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(Baunatal/Gießen/Northeim) Was haben ein Stau auf der A42, die Cranger Kirmes und ein zwielichtiger Friedhof gemeinsam? In Sträters Gutenachtgeschichten werden sie zu Bühnen für ein humorvoll-düsteres Spektakel, das irgendwo zwischen Lesung, Theater und Grusel-Hörspiel liegt. Doch nicht Torsten Sträter selbst liest seine Texte – sondern Sascha Rotermund, Schauspieler und Synchronstimme von Benedict Cumberbatch. Begleitet wird der Abend live von Volker Präkelt, der mit seiner Musik für Gänsehaut-Atmosphäre sorgt…

Torsten Sträters Gutenachtgeschichten: Horror, Alltag und ein Augenzwinkern!

Bevor Torsten Sträter deutschlandweit durch seine TV-Auftritte bekannt wurde, schrieb er Horror-Kurzgeschichten. Sie entstanden zwischen 2003 und 2006 und führen in vertraute Gefilde: Das Ruhrgebiet. In den Sträters Gutenachtgeschichten geht es nicht um klassische Grusel-Schauplätze. Vielmehr entfaltet sich das Unheimliche in Alltäglichem: auf Autobahnen, in Großraumdiscountern, auf Volksfesten. Der Humor, für den Sträter bekannt ist, zieht sich wie ein roter Faden durch diese Geschichten – schräg, bissig und immer wieder überraschend.

Ein Zitat aus der Hildesheimer Presse bringt es auf den Punkt: „Das Grauen lauert nicht nur in verfallenen Friedhöfen oder schottischen Schlössern, sondern in ganz alltäglichen Orten im Ruhrgebiet.“ Gerade diese Kombination aus Lokalkolorit und Fantastik macht den Reiz der Texte aus.

Sascha Rotermund: Stimme zwischen Gänsehaut und Gelächter

Für die Lesung hat Sträter seine Texte einem vertrauten Profi anvertraut: Sascha Rotermund, bekannt als deutsche Synchronstimme von Benedict Cumberbatch. Ob als Sherlock Holmes, Doctor Strange oder Alan Turing – Rotermunds Stimme steht für Spannung, Tiefe und Charisma. Genau diese Qualitäten bringt er auch bei der Lesung auf die Bühne. Dabei gelingt ihm der Balanceakt zwischen schauriger Stimmung und humorvoller Pointierung.

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Arte Criminale 2016: „Die Kunst des Mordens“ – Das erste Programm von Arte Criminale mit Susanne Hayo (voc), Sascha Rotermund (Erzähler), Volker Präkelt (Autor, keys), Achim Rafain (b) und Martin Langer (dr).

In Veranstaltungsankündigungen wird betont, dass der Abend nicht bloß eine Lesung ist. Die Live-Performance lebt vom Zusammenspiel zwischen Stimme, Text und Klang. Auch Rotermunds Bühnenpräsenz trägt dazu bei: Seine Lesung ist präzise inszeniert, ohne übertrieben zu wirken.

Soundtrack zur Gänsehaut: Volker Präkelt am Klangmachertisch

Ein weiteres Element, das Sträters Gutenachtgeschichten zu einem Erlebnis macht, ist die musikalische Untermalung. Volker Präkelt – Journalist, Musiker und Klangkünstler – steht live auf der Bühne und liefert das akustische Fundament für die Geschichten. Zwischen mystischen Piano-Einlagen und sphärischen Klängen entfaltet sich eine unheimliche, dichte Atmosphäre.

Wie ein Veranstaltungsportal zusammenfasst: Mit seinen Tastenkünsten sorgt Volker Präkelt für die passend unheimliche Atmosphäre. Das Sounddesign wirkt dabei nie aufdringlich, sondern verstärkt gezielt Spannungsbögen und Pointen.

Live in Mittelhessen und Südniedersachsen: Gießen, Baunatal und Northeim

Im Dezember 2025 macht die Tour unter anderem in drei Städten Station, die alle zwischen Kassel, Marburg und Göttingen liegen: Am 11. Dezember ist Sträters Gutenachtgeschichten in der Kongresshalle Gießen zu erleben, einen Tag später – am 12. Dezember – in der Stadthalle Baunatal, bevor am 13. Dezember in der Stadthalle Northeim die letzte Lesung des Jahres stattfindet. Beginn ist jeweils um 20:00 Uhr. Die Termine sind ideal für alle, die eine Mischung aus Literatur, Klangkunst und feinsinnigem Grusel erleben möchten – abseits der ganz großen Städte.

Von der Schublade auf die Bühne: Sträters frühe Werke als Live-Erlebnis

Die Geschichten, die heute als Sträters Gutenachtgeschichten auf der Bühne gelesen werden, stammen aus einer Zeit, als Sträter noch kaum bekannt war. Zwischen 2003 und 2006 entstanden sie in seiner Freizeit – eine kreative Phase, in der sich Alltagssatire, Phantastik und schwarzer Humor mischten. Diese Texte waren nie für ein Massenpublikum gedacht. Dennoch wurde daraus später ein gefeiertes Hörbuch – und nun eine ungewöhnliche Lesung mit Musik.

