Erinnern Sie sich an das erste Tattoo, das Sie gemacht haben?
Mit 10 Jahren habe ich mit Nadel und Tinte ein kleines „H“ auf meinen Unterarm gestochen. Mein 1. Tattoo mit einer Maschine habe ich ´66 unter Aufsicht von Phil Sparrow gemacht, ein faszinierender Tätowierer, Schriftsteller
und ehemaliger Universitätsprofessor. Sparrow zeigte mir ein Buch über japanische Tätowierkunst und zeigte mir, dass man in diesem Geschäft arbeiten und ein intellektuelles Leben haben kann.
Sie sind schon lange Tätowierer, aber Ihre Tattoos haben Seltenheitswert. Ist das Ihre Erfolgsformel?
Ich habe keine Erfolgsformel. Alles, was ich im Tattoobereich getan habe, habe ich getan, weil ich daran glaubte. Tattoos sind ein tiefsitzender menschlicher Impuls und keine asoziale Anomalie. Als ich anfing, wurde auf Tätowierte
hinunter geblickt. Viele Menschen waren ignorant. Ich möchte schreiben, ausstellen, veröffentlichen und tätowieren.
Viele Menschen kennen Sie wegen der Ed-Hardy-Linie von Christian Audigier. Warum haben Sie ihm Ihren Namen und Ihre Designs gegeben?
2003 kamen ein paar Designer auf mich zu. Ich hab mir nichts versprochen, aber die Bilder sahen cool aus auf Stoff. Christian Audigier wurde 2005 darauf aufmerksam und wollte die Lizenz unbedingt. Er war sicher, dass es unheimlich populär werden könnte und er hatte Recht.
Tragen Sie die Kleidung auch selbst?
Ich trage die schnürsenkellosen Sneakers, TShirts und Socken. Das meiste ist nicht mein Stil. Ich kleide mich sehr konservativ seit den frühen 60ern.
Erst haben viele Promis die Kleidung getragen, später wurde über den Style die Nase gerümpft. Wie ist es für Sie?
Mode ist sehr wankelmütig und – das habe ich in meinem Leben als Tätowierer gelernt – jeder hat einen eigenen Geschmack. Wenn jemand etwas mag, ist das seine Sache.
Im Moment nehmen Sie keine Termine zum Tätowieren an. Denken Sie daran, sich zur Ruhe zu setzen?
Ich habe vor 2 Jahren aufgehört. Ich habe 40 Jahre lang als Tätowierer gearbeitet und möchte mich meiner eigenen Kunst widmen. Malen, Zeichnen, Grafikdesign. Mein Leben wurde gerade in einem Film dokumentiert: „Ed Hardy
– Tattoo the World“. Er wird auf Filmfestivals gezeigt – und hoffentlich bald international.
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