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Anti_Atom_Demo_MarburgEs ist der 11. März 2011, der die Menschen um die japanische Stadt Fukushima, deren Name übersetzt „Glücksinsel“ bedeutet, nicht nur ihrer Heimat, sondern auch ihrer Gesundheit beraubt: Nach einem Tsunami trifft gegen 14 Uhr Ortszeit das Tohoku-Erdbeben auf die Küstenstadt. In insgesamt vier von sechs Reaktorblöcken des Atomkraftwerks ereignen sich Zwischenfälle. In 1-3 setzt die Kernschmelze ein.

Drei Jahre nach dem Super-GAU in Fukushima ist die Katastrophe weiterhin in vollem Gang: Die Kernschmelze ist nur notdürftig unterbrochen, die Heimat Hunderttausender ist verstrahlt und schon jetzt sind alarmierende Krebszahlen bei Kindern zu verzeichnen“, beschreibt Merle Drusenbaum vom Anti-Atom-Plenum Marburg die furchtbaren Folgen.

Als GAU bezeichnet man den „Größten Anzunehmenden Unfall“ in einem Atomkraftwerk. Doch immer wieder zeigt sich, dass die nicht nur angenommen werden, sondern passieren. In der Presse wird häufig noch unnötigerweise „Super“ vor GAU gesetzt, was jedoch keine weitere Steigerung ist.

Auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) hat so ein GAU die Stärke 7. Es gab bereits zwei Katastrophen der Klasse 7, bei der der komplette Reaktor zerstört und erhebliche Strahlenmengen freigesetzt werden, die Land und Bewohner noch über Jahrzzehnte bis Jahrhunderte schädigen können, das sind Tschernobyl im Jahr 1986 und Fukushima im Jahr 2011. Weniger bekannt ist der Kyschtym-Unfall im heutigen Russland, der sich 1957 ereignete und der auf der INES-Stufe 6 eingeordnet wird, obwohl Kritiker fordern, dass auch diese Katastrophe Stufe 7 erhalten soll.

Was Atomenergie kostet, erleben die Menschen auf bitterste Weise.

Das Risiko ist nicht gebannt“, sagt Merle Drusenbaum im Blick darauf, dass bereits acht deutsche Meiler stillgelegt sind. Hierzulande seien „immer noch neun Atomreaktoren in Betrieb und die Bundesregierung sabotiert die Energiewende und unterstützt die Kohleindustrie. Wir fordern, das Atomrisiko endlich zu beenden, die AKW abzuschalten und die Energiewende voranzubringen statt sie zu zerreden. Was Atomenergie kostet, erleben die Menschen um Fukushima, Tschernobyl und Harrisburg auf bitterste Weise.” Denn etwas Vergleichbares kann immer und überall passieren.

Dabei reagierten Regierung und Bewohner zunächst betroffen auf die Katastrophe von Fukushima. Doch die Regierung scheint zurückzurudern, das Vertrauen der Wähler in die Grünen, deren Umfrage- und Wahlergebnisse zunächst stiegen, ist gestört. Dennoch ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage im September 2013, dass nach wie vor die Mehrheit der Bürger gegen Atomkraftwerke ist.

» 11.3., Mahnwache zur Erinnerung an die seit März 2011 andauernde Katastrophe von Fukushima, Elisabeth-Blochmann-Platz, Marburg
» 22.3., Demonstration für die Energiewende, Mainz, Wiesbaden (Möglichkeit zur Busfahrt)
» [ Webseite Anti-Atom-Marburg ]

» [ geplante Mahnwachen im Bundesgebiet ]

Von Maria Blömeke

Ehemaligen Ww-Redakteurin

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