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Der Handball-Verein MT Melsungen nimmt an der antirassistischen Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung« teil. Auf dem Bild sind stellvertretend für das Team Domagoj Pavlovic, Finn Lemke, Lasse Mikkelsen und Julius Kühn (v.l.n.r.) zu sehen. | (c) Alibek Käsler
Der Handball-Verein MT Melsungen nimmt an der antirassistischen Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung« teil. Auf dem Bild sind stellvertretend für das Team Domagoj Pavlovic, Finn Lemke, Lasse Mikkelsen und Julius Kühn (v.l.n.r.) zu sehen. | (c) Alibek Käsler

Ein rassistischer Drohbrief gegen den isländischen Handball-Bundestrainer Alfred Gislason sorgte in der Handball-Szene für große Empörung. Der Bundesligist MT Melsungen macht seinen Standpunkt deutlich: „Wir sind Team Alfred!“. Die Handball-Spieler des Vereins nehmen an der Trikot-Aktion der nordhessischen Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung« teil. 

So trugen sie beim Heim-Spiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstag Trikots mit der Logo-Aufschrift der Aktion. Anhand dessen möchte sich der MT Melsungen klar gegen Rassismus im Sport aussprechen.

Wir haben Dir die wichtigsten Informationen zu der antirassistischen Aktion zusammengefasst.

Was ist passiert?

Der Deutsche Handballbund (DHB) sowie zahlreiche Sportler sprachen sich nach einer Droh-Attacke gegen den Handball-Bundestrainer Alfred Gislason in den sozialen Medien gegen rassistisches Verhalten im Sport aus.

Der Handball-Verein MT Melsungen startete daraufhin eine Trikot-Aktion, die Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung». Den Namen der Initiative nutzten die Spieler des Vereins beim Spiel gegen die HBW Balingen-Weilstetten als Logo-Aufschrift.

Damit zeigt sich der Verein solidarisch mit dem Isländer und möchten zugleich ein generelles Zeichen für mehr Vielfalt im Sport setzen.

Was wir daraus lernen können

Immer mehr Vereine, Verbände und Fan-Gemeinden setzten sich gegen Menschenfeindlichkeit im Sport ein. Trotz dessen ist Alltags-Rassismus in der Sport-Szene immer noch weit verbreitet.

Die erst kürzlich bekannt gewordenen Drohungen und Beleidigungen gegen den isländischen Handball-Trainer zeigen uns eine besorgniserregende und ernst zu nehmende Situation.

Gislason ist schon seit mehreren Jahrzehnten mit vollem Herz, Einsatz und Leidenschaft im deutschen Handball dabei. Doch rassistisches Verhalten ist auch in der Handball-Szene seit eh und je vorhanden.

Jeder Mensch ist gleich! Der MT Melsungen macht es vor: Mit der Teilnahme an der nordhessischen Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung« möchte sich der Handball-Verein gegen rassistisches Verhalten im Sport aussprechen. | (c) Hatice EROL Pixabay
Gleiche Recht für alle Menschen ! Der MT Melsungen macht es vor: Mit der Teilnahme an der nordhessischen Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung« möchte sich der Handball-Verein gegen rassistisches Verhalten im Sport aussprechen. | (c) Hatice EROL Pixabay

Die Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung»

Christine Höhmann, Marketing Leiterin des MT Melsungen zur Trikot-Aktion:

Hass und Hetze haben keinen Platz im Sport. Hier wollen wir aktiv gegensteuern. Die MT steht für Weltoffenheit, Vielfalt, Gleichberechtigung, Respekt und Toleranz. Unsere neuen Trikots tragen das Logo der ‚Offen für Vielfalt‘-Initiative, um ein deutliches Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass es bei uns keinen Platz für Diskriminierung und Ausgrenzung gibt.

Der Handball-Verein MT Melsungen hat sich der nordhessischen Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung» kurz nach seiner Gründung im Jahr 2018 als Kooperations-Partner angeschlossen. Diese setzt sich für mehr Vielfalt und Toleranz im Sport ein.

So wird beispielweise bei Heim-Spielen in der Kasseler Rothenbach-Halle mithilfe von Videoleinwänden, Bandenwerbung und Infoständen auf die »Offen für Vielfalt«-Initiative aufmerksam gemacht . Vor allem die Trikots sollen das Toleranzbündnis bei Auswärtsspielen sichtbar machen.

Axel Geerken, ehemaliger Handball-Spieler und momentaner Manager des MT Melsungen, zur Drohung gegen Gislason:

Alfred Gislason ist unser Bundestrainer, das Herz unserer Nationalmannschaft. Sechs Spieler der MT Melsungen gehören derzeit zum Kader der National-Mannschaft und einer unserer Spieler sowie unser Trainer sind Landsmänner von Gislason. Wir sind Team Alfred!“ erklärt der MT-Manager.

Michael Sasse, Sprecher der Aktion »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung» , äußerte sich ebenfalls zum Thema Rassismus in Sport:

Sport steht für Teamgeist und Fair Play. Sport ist bunt, mit all seinen Arten und mit all seinen Athletinnen und Athleten. Das ist eine unstrittige Tatsache. Und das ist auch gut so. Der ungeheuerliche Drohbrief gegen Alfred Gislason zeigt, dass wir uns weiter mit viel Kraft und langem Atem gegen Rassismus im Sport einsetzen müssen. Das respektvolle und faire Miteinander der Nationen ist das Leitmotiv eines jeden sportlichen Wettkampfes. Und das sollte es auch für eine starke und freie Gesellschaft sein.

Wie es zur Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung» kam

Chemnitz 2018. Eine Zeit, in der Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder ihres Einsatzes für Demokratie zur Zielscheibe rassistischer Angriffe wurden. Viele haben die schockierenden Videos der „Hetz-Jagden“ bis heute noch im Kopf.

So kam es im Oktober 2018 zu einem Entschluss von fünf in Kassel ansässigen Unternehmen – die Hübner GmbH, die Schaltbau Bode Gruppe, die K+S Aktiengesellschaft, die Kasseler Sparkasse und die Wintershall Dea GmbH. taten sich zusammen.

Das Ziel: ein ganz klares Zeichen gegen Rassismus und für ein vielfältiges Miteinander zu setzen. Zusammen starteten sie die nordhessische Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung« .

Mehr als 30 Unternehmen und Organisationen, unter ihnen wissenschaftliche Institutionen und Bundesliga-Vereine, versammeln sich mittlerweile als Partner*innen unter dem Dach der Initiative. Sie vereinen ihre Kräfte und nutzen gemeinsam Netzwerke.

Weitere Informationen zur Aktion »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung« erhältst Du unter www.offenfuervielfalt.de.

Nachfolgend haben wir Dir ein Video des Public Dialogue Consultants beigefügt. Dies ist eine Partner-Agentur für Wintershall, die im Auftrag der Initiative »Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung» folgende Rede gehalten hat:

Von Lorin Azizi

Liebe Leser*innen, ich bin Lorin, 21 Jahre alt und studiere zur Zeit das Fach Medienwissenschaften an der Philipps-Universität-Marburg. Das Verfassen von Artikeln hat mich schon immer sehr stark interessiert. Aus diesem Grund bin ich seit März 2021 als festes Mitglied beim Wildwechsel dabei. Ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß dabei meine Beiträge anzuschauen, wie ich beim Schreiben.

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