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Tri Continental
Tri Continental – das sind Madagascar Slim, Bill Bourne und Lester Quitzau

Endlich ist ein Ende des Sommerlochs in Sicht! Am 1. September beginnt das zweite Halbjahr im „Esel“ in Einbeck-Sülbeck mit kulturellem und musikalischem Programm. Seit über 25 Jahren besteht das Kulturzentrum in seiner aktuellen Form bereits und beherbergt damit eine der am längsten regelmäßig stattfindenden Konzertserien in Niedersachsen. Genutzt wird der Saal, der ehemals die Dorfkneipe war, um das dörfliche Leben zu erhalten. Neben kulturellem Programm wird hier aber auch politischer und sozialer Austausch angeregt.

Drei Kanadier mit Gitarre

Anfang September sind aber zunächst einmal drei Kanadier in dem idyllischen Dorf zu Gast und bringen Musik aus der großen, weiten Welt mit. Bill BourneLester Quitzau und Randriamananjara Radofa Besata Jean Longin (der Einfachheit halber „Madagascar Slim“ genannt) haben den Blues im Blut. Sie spielen als Tri Continental im Esel – und das nicht zum ersten Mal. Schon 2001 und 2003 traten die drei Gitarristen erfolgreich im Esel auf.

Solo waren alle drei bereits zuvor erfolgreich. Bourne und Quitzau waren beispielsweise für den JUNO, quasi dem kanadischen Grammy, nominiert. Madagascar Slim hat bereits seit seinem 99er Album „Omnisource“ eine solche Trophäe im Regal stehen. Zusammen puzzlen sie aus den Teilen ihres jeweiligen Könnens ein musikalisches Gesamtbild mit viel Gefühl, Authentizität und Flair. Verbunden werden hier Blues, Weltmusik, keltische Einflüsse, Folk, Flamenco und afrikanische Klänge – das gefällt nicht nur in Kanada.

Blues Begabung

Bill Bourne, dessen Name an das Alter Ego eines Superhelden erinnert (vgl. Peter Parker, Bruce Banner…) besitzt ebenfalls eine besondere Fähigkeit. Als Gitarrist und Improvisator weiß er auch nach Jahren der Musikkarriere noch zu überraschen und mitzureißen. Herausragend ist er auch noch in der Hinsicht, dass er stets einen Zylinder trägt: sein Markenzeichen.

Lester Quitzau ist kein Purist, sondern eher sensibel und einfühlsam, wenn es um Bluesmusik geht. Von Situation und Umfeld inspiriert versteht er es, gegebene Klangräume zu nutzen. In der Zusammenarbeit mit seinen beiden Partnern ergibt sich ein innovatives und authentisches Gitarrenspiel, das voll ist von Liebe zur Musik.

Madagascar Slim etabliert seinen eigenen Stil, den er „Malagasy Blues“ nennt. Knifflige Rythmen aus Madagaskar und traditionelle afrikanische Instrumente prägen seinen Anteil an den gemeinsamen Konzerten. Auf der Bühne produziert er Klänge mit Saiteninstrumenten, die sicherlich noch nicht jeder im Ohr hat. Und vielleicht zeigt er sogar ein paar Schritte des nord-madagassischen „Salegy“-Tanzstils, den er virtuos beherrscht?

Klangvielfalt

Mit im Gepäck haben Tri Continental im Esel noch weitere Instrumente: Neben Fiddle, akustischen und elektrischen Gitarren erzeugen Kalimba und Valiha exotische Klänge, die einen von fernen Ländern träumen lassen.

Die Kalimba ist ein Lamellophon, das auf einem Resonanzkörper aus Holz sitzt. Das traditionelle afrikanische Instrument gespielt, indem an den aufgereihten Eisenzungen gezupft wird. Genannt wird es deshalb auch „Daumenklavier“.

Die Valiha ist das Nationalinstrument von Madagaskar und wird aus einem Bambusrohr gefertigt. Metallsaiten laufen an diesem entlang über verstellbare Brücken. Diese werden üblicherweise mit den Fingernägeln gespielt und meist für traditionelle, aber auch moderne madagassische Musik verwendet.

» Tri Continental im Esel Einbeck-Sülbeck, 01.09.2018 ab 20:00 Uhr

» Mehr Informationen zu „Kultur im Esel“ auf deren Website

» Die Website von Tri Continental

Von Isabel Holst

Ww-Redakteurin

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