Ein Beitrag auf Phantastik-Literatur.de weist darauf hin, dass sich die Wahrnehmung von Sträters Werk gewandelt hat. Der Autor ist heute bekannter denn je, seine früheren Texte erhalten dadurch eine neue Bühne. Im Forum heißt es: „‚Jacks Gutenachtgeschichten‘ sind wohl marketingtechnisch gegenüber ‚Sträters Gutenachtgeschichten‘ mittlerweile deutlich im Nachteil.“

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Sascha Rotermund: Die Stimme hinter der Figur

Der 1974 geborene Schauspieler Sascha Rotermund hat zahlreiche Hauptrollen im Theater gespielt, etwa am Schauspielhaus Bochum und in Zürich. Seine bekannteste Tätigkeit bleibt jedoch die Synchronisation prominenter Hollywood-Stars. Neben Benedict Cumberbatch lieh er auch Jon Hamm („Mad Men“) und Omar Sy („Lupin“) seine Stimme. Diese Vielseitigkeit macht ihn zur idealen Besetzung für Sträters Textwelten – mal sarkastisch, mal dramatisch, mal verstörend komisch.

Auf seinem Instagram-Kanal gibt Rotermund Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen. Proben, Tourvorbereitungen und stimmliche Experimente dokumentieren den kreativen Prozess hinter der Lesung.

Volker Präkelt: Sounddesigner mit journalistischem Feingefühl

Der Name Volker Präkelt ist vielen Hörspiel-Fans vertraut. Als Mitgestalter von „Terra X“-Sendungen und Kinderhörspielen wie „Willi wills wissen“ bringt er ein feines Gespür für narrative Dramaturgie mit. In Sträters Gutenachtgeschichten übernimmt er das Live-Sounddesign: atmosphärische Sounds, Melodien und Geräuschkulissen entstehen in Echtzeit und wirken wie ein akustisches Bühnenbild.

Das Zusammenspiel zwischen Rotermunds Stimme und Präkelts Musik schafft eine immersive Stimmung – eine Besonderheit, die über herkömmliche Lesungen weit hinausgeht.

Sträters Gutenachtgeschichten - Die gesammelten Horror-Storys | (c) Ullstein Taschenbuch

»Sträters Gutenachtgeschichten – Die gesammelten Horror-Storys«

Torsten Sträter kann auch anders: In »Sträters Gutenachtgeschichten« zeigt der Meister des schrägen Humors seine dunkle Seite – mit bitterbösen, gruseligen Kurzgeschichten aus ganz alltäglichen Orten. Altenheime, Autobahnen, Wohnzimmer: Das Grauen ist näher, als man denkt.

Schräg, unheimlich und trotzdem typisch Sträter. Bild: (c) Ullstein Taschenbuch

Ein Genre für sich: Keine klassische Comedy, kein typisches Hörbuch

Sträters Gutenachtgeschichten stehen zwischen den Genres. Sie sind keine typische Comedy-Show, aber auch kein trockenes Literaturformat. Die Mischung aus Performance, Sound und Text macht sie für ein Publikum interessant, das neue Formen des Erzählens schätzt.

Eine Käuferbewertung bei Thalia fasst das treffend zusammen: „Ich habe schon alle vorherigen Werke von Torsten Sträter … Nun … bin ich doch neugierig geworden.“ Der Hinweis, dass klassische Gänsehaut nicht im Vordergrund steht, zieht sich durch viele Bewertungen. Der Humor bleibt das Hauptmotiv – begleitet von einer Prise wohligem Grusel.


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FAQs – Häufige Fragen zu Sträters Gutenachtgeschichten
  • Wer liest die Geschichten auf der Bühne? Nicht Torsten Sträter selbst, sondern Sascha Rotermund – bekannt als Synchronsprecher von Benedict Cumberbatch.
  • Was erwartet das Publikum inhaltlich? Kurze Geschichten mit schwarzem Humor, ungewöhnlichen Wendungen und Ruhrgebiets-Flair.
  • Wie ist die Atmosphäre vor Ort? Eine Mischung aus Lesung, Theater und Klangkunst – mit viel Liebe zum Detail inszeniert.
  • Ist das Event auch für Menschen geeignet, die keine Horror-Fans sind? Ja, denn der Fokus liegt eher auf Satire, Sprachwitz und Alltagsbeobachtung mit dunklem Einschlag.
  • Wo kann man Tickets kaufen? Zum Beispiel über ADticket.de oder direkt bei den Locations vor Ort.

Nützliche Links zum Thema

Lauscherlounge – Sträters Gutenachtgeschichten live

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Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Seit 2021 erscheint Wildwechsel ausschließlich online. Laut Auswertung hat sich dadurch die Zahl der Leser noch mal deutlich gesteigert.

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