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Casey’s Orbit im Ww-Interview

Ww: Wie würdet Ihr Euch selbst und Eure Musik beschreiben?
 A.J.: Na ja, wie ihr sicherlich wisst, ist das gar nicht so einfach… Wir bevorzugen eigentlich die Terminologie „Splashbeat“ (zitronenfrische beats mit jeder menge Splash!), aber ich schätze, da könnt ihr auch nichts damit anfange. Also dann halt am ehesten Rock in Richtung Britpop…

Ww: Warum hat es so lange, immerhin 3 Jahre, gedauert, bis ihr nach eurem Debüt-Album „Splashbeat“ das neue Album „Almost Home“ nachgelegt habt?
 A.J.: Da gab es leider einige Unstimmigkeiten mit unserer damaligen Firma. Wir waren blöde Mimosen, die gedacht haben sie müssen selbst den Arsch nicht mehr hochbekommen – alles wird für sie erledigt. Dazu kamen ein paar Lebenskrisen, die uns sehr viel Zeit gekostet haben. Aber jetzt ist alles gut!

Ww: Wo wärt ihr jetzt, wenn ihr damals nicht auf dem Visions-Sampler erschienen wärt, und somit Enola/TIS/eastwest auf euch aufmerksam wurde?
 A.J.: Das ist ’ne sehr gute Frage, auf die es wahrscheinlich keine gute Antwort gibt. Es könnte gut sein, dass wir unseren Biss beibehalten hätten und jetzt die Charts stürmen würden, wenn wir damals nicht den Erfolg gehabt hätten. Wer weiß das schon…

Ww:
Woher nehmt ihr die Ideen für eure Songs?
 A.J.: Wie? Woher wir die Ideen für unsere Songs nehmen? Wie nehmen??? Nee, im Ernst. Meistens entstehen die Songs folgendermaßen: John F. kommt beim Üben auf irgendein Lick, den er dann vorspielt, das Ganze wird dann solange verändert, bis das Lick nicht mehr zu erkennen ist und fertig ist die Laube. Oder ich (A.J.), bzw. Serge bringen das gleich an, und die Prozedur nimmt ihren Lauf.

Ww: Ist es euer Anspruch, nur die Leute zu unterhalten oder wollt ihr mehr?
 A.J.: Ich glaube, ich verstehe die Frage nicht so ganz. Solltest du wissen wollen, ob wir irgendeine Message von uns geben wollen, lautet die Antwort definitiv NEIN! Wir wollen lediglich selbst Spaß am Musikmachen haben. Sollten die Leute dabei auch Spaß haben, ist das natürlich um so geiler.

Ww: Was ist euer Lieblingssong auf „Almost Home“? Warum hat der es euch besonders angetan?
 A.J.: Den anderen Zweien gefällt glaub ich „Goodbye“ am besten. Ich finde das auch sehr gut, „Can one woman be“ gefällt mir aus sehr persönlichen Gründen am Besten.

Ww: Ihr seid eine multinationale Truppe: Ein Südafrikaner, ein Amerikaner und ein Schweizer. Wo seid ihr aufeinander getroffen? Wie ist es zu der Band gekommen?
 A.J.: Forello und Ich (A.J.) haben uns in München über einen gemeinsamen Bekannten (Hector Casey) kennengelernt. Bei einem gemeinsamen Abstecher nach Oberstdorf im Allgäu haben wir bei einer Sauftour Serge aufgegabelt. Irgendwann hat sich dann rausgestellt, dass er Drummer ist, und wir haben ihn vom Fleck weg verpflichtet.

Ww: Habt Ihr musikalische Vorbilder, denen ihr nacheifert?
 A.J.: John F. eifert wohl schon ein bisschen Typen wie „Sonny Landreth“ oder „Danny Gatton“ nach. Ich selbst bin stark von alten Country-Bluesern wie Hank Williams, aber auch von Typen wie Trent Reznor beeinflusst. Bei Serge ist das so ’ne Sache… Bei ihm gibt eigentlich nur „Cheap Trick“ oder „Züri West“.

Ww: Was hat es mit eurem Bandnamen auf sich?
 A.J.: Das ist eine Hommage an einen sehr lieben Freund und Mentor: Hector Casey. Er hat uns sehr geprägt…

Ww: Sind Auftritte in unserer Region (KasselPaderbornMarburg – Fulda und Umgebung) geplant?
A.J.: In diesem Jahr nicht mehr. Im Frühling nächsten Jahres hoffe ich.


Ww: Was war bislang euer schönstes Bühnenerlebnis? Und was das Peinlichste?
A.J.: Das schönste Bühnenerlebnis: Im hintersten Winkel eines Tales in Südtirol vor 3000 Leuten auf einem Open-Air zu spielen, und die Leute singen die Texte der Songs mit… (da stellt es einem schon die Haare auf). Das peinlichste: Bei einem kleinen Club-Gig hatten wir geplant bei einem Intro hinter einem Vorhang zu stehen, und dieser sollte dann mit dem ersten Beat des ersten Songs schlagartig fallen. Naja – wir spielten dann den ganzen scheiß Song hinter dem blöden Vorhang…

Ww: Mit welchen Bands hattet ihr bisher den meisten Spass bei einem gemeinsamen Auftritt?
A.J.: Ich denke mit den Bananafishbones bei einem Open-Air in Laar. Da war zwar überhaupt nichts los, aber wir hatten viel Spass beim Fußballspielen (vor allem weil Serge diesbezüglich ein totaler Trottel ist).

Ww: Wo seht ihr euch in 10 Jahren, also 2013?
A.J.: Bei den Nachwehen von unserem 20-Jährigen Jubiläum!

Ww: Hier könnt ihr zum Schluss noch ein paar Worte von euch geben, die unbedingt gesagt gehören!
A.J.: Nicht vergessen: Splashen ist Wichtig!!!

» Ww-Interview von Julia Hansmeyer in 2003

Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Auf Wildwechsel.de veröffentlichen wir ausgewählte Artikel der Printausgaben sowie Artikel die speziell für den Online-Auftritt geschrieben wurden.

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