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Mädelsabend
Mädelsabend

Möglichkeiten aus der ganz privaten Krise zu kommen, gibt es viele. Zumindest wenn „Mann“ Ideen hat. Die drei Freunde, die sich immer in „Joes Wäscheparadies“ – dem einzigen Waschsalon in ganz Essen – treffen, sind auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Alle drei ohne Job, aber guter Hoffnung schon bald wieder mitzumischen, im Wirtschaftswunderland.

Kalle, der sich mit Hütchenspielerei und anderen Kleinkriminellen Gaunereien über Wasser hält, kann schließlich seine Kumpels Norbert und Herbert davon überzeugen, dass man mit selbst gemachten Hundekuchen genau im Trend der Zeit liegt. Der wegrationalisierte Stahlarbeiter mit Hobbykocherfahrung und Herbert, ehemaliger Bauschlosser mit Mehlstauballergie haben schon bald die eigene Bäckerei vor Augen – nur das winzige Problem der Finanzierung scheint Mühe zu machen. Dummerweise ist man als Arbeitsloser so verdammt kreditunwürdig, selbst wenn man den Banker schon seit der Grundschule kennt…

Da auch die Reinigungskraft Antje, die im Waschsalon als „Aufseherin“ Ihr Leben fristet, nicht angepumpt werden kann, bleibt offenbar nur ein Ausweg zur Geldbeschaffung: Die gnadenlose Vermarktung der eigenen, etwas aus der Form geratenen Körper. Als Herbert erzählt, wo seine Frau heute Abend ist. Nämlich bei den Chippendales und die sind schon seid Wochen ausverkauft. Kommen die Drei auf eine wahnwitzige Idee. ….Warum es Ihnen nicht gleich tun?

Der „Mädelsabend“ entpuppt sich als handfeste Männer-Komödie mit herrlich authentischen Figuren. Dabei glänzt die Story mit aktuellen Verweisen auf das Bild der Gesellschaft, in der für Hunde Unmengen Geld für Nahrung und Accessoires ausgegeben wird, während für die Erhöhung der Hartz 4 Sätze ganze 5€ monatlich im Gespräch waren. Schließlich sind es fünf gestrandete Männer, die sich unter dem Kommando der Reinigungsfrau trainieren lassen für Ihren großen Traum vom Hundekeks.

Ensemble: Karin van Sijda ,Tobias Novo, Ace Grandison, , Daniel Andone, Björn Jung und Guido Fischer
Zweitbesetzung: Katarina Leisinger, Julian Baboi und Kristof Stössel
Regie: Guido Fischer

» 30. Januar 2016, Fischer & Jung Theater, Vellmar

» [ Website von Fischer & Jung  ]

Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Auf Wildwechsel.de veröffentlichen wir ausgewählte Artikel der Printausgaben sowie Artikel die speziell für den Online-Auftritt geschrieben wurden.

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