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Alles verändert sich. Der Druck im Alltag wie auch in der Schule nimmt immer mehr zu; Freunde kommen und gehen schneller als zuvor; die eigene Sexualität wird zum Hindernis. Eine Veränderung, die Moritz Stiefel Angst macht. Er fühlt sich überfordert. Wieso kann er nicht so cool sein wie Melchior, dem der Wandel nichts auszumachen scheint. Wo Melchior von jedem geliebt wird, spürt Moritz nur Abneigung und Versagen. Doch die Zeit bleibt nicht stehen. Moritz sieht nur einen Ausweg: den Tod.

Jugendliche verabschieden sich vom Kind-Sein und fangen an, erwachsen zu werden. Leichter gesagt als getan, wenn der Körper sich plötzlich verändert und andere Dinge als Schule und Familie im Kopf herumschwirren. In Frank Wedekinds berühmtem Klassiker über das Jungsein wird dem Leben ein Fragezeichen angehängt.

Regisseurin Annette Müller orientiert sich an dem Text von Wedekind und schafft es durch Improvisationen mit ihrem Ensemble (Roman Pertl als Moritz, Alexander Peiler als Melchior, Ayana Goldstein als Wendla, Victoria Schmidt als Ilse und Johannes Eimermacher als Der vermummte Herr), dieses mit auf eine Zeitreise zu nehmen, zurück in das Alter, in dem Hass, Liebe, Trauer und Furcht zeitgleich von den Pubertierenden auf besonders intensive Weise erlebt werden.

Eine Inszenierung also, in der sich der Eine oder die Andere selbst ertappen und an eine aufregende Zeit zurückerinnern kann. So geht es nicht nur den Zuschauern, sondern auch den Schauspielern selbst, wenn sie von einer zunächst performativen Ebene schnell auf eine Rollenebene wechseln und selbst wieder zu pubertierenden Jugendlichen werden.

Gemeinsam mit Oliver Kostecka hat Annette Müller einen Raum geschaffen, in dem Videoprojektionen das zentrale Element bilden. Auf einer weißen Grundfläche bewegen sich die fünf Darsteller in Einheitskostümen. Durch Live-Videoübertragungen wird der Raum verändert und immer wieder neu erschaffen. Die musikalische Leitung hat Michael Lohmann inne, der mit elektronischen Klängen und Liedern, begleitet von Johannes Eimermacher an der Gitarre, rhythmisch emotionale und körperliche Entwicklungen aufgreift und unterstützt.

Das Fotomaterial von „Frühlings Erwachen“ liegt ab sofort unter dem Presselogin auf der Theaterhomepage www.theater-marburg.de zum Herunterladen bereit.

» 13.2.2015, Frühlings Erwachen, Hessische Landestheater, Marburg

» Weitere Vorstellungen: 19.2., 20.2., 22.2.11.3., 25.3., 26.3., um jeweils 19.30 Uhr in der Black Box

Von Wildwechsel

Online-Redaktion des Printmagazin Wildwechsel. Wildwechsel erscheint seit 1986 (Ausgabe Kassel/Marburg seit 1994). Auf Wildwechsel.de veröffentlichen wir ausgewählte Artikel der Printausgaben sowie Artikel die speziell für den Online-Auftritt geschrieben wurden.

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