
Wenige Wochen nach der Einweihung des neuen Laborgebäudes für den Fachbereich Life Science Technologies feierte die Hochschule OWL den Bezug eines weiteren Neubaus auf dem Campus in Lemgo: Am Langenbruch/Hornscher Weg ist ein hochmodernes, nachhaltiges Labor- und Bürogebäude entstanden. Noch nicht einmal ein Jahr nach dem offiziellen Spatenstich kann die Hochschule damit das erste eigene Bauprojekt als Bauherrin abschließen. Am gestrigen Donnerstag (30. Oktober) wurde der Neubau offiziell eingeweiht.
Ermöglicht wurde das erste eigene Bauvorhaben durch das Hochschulfreiheitsgesetz, das es den Hochschulen im Land erlaubt hatte, selbst Bauherrin und Eigentümerin zu sein. „Die Hochschule OWL hat von dieser Regelung zum ersten Mal Gebrauch gemacht. Deshalb ist das Projekt ein historisches Ereignis für uns“, erklärt Hochschulpräsident Dr. Oliver Herrmann. Ziel sei es, die hohe Qualität der Lehre und Forschung auf dem Campus weiter zu sichern und auszubauen. „Auch die Beschäftigten werden von dem neuen Gebäude profitieren“, ergänzt Herrmann, der zudem die gute Zusammenarbeit zwischen Hochschule und der Alten Hansestadt Lemgo lobt.
Ein weiterer Grund für die Maßnahme war die steigende Zahl der Studierenden: „Die Hochschule OWL ist in den letzten Jahren stark gewachsen, das führt zu mehr Raumbedarf in Forschung, Lehre und Verwaltung“, sagte Professorin Claudia Fries, Vizepräsidentin für Qualitätsentwicklung und Infrastruktur, in ihrem Grußwort. „In Lemgo sind heute rund 3.800 Studierende eingeschrieben, im Jahr 2000 waren es noch 1.500 – das ist eine tolle Entwicklung.“
An der Feierstunde nahmen rund 100 Gäste teil, darunter knapp die Hälfte Nachbarn und Anwohner. Sie zeigten sich begeistert von dem hochmodernen Gebäude, das über eine Nutzfläche von knapp 1.600 Quadratmetern verfügt. Unter anderem erhalten hier Studierende und Lehrende des Fachbereiches Elektrotechnik und Technische Informatik sowie die Beschäftigten der IT und der Verwaltung neue Lehr- und Arbeitsräume. Zusätzlich bieten Meeting Points in Form von Gemeinschaftsküchen und modernen Sitzgruppen auf den Fluren die Möglichkeit, sich auszutauschen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 5,5 Millionen Euro.
Das Gebäude hat ein Nachhaltigkeitszertifikat in Silber gemäß dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) erhalten. „In diesem Bewertungssystem wird das Gebäude ganzheitlich betrachtet mit einem Fokus auf die Senkung der Kosten im Lebenszyklus. Die Kosten der Herstellung und des Betriebs werden gesenkt, denn überall wo Kosten entstehen, werden auch Ressourcen verbraucht“, erläuterte Professorin Fries. „So entsteht ein ökonomisch und ökologisch nachhaltiges Gebäude.“
Bürgermeister Dr. Reiner Austermann hob in seinem Grußwort hervor, wie bedeutsam die Ausdehnung des Lemgoer Campus Richtung Innenstadt für das weitere Zusammenwachsen von Hochschule und Stadt sei. Im Anschluss an den offiziellen Teil waren Führungen durch das neue Gebäude möglich.
Das neue Labor- und Bürogebäude fügt sich in eine Reihe von weiteren Baumaßnahmen auf dem Campus Lemgo ein: Anfang Oktober wurde das neue Laborgebäude für den Fachbereich Life Science Technologies eingeweiht. Das Centrum Industrial IT (CIIT) soll ein Zweitgebäude erhalten – die Arbeiten haben bereits begonnen. Zusammen mit der Erweiterung des CIIT wächst in Lemgo ein Technologiecampus für die Intelligente Automation. Auf Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft und der Hochschule OWL entsteht hier eine Zukunftsfabrik – die SmartFactoryOWL.
» Text: Tobias Schneider
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