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Opppressor live
Opppressor live

Als wahres Heavy-Metal-Klassentreffen kann man rückblickend den 18.1. im KUZ Sägewerk bezeichnen.

Unter dem Motto „One Night At The Frantic“ hatten Squealer, die  Metaltruppe unserer Region zum 30jährigen Jubiläum geladen. Frantic war einst der Metal-Club in Loshausen, wo sich das harte Genre die Klinke in die Hand gab. Da er seit Jahren geschlossen ist, bot das Sägewerk in Neukirchen einen mehr als würdigen Rahmen. Drei Jahrzehnte Heavy Metal sollten gefeiert werden. Squealer versprachen die besten Songs der Vergangenheit live zu spielen, auch ganz alte. Das haben sie souverän getan.

Zuvor heizten zwei Bands den gut zweihundert Besuchern kräftig ein. Odium gaben sich als Opener keinerlei Blöße. Wie auch, sind sie doch schon zwanzig Jahre auf der Bühne und haben kürzlich den ehemaligen Iron-Maiden-Sänger bei einigen Deutschland Gigs supportet.

Mit Spannung wurden Oppressor als zweite Band erwartet. Die Death-Thrasher waren immerhin mehr als acht Jahren nicht auf der Bühne gewesen. Im Vorfeld muss nach so vielen Jahren doch etwas Nervosität im Spiel gewesen sein, schließlich sind sie (nach eigenen Angaben) zum ersten Mal nüchtern auf die Bühne gestiegen. Was dort jedoch die Mannen um „Sänger“ Ädäm abfeuerten, war ganz großes Kino. Geplant waren zehn Songs, da stand der rappelvolle Laden vollends Kopf. Ädäm, einer der wenigen Bartmosher überhaupt (weil Haupthaar fehlt), schrie sich die Seele aus dem Leib. Einen ganz souveränen Job machten die Gitarristen Hassi und Roger. Bei Drummer Christian Hauser, den man getrost den Dave Grohl der Schwalm nennen darf, und Henning am Bass, spürte man förmlich welch unbändigen Spaß sie und der Rest der Truppe an diesem Gig hatten. Hoffen wir mal, dass bis zum nächsten Mal nicht wieder Jahre ins Land gehen. Sowas nennt man dann wohl Kult-Gig.

Squealer als Headliner, begannen ihren rund zweistündigen Auftritt mit ganz altem Material: „I Will Fight“ einem Song der sich bereits 1988 (!) auf dem Demo „One Beer Too Much“ und später auf der ersten EP „Human Traces“ befand, gesungen von Sebastian Werner. Der Sänger, der auch bei den Coverbands Take Five  oder Weizensnake am Mikro steht, wurde später dem Publikum als neuer Sänger von Squealer vorgestellt. Der bisheriger Shouter Norbert Vornam verlässt auf eigenen Wunsch die Band. Norbert bestritt den weiteren Konzertverlauf mit viel Engagement. Es war wohl sein letzter Squealer-Auftritt. Die Band hatte neben Klassikern und Hits einige Songs im Programm, die sie teils noch nie gespielt oder ewig nicht im Programm hatten. Die Fans dankten es ihnen lautstark.

Im anschließenden Gespräch mit Gitarrist Lars Döring, der mittlerweile Dienstältester im Squealer-Lager ist, verriet er weitere Neuigkeiten rund um die Band. So werden sie nach Jahren das Label AFM Records verlassen. Ob man in heutigen Zeiten noch zwingend eine Plattenfirma benötigt, diese Frage steht nicht unbegründet im Raum. Geplant sind zudem mehr Liveaktivitäten. Unter anderem werden sie beim Bullblast-Festival 2014 in Schrecksbach auftreten. Weiterhin liegen viele Songs in den Schubladen, die es  zu bearbeiten gilt.

Die Band selbst war auf diese große Publikumsresonanz, was Anzahl und Stimmung der Metal-Nacht betraf, hoch erfreut und geht mit neuer Besetzung positiv in die Zukunft. Der Wildwechsel präsentierte diesen metallisch-gelungenen Abend.

Von Heiko Schwalm

Seit der allerersten Ww Süd Ausgabe 1994 am Start!

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