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 Lesedauer: 2 Minuten
Casper – XOXO

Die Rettung des deutschen Hip Hop. Dieser Satz fiel oft, als ich Freunde gefragt habe, wer denn dieser Casper ist und wie sein neues Album so klingt.

Ich war sehr gespannt, höre ich doch neben der ganzen Gitarrenmusik immer wieder sehr gerne guten Hip Hop.

Leider ist der ja selten geworden, in den letzten Jahren in Deutschland. Die ganzen Gangster und die wenige Musik auf den Platten war doch recht enttäuschend. Aber zurück zu Casper. Eine Charakterstimme, soviel ist sicher. Ein Album irgendwo zwischen Indie, Rock, Hip Hop und Pop. Alaska ist der Track, der mich beim ersten Hören am meisten fesselt.  Starke Bilder, super Text. Großes Kino. So perfekt, die Single kommt mit einem 4-to-the-Floor-Refrain und mit Charakter in den Strophen. Finde ich auch gut. Am stärksten finde ich Casper, wenn er Geschichten erzählt. Wie bei „Michael X“. Viele Details sorgen für Kopfkino. Die Produktion ist fett. Steddy, der Producer, ist eigentlich Trommler bei den reformierten H-BLX. Das hört man hier und da. Gerade die Drums klingen speziell und ergänzen sich prima mit dem Flow von Casper.

Ab und an fehlt mir ein bisschen die Abwechslung, dieser sehr eigene Sound ist auf Dauer doch ein bisschen anstrengend. Als Gitarrist fehlen mir die wertigen Gitarrensounds. Ab und an klingt es fast ein wenig eindimensional. Aber vielleicht muss das so, denn es klingt eigen. Und Eigenständigkeit ist ein Wort, das hierzulande selten fällt. Dazu braucht man für mich auch keinen Thees Uhlmann. Das hat Casper ganz allein geschafft. Deswegen ist dieses Album zu Recht sehr erfolgreich. Erfrischend, wenn jemand einfach mal die Grenzen sprengt und sich auf ein neues Terrain begibt. Wenn man das dann auch noch selbst erschafft, ist das wahrlich eine große Leistung. Respekt an Casper und Crew. Die Rettung des deutschen Hip Hop? Nicht wirklich, denn das ist nicht nur Hip Hop. Ein sehr gutes, mutiges Album aber auf jeden Fall. Vielleicht sogar ein Schritt raus aus dem Schubladendenken, das mich so nervt. Ich feiere das ab. Punkt.

Die Promi-CD-Kritik von:

KRIS
Gitarrist und Sänger bei Revolverheld, Solokünstler

» [ Casper im Web ]

» Im 07-2012-Wildwechsel ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Die abgedruckte Kritik ist veraltet. Aber hier habt ihr die richtige in voller Länge!

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Von Maria Blömeke

Ehemaligen Ww-Redakteurin

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