde auf sie aufmerksam und schnappte sich die Jungs für sein Label Diynamic und die dazugehörige Künstleragentur, wo demnächst neue GHEIST-Tracks erscheinen werden. GHEIST werden beim WET Open Air Festival einen DJ-Live-Hybrid-Auftritt präsentieren: Eine Kombination aus klassischem DJ-Set, Live-Gesang und weiteren Live-Elementen.

Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Auf Wildwechsel.de veröffentlichen wir ausgewählte Artikel der Printausgaben sowie Artikel die speziell für den Online-Auftritt geschrieben wurden.

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