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Bollos Popshow im KuBa: Interview mit DJ Bollo!
Bollos Popshow im KuBa: Interview mit DJ Bollo!

Wer kennt noch „Ronny’s Popshow“? Sechs Jahre lang bereicherte die Musikshow von 1982-88 das Programm des ZDF und entwickelte sich zum Kult. Das lag daran, dass die Videoclips von Ronny, einem Schimpansen, vorgestellt wurden (mithilfe der Stimme von Otto Waalkes).

Diese Idee inspirierte auch den Scherfeder DJ Bollo. In „Bollos Popshow“ liefen seit 1987 im Warburger KuBa Musikvideoclips nonstop. Heute gibt es die Party in der Form nicht mehr. Dennoch: „Nachdem Hacky seinen Laden wieder übernommen hatte, brauchte er ein Konzept und einen Namen für die ‚alten Kuba-Leute‘, Ü30 war ja schon vergeben, dann fiel uns die alte Pop-Show wieder ein“, erzählt Bollo, der seinen Spitznamen aus Kinderzeiten hat.

Auch nach über 30 Jahren KuBa gibt es heute noch die Popshow. Von vergangenen Zeiten, wie man auf die Idee kam, Bollos Popshow zu veranstalten und was das Kuba einem seiner DJs der ersten Stunde bedeutet, erzählt uns Bollo im Ww-Interview!

Bollos Popshow im KuBa: Interview mit DJ Bollo!

Seit wann genau arbeitest du im Kuba?

1986 mit der damaligen „Freitagabend-Party“, Prime time, Platten in den Koffer und ab ging’s! 70er und aktuelles, vor allem aber Heavy Metal für den MCO (Anm.: Motorradclub Ossendorf).

Wie bist du auf „Bollos Popshow“ gekommen?

„Bollos Popshow“ war eine Blitzidee aufgrund von „Ronny’s Pop-Show“ im TV, da wo die Videoclips von einem Affen Videoclips präsentiert wurden. Was TV kann, können wir auch, nur ohne Affen. Die aktuelle Bollos Popshow hat mit dem damaligen Konzept nichts mehr zu tun, es gab zwar noch ein Review zum 25-jährigen, aber das war’s dann auch.

Nachdem Hacky seinen Laden wieder übernommen hatte, brauchte er ein Konzept und einen Namen für die „alten Kuba-Leute“, Ü30 war ja schon vergeben ;-), dann fiel uns die alte Pop-Show wieder ein. Das erste Motto war dann „Retro – let’s go dancing“ dann „Best of good old Times“, garniert mit aktuellen Hits.

Wie bist du dazu gekommen, DJ zu werden?

Ich wurde berufen! (Scherz) Ich wurde gefragt ob ich zur Abschlussfeier der Realschule Peckelsheim auflegen könnte. Ich war 16, hatte einiges an LPs und Singles und sowas wie eine Anlage und Lichtorgel. Es folgten weitere Abschlusspartys, Geburtstagsfeiern usw. ‚Nen geilen Deal habe ich damals gemacht, indem ich eine Santana-LP gegen 50 Oldie-Singles tauschte!

Aber angefangen hat alles mit meinem ersten Plattenspieler mit 9 Jahren: gebt mir Vinyl, aber nix Deutsches! Dann mit dem Musikinformationsmagazin „Bravo“ als „Ideengeber“ (?!) sowie die „Hr3-Hitparade“, Disco, Musikladen, später kam dann der Rockpalast dazu. Die Zeit, in der ich Hacky (Anm. Kuba-Chef) aus Willebadessen kennelernte, war eine irre Zeit.

Wie kommst du zu dem Spitznamen?

Bollo heiße ich seit der 2. Klasse, mein Kumpel hatte wohl einen Kreativitätsschub, oder aber zu viel Sulky-Rennen geguckt. Es gab in den 70ern einen Jockey namens Hein Bollo. Viele Menschen kennen – glaube ich – bis heute meinen richtigen Namen nicht. Sogar einige Lehrer haben mich Bollo genannt!

Bollos Popshow: Ein Plakat aus vergangenen Zeiten!
Bollos Popshow: Ein Plakat aus vergangenen Zeiten!

Du bist einer der dienstältesten DJs im Kuba. Was hat sich in den Jahren verändert?

Dienstältester DJ hört sich so enddgültig/alt an, naja mit 52 bin ich für die 16-18 Jährigen ja auch eher ein alter Sack, ich bin auch nur noch zur Popshow oder zu Konzerten im KuBa, Musik verbindet weiterhin und ist so vielfältig geworden, (»Let’s go electro« oder so), verändert, es ist alles schnelllebiger geworden und insgesamt globaler und vernetzter, aber zum Abtanzen geht’s immer noch ins KuBa, ich erlebe es eher umgekehrt, dass auch junge Menschen zur Popshow ins Kuba kommen um die Mischung aus alter und aktueller Musik zu erleben.

Gibt es noch Gäste aus deiner Anfangszeit?

Auf jeden! Freundschaften aus der Zeit sind geblieben. Die „alten“ KuBa-Gesichter/ Dauergäste kommen immer noch, in unterschiedlichsten Konstellationen, Gruppierungen, es kommen aber auch Gäste, die erst seit der Popshow vorbeikommen.

Was macht für dich Bollos Popshow aus?

Das Flair von tanzfreudigen, entspannten Gästen, vor allem wenn die alten Sachen dann auch noch von Vinyl gespielt werden. Freude! Wenn das Safri Duo von AC/DC abgelöst wird und Stretch die Frage stellt »Why Did You Do It« oder Hacky das Grausen kriegt, wenn »Am Fenster« von City läuft und ohne »Nothing Else Matters« kann ich nicht nach Hause gehen. Auch Marius bleibt „Mit 18“ ein Hit.

Gibt es für dich ein Highlight, an das du dich immer wieder gern erinnerst?

Highlight war die erste „neue“ Popshow. Bei all den Menschen, die man ewig nicht mehr gesehen hatte, war die Stimmung top. „Das habe ich ja schon ewig nicht mehr gehört“ oder „Hast du noch die alten Sachen von … Cure, Sisters, Burundi Black oder Doors, Stones, Led Zeppelin etc …“

Oder damals die 5-Jahre-KuBa-Party im Steinberg Wrexen mit Bands! Und die 10-Jahre-Kuba-Party in Ossendorf. Bei beiden Partys habe ich auch aufgelegt.

Was für ein Publikum kommt bei Bollos Popshow auf seine Kosten?

All die, die Bock auf abrocken haben oder einfach mal den „Speck schütteln“ wollen (wenn die Augen „bling bling“ machen, wird Avicii das „Ding“!), wer den Spagat zwischen 70er und aktuellen Hits nicht scheut.

Was bedeutet dir das Kuba?

Das KuBa ist wie ein altes Zuhause. Zu Spitzenzeiten war ich mit meiner Frau mittwochs, freitags und samstags da. Hacky und Ingrid sind das KuBa und gute Freunde seit über 30 Jahren.

Die nächsten Events im KUBA in Welda:

Von Maria Blömeke

Ehemaligen Ww-Redakteurin

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