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Revolverheld

Die 5 Jungs aus Bremen kennt man durch Singles wie “Freunde bleiben“, “Die Welt steht still“ oder “Generation Rock.“ Allesamt rockig, auf Deutsch und selbst verfasst.

Hattet ihr den Erfolg der Spotfreunde Stiller im Hinterkopf, als ihr erfahren habt, dass ihr den Titel zur EM 2008 machen dürft?
Revolverheld-Gitarrist Kristoffer: An den Erfolg haben wir nicht in erster Linie gedacht, auch wenn Leute, die uns nicht kennen, das vielleicht nicht glauben würden. In erster Linie sind wir Fußballfans. Wir spielen nicht gut, aber gerne!

Wie kam es eigentlich dazu?
Wir haben schon zur WM einen Song geschrieben. Der hieß “Heimspiel“. Er lief damals auf einem großen Musik-Sender während der WM. Der DFB hat das irgendwie mitbekommen und eines schönen Tages gefragt, ob wir vielleicht einen Song zur EM schreiben wollen.

Wir spielen nicht gut, aber gerne!

Wer ist dein persönlicher Held?
Das ist für mich John McEnroe. Ich habe als Kind viel Tennis gespielt und mag Menschen, die authentisch sind und Ecken und Kanten haben.

Was würdet ihr tun, um die Stimmung von 2006 wieder herbei zuzaubern?
Wir haben mit dem Song unseren kleinen Beitrag geleistet und ein Lied geschaffen, das man auch nach ein paar Bierchen noch gut mitsingen kann. Ich glaube, die Leute warten nur darauf, sich wieder ihre Fähnchens ins Gesicht zu malen und die Euphorie zurückzuholen.

Gibt es eigentlich ein Ritual, das ihr durchführt, bevor ihr ein Konzert beginnt?
Auf jeden Fall. Das ist eigentlich auch eine Art Fußballerritual. Wir stellen uns im Kreis auf und sprechen uns gegenseitig Mut zu. Dabei muss alles gleich sein und wenn Johannes, unser Sänger, seine Ansprache hält, darf ihn niemand unterbrechen, sonst bringt das garantiert Unglück. Danach rufen wir laut “Rock‘N‘Roll!“ Eigentlich ein blödes Ritual, aber alle Bands, die wir kennen haben ein blödes Ritual.

Bist du schonmal in Versuchung gekommen, ein Hotelzimmer zu demolieren?
Man stellt sich das immer so klischeemäßig vor, dass Rockmusiker den ganzen Tag nur trinken und feiern, aber in Wirklichkeit steckt jede Menge harte Arbeit dahinter. Wir feiern  auch gerne, aber nicht mehr als jeder andere in unserem Alter.

Woran liegt es, dass es keine deutschsprachige Rockband gibt, die man mit euch vergleichen kann?
Ich finde es schön, wenn Bands unterschiedlich klingen und unterschiedlich produziert werden.  Wir versuchen unser Ding durchzuziehen und so zu klingen, wie es uns gefällt.

Geht man sich eigentlich auf die Nerven, wenn man jeden Tag im Tourbus oder im Studio aufeinander hängt?
Natürlich. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass wir uns nie auf die Nerven gingen. Wir versuchen aber, privates und geschäftliches streng zu trennen. Schließlich kann man seinem besten Freund nicht sauer sein, wenn wenn er fand, dass man Scheiße gespielt hat.

» Das Interview haben wir im Juni 2008 geführt
» [ www.revolverheld.info ]

Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Auf Wildwechsel.de veröffentlichen wir ausgewählte Artikel der Printausgaben sowie Artikel die speziell für den Online-Auftritt geschrieben wurden.

